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Nasskalter Frühling verdirbt Syngenta das Geschäft

24.07.2013 -

Der ungewöhnlich nasskalte Frühling in Deutschland und in vielen anderen Ländern Europas hat dem Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta im ersten Halbjahr das Geschäft durchkreuzt. Da die Anbausaison in der Landwirtschaft nur verspätet in Fahrt kam, sank der Gewinn des weltgrößten Herstellers von Pflanzenschutzmitteln, wie Syngenta am Mittwoch in Basel mitteilte. Die Gewinnzahlen des ersten Halbjahres verfehlten überdies die Erwartungen der Analysten. An der Börse kam dies nicht gut an: Der Kurs der Syngenta-Aktie sackte zeitweise mehr als 4% ab.

Konzernchef Mike Mack setzt nun auf bessere Geschäfte im restlichen Jahresverlauf. "Wir erwarten für die zweite Jahreshälfte eine Beschleunigung des zugrundeliegenden Umsatzwachstums basierend auf positiven Aussichten für Lateinamerika und den Raum Asien-Pazifik", erklärte Mack. Syngenta rechnet unter anderem damit, dass die Bauern in Lateinamerika kräftig in den Sojaanbau investieren. Insgesamt soll 2013 der Konzernumsatz über dem Rekordwert des Vorjahres von 14,2 Mrd. US-$ liegen.

Wachstum in Afrika
Der US-Rivale Dupont hatte am Dienstag ebenfalls eine Erholung im zweiten Halbjahr in Aussicht gestellt und dies mit Impulsen aus der Agrarchemie begründet. Der US-Wettbewerber Monsanto hatte zuletzt im abgelaufen Quartal bis Ende Mai seinen Umsatz dank Preiserhöhungen leicht ausgebaut und seine im April erhöhte Gewinnprognose bestätigt. Wie sich das Agrarchemie-Geschäft des Konkurrenten Bayer geschlagen hat, wird am 31. Juli klarwerden. Dann legt auch der Leverkusener Konzern seinen Quartalsbericht vor.

Syngenta verdiente in den Monaten Januar bis Juni unter dem Strich 1,41 Mrd. US-$ - das sind 5% weniger als vor einem Jahr. Analysten hatten dem Unternehmen im Schnitt 1,46 Mrd. US-$ zugetraut. Seinen Umsatz steigerte der Konzern dagegen im ersten Halbjahr um 2% auf 8,39 Mrd. US-$. In den Schwellenländern, in denen Syngenta zuletzt kräftig expandierte, war das Wachstum sogar zweistellig. Erst kürzlich hatte Syngenta den Maissaatgut-Produzenten MRI in Sambia übernommen. Syngenta will in Afrika bis zum Jahr 2022 die Milliarden-Dollar-Schwelle beim Umsatz knacken.

Auch künftig will Syngenta seine Mittel vor allem für Zukäufe nutzen. An zweiter Stelle stünden höhere Ausschüttungen an die Aktionäre, sagte Finanzchef John Ramsay Reuters. "Akquisitionen, M&A stehen definitiv oben auf der Liste", erklärte er. "Danach kommt die Dividende und am Ende der Liste stehen Aktienrückkäufe." Syngenta hatte im Vorjahr 650 Mio. US-$ für Zukäufe ausgegeben. Über den Umfang des unlängst beschlossenen Aktienrückkauf-Programms will Syngenta in der zweiten Jahreshälfte entscheiden. Es könnte sich auf bis zu 100 Mio. US-$ belaufen.

Der Agrarchemiekonzern sieht sich weiter auf Kurs zu seinen langfristigen Umsatzzielen. Bis zum Ende des Jahrzehnts will Syngenta mit den acht wichtigsten Nutzpflanzen einen Umsatz von 25 Mrd. US-$ erreichen. Für 2015 stellte das Unternehmen eine operative Gewinnmarge (Ebitda) von 22 bis 24% in Aussicht. Im Vorjahr waren es 22,2%.

Bei Analysten kam das Zahlenwerk zum Halbjahr nicht gut an. Die Ergebnisse seien enttäuschend, urteilten die Analysten von Kepler Cheuvreux. Die Geschäfte seien noch schwächer ausgefallen, als die ohnehin gesunkenen Erwartungen es nahegelegt hätten. Allerdings hinkt der Vergleich der gesunkenen Marge mit dem Vorjahr etwas, denn im ersten Halbjahr 2012 habe Syngenta noch von kräftigen Lizenzzahlungen des US-Rivalen Dupont im Umfang von 256 Mio. US-$ profitiert.

 

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