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Mitteldeutsche Chemieparks investieren in ihre Zukunft

24.10.2017 -

Drei mitteldeutsche Chemiestandortbetreiber, die Chemieparks Bitterfeld-Wolfen, die InfraLeuna und die Infra-Zeitz Servicegesellschaft öffneten am 23. und 24. Oktober ihre Tore und gewährten Medienvertretern Blicke hinter die Kulissen. Im Mittelpunkt der vom Cechemnet und der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (IMG) veranstalteten Recherchereise standen die Anstrengungen der Chemieparks sich fit zu machen für die zukünftigen Anforderungen im globalen Wettbewerb. Die Chemieindustrie im Mitteldeutschen Chemiedreieck bildet als Schlüsselindustrie in Sachsen-Anhalt komplette Wertschöpfungsketten ab. Nur wenige Chemie-Standorte in Deutschland sind miteinander derart intensiv über Stoffverbünde vernetzt. Herzstücke der Produktion sind die großen Chemieparks. An ihren Standorten stellen mehr als 23.000 Beschäftige in rund 500 Unternehmen Dienstleistungen und unzählige Produkte - von Basischemikalie bis Glasfaserkabel oder Hochleistungskunststoff - her, mit denen Klimaschutz, Energiewende oder Digitale Zukunft erst möglich gemacht werden. Zu den mehr als 8 Mrd. EUR Umsatz der Chemie- und Pharmabranche in Sachsen-Anhalt tragen die Unternehmen an diesen Standorten den größten Teil bei.

Arvid Friebe, Geschäftsführer der Infra-Zeitz Servicegesellschaft und Sprecher des Chemiepark-Netzwerkes Cechemnet weiß, dass man künftiges Wachstum am Standort nur forcieren kann, wenn man sich auf veränderte Entwicklungen einstellt: „Bei den ansässigen Unternehmen am Standort Zeitz handelt es sich überwiegend um mittelständische, eigentümergeführte Firmen mit dem Schwerpunkt „nachhaltige Chemie“. Sie müssen sich im globalen Wettbewerb behaupten und erwarten vom Standortbetreiber verlässliche und attraktive Dienstleistungsangebote. Bis 2019 beabsichtigen wir noch einmal etwa 18 Millionen Euro für die Erweiterung der Entsorgungs- und Aufbereitungsanlagen sowie die weitere Baufeldfreimachung im Chemie- und Industriepark aufzuwenden.“

Dr. Christof Günther, Geschäftsführer der InfraLeuna, sagt mit Stolz: „Die InfraLeuna investiert dieses Jahr rund 35 Millionen Euro, um die Infrastruktur am Standort zu modernisieren und zu erweitern. Aktuell werden damit über 250 Millionen Euro am Chemiestandort Leuna investiert und gleichzeitig auch Arbeitsplätze für die Region gesichert und neu geschaffen. Effizienzsteigerung und Modernisierung, insbesondere aber auch die Erweiterung der Kapazitäten für Strom, Dampf, Wasser und Bahntransporte bilden den Schwerpunkt. Diese Projekte und eine ganze Reihe weiterer Investitionen sind der Beleg für das Vertrauen der Kunden in die Leistungsfähigkeit der InfraLeuna und des Chemiestandortes Leuna heute und zukünftig.“

Über die Vorteile einer Ansiedlung in einem Chemiepark kann der Geschäftsführer der DOMO Caproleuna und Xentrys Leuna, Luc De Raedt berichten: „Als Polyamid-6-Spezialist haben wir uns bewusst bei der Investition in eine wettbewerbsfähige, hochmoderne Folien-Anlage für unseren Hauptstandort Leuna entschieden. Neben Technologie und Know-how vor Ort, waren für uns günstige Standortbedingungen hinsichtlich Logistik und Energiekosten entscheidend: Wir verstärken unsere Downstream-Aktivitäten am Standort und schaffen dabei 32 neue Arbeitsplätze.“

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bieten die Standorte in Kombination mit regionalem Stoffverbund ein ideales Umfeld für Innovationen und Wachstum. Dies verdeutlicht Herr Dr. Joachim Schulze, Geschäftsführer EW Biotech aus Leuna: „Wir sind Spezialisten für die Industrialisierung neuer biotechnologischer Prozesse. Wir können hier nicht nur die lokalen Standortbedingungen nutzen, sondern auch den Verbund vieler Spezialfirmen aus Leuna, Bitterfeld und Zeitz, um biobasierte Produkte weiter zu verarbeiten oder zu derivatisieren. Gemeinsam können wir so für unsere Kunden Gesamtpakete aus Sachsen-Anhalt bieten.“

Der Dritte der drei Standorte, der Chemiestandort Bitterfeld-Wolfen sieht im kommenden Jahr seinem 125. Jubiläum entgegen und ist attraktiv wie nie. Dr. Michael Polk, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, ist sich sicher: „Der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen ist gut aufgestellt, um künftige Herausforderungen und Veränderungen in der Chemie zu meistern. Das starke Netzwerk sowie die heterogene Unternehmensstruktur am Standort sind wichtige Erfolgsfaktoren. Sowohl die Global Player als auch die Klein- und mittelständischen Unternehmen mit ihren unterschiedlichsten Produkten tragen zur Stabilität des Standortes bei. Um die positive Entwicklung und die Wettbewerbsfähigkeit des Chemiestandorts Bitterfeld-Wolfen auch zukünftig zu sichern, werden wir uns weiterhin auf die Schlüsselthemen wie Digitalisierung, Verbundchemie und Nachhaltigkeit fokussieren“, ergänzt Dr. Michael Polk.

Für Thomas Einsfelder, Geschäftsführer der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt sind die Chemiestandorte wichtige Partner: „Anspruch der Chemieparks in Sachsen-Anhalt ist es, den Unternehmen eine leistungsfähige Infrastruktur, kostengünstige Versorgungs- und Dienstleistungen anzubieten und so eine Konzentration der Unternehmen auf die eigenen Kernkompetenzen zu ermöglichen. Anspruch der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt ist es, die Standorte dabei nach Kräften und mit Tempo zu unterstützen, für weitere Unternehmensansiedlungen zu sorgen und die bereits ansässigen Unternehmen als Partner in ihren Expansionsbemühungen zu begleiten. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Die Branche steht für knapp ein Sechstel des Umsatzes und für fast jeden neunten Beschäftigten in der heimischen Industrie. Seit 2008 ist die Zahl der Chemiebeschäftigten um mehr als 22 Prozent gestiegen. Der Umsatz hat im gleichen Zeitraum sogar um knapp 30 Prozent zugelegt. Auch künftig wird die Chemieindustrie ein wesentlicher Treiber für den wirtschaftlichen Erfolg des Landes Sachsen-Anhalt sein. Denn gerade im Bereich „Chemie und Bioökonomie“ sehen wir großes Potenzial. Darauf wollen wir aufbauen und unseren Beitrag dazu leisten, Sachsen-Anhalt als erstrangigen Standort für eine zukunftsfähige, nachhaltige Chemische Industrie auszubauen.“

Über Cechemnet
In Cechemnet haben sich die fünf ostdeutschen Chemiestandortbetreiber BASF Schwarzheide, Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, Dow Olefinverbund, InfraLeuna und Infra-Zeitz Servicegesellschaft in einem Netzwerk zusammengeschlossen.

Ergänzt wird die Partnerschaft durch die Mitwirkung des Landesverbandes Nordost vom Verband der Chemischen Industrie, der für Cechemnet auch die Kontakt- und Koordinierungsfunktion übernimmt.

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