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Österreich hebt Forschungsprämie an

Parlament beschließt Anhebung der Forschungsprämie von 12% auf 14% ab 2018

30.06.2017 -

Entsprechend der Vereinbarung im Regierungsprogramm 2017/18 hat das österreichische Parlament heute mit Wirkung zum 1. Januar 2018 eine Anhebung der steuerlichen Forschungsprämie um weitere 2% beschlossen. Unabhängig ihrer Größe können forschungstätige Unternehmen bereits jetzt 12% ihrer Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) steuerlich geltend machen. Ab 2018 werden 14% der F&E-Kosten als Barauszahlung bzw. Steuergutschrift erstattet.

Zuletzt war die Forschungsprämie bereits zum Jahresanfang 2016 von zuvor 10 auf 12% angehoben worden. Ergänzt werden die steuerlichen Anreize durch eine große Bandbreite an Direktförderungen sowie bürokratischen Erleichterungen für Startups und innovationstreibende Unternehmen. Der Maßnahmenmix zeigt Erfolg: Im Jahr 2017 werden F&E-Investitionen in Österreich erstmalig auf 11,3 Mrd. EUR ansteigen. Mit dieser Forschungsquote von 3,14% des Bruttoinlandsproduktes rückt die Alpenrepublik auf den zweiten Platz innerhalb der Europäischen Union vor. Knapp die Hälfte davon stammt aus dem Unternehmenssektor, über 15% stammen aus dem Ausland.

Modell der steuerlichen Forschungsförderung lockt deutsche Unternehmen
„Gerade deutsche Unternehmen schätzen das österreichische Modell der steuerlichen Forschungsförderung,“ weiß Dr. René Siegl, Geschäftsführer der Betriebsansiedlungsgesellschaft ABA – Invest in Austria. Deutsche Wirtschaftsverbände wie u.a. der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) sprechen sich auch in Deutschland für eine steuerliche Forschungsförderung aus, um Innovationsanreize für Unternehmen zu schaffen. Zuletzt wurde jedoch ein entsprechender gemeinsamer Fraktionsantrag von Union und SPD im März 2017 wieder gestrichen.

„Beispiele wie Boehringer Ingelheim, BMW oder Infineon zeigen, wie sehr Österreich von vielen internationalen, gerade auch deutschen Unternehmen, als Forschungsstandort gefragt ist,“ so Siegl. Boehringer Ingelheim setzte im April den Spatenstich für eine neue biopharmazeutische Produktionsanlage in Wien – mit rund 700 Mio. EUR Investitionsvolumen die bisher größte Einzelinvestition des Pharmaunternehmens.

Auch weitere internationale F&E-treibende Firmen setzen verstärkt auf die Alpenrepublik. Im Jahr 2016 konnte die ABA Ansiedlungsprojekte ausländischer F&E-Unternehmen im Vorjahresvergleich mehr als verdoppeln. Die damit verbundene Investitionssumme betrug 124 Mio. EUR.

Europäische Kommission: Österreich an der Spitze der „Strong Innovators“
Auch der Erfolg im innereuropäischen Standortwettbewerb ist eine Bestätigung für den Forschungsstandort Österreich. Im jüngst veröffentlichten „European Innovation Scoreboard“ klettert die Alpenrepublik auf Rang 7 und setzt sich damit an die Spitze der Gruppe der „Strong Innovators“. Hinsichtlich der F&E-Investitionen aus der Privatwirtschaft ist Österreich hinter Schweden bereits auf Rang 2 der EU-28. „Die hohe Investitionsbereitschaft von Unternehmensseite ist ein Ausdruck der gezielten Maßnahmen unserer Bundesregierung, um Innovationen voranzutreiben, die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken und Österreich binnen weniger Jahre fest in der Spitzengruppe der europäischen Innovationsstandorte zu etablieren,“ kommentiert Siegl. Bis 2020 plant Österreich zu den europäischen „Innovation Leaders“ zu gehören.