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SGL Group startet umfangreiches Kostensenkungsprogramm

08.08.2013 -

Die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2013 verlief insgesamt schwächer als erwartet. Der Konzernumsatz stieg leicht um 2 % auf 828,2 Mio. €. (H1/2012: 809,8 Mio. €); bereinigt um den Umsatzbeitrag des 2012 akquirierten portugiesischen Textilfaserherstellers Fisipe wäre jedoch ein leichter Rückgang ausgewiesen worden. Aufgrund der schwächeren Ergebnislage in allen drei Geschäftsfeldern sank das Ebitda vor Sondereffekten um 38 % auf 67,3 Mio. € (H1/2012: 108,2 Mio. €). Das entspricht einer Ebitda-Marge von 8,1 % (H1/2012: 13,4 %). Das Konzern-Ebit vor Sondereffekten verminderte sich entsprechend auf 25,6 Mio. € (H1/2012: 69,9 Mio. €).

Robert Koehler, Vorstandsvorsitzender der SGL Group: „Die Kombination aus einem zyklischen Abschwung in vielen unserer Kundenindustrien, temporären Überkapazitäten insbesondere in unseren Geschäften mit Graphitelektroden und Graphitspezialitäten sowie Verzögerungen in der Entwicklungs- und Anlaufphase des Geschäftsfelds Carbon Fibers & Composites erfordert eine zügige Reaktion auf das veränderte Markt- und Wettbewerbsumfeld. Deshalb haben wir nun mit ‚SGL2015', ein umfangreiches konzernweites Kostensenkungsprogramm aufgelegt, um wie bereits angekündigt konsequent gegenzusteuern."

Aufgrund von nach IFRS notwendigen Impairment-Tests für Sachanlagen und Goodwill mussten im zweiten Quartal 2013 im Geschäftsfeld CFC nicht zahlungswirksame negative Sondereffekte im Zusammenhang mit Wertberichtigungen von insgesamt 153,2 Mio. € realisiert werden. Das Vorsteuerergebnis betrug daher minus 164,3 Mio. € (H1/2012: 40,0 Mio. €) und das Ergebnis nach Steuern minus 243,0 Mio. € (H1/2012: 23,0 Mio. €). Hierin sind steuerliche Sonderaufwendungen von 68,7 Mio. € enthalten. Auf Basis einer durchschnittlichen Aktienanzahl von 70,8 Mio. Aktien sank das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf minus 3,43 € (H1/2012: 0,33 €).

Free Cashflow deutlich verbessert - Sondereffekte prägen Bilanzpositionen
Zum 30. Juni 2013 verringerte sich die Bilanzsumme aufgrund der Sondereffekte im Geschäftsfeld CFC, Währungseffekten, Abschreibungen auf latente Steuern und der Rückzahlung der im Mai 2013 fälligen Wandelanleihe um 16 % auf 2.150,7 Mio. € (31. Dezember 2012: 2.559,7 Mio. €). Die Sondereffekte führten auch zu einem Rückgang des Eigenkapitals auf 797,0 Mio. € (31. Dezember 2012: 1.067,0 Mio. €) und der Eigenkapitalquote auf 37,1 % (31. Dezember 2012: 41,7 %). Die liquiden Mittel sanken durch die Rückzahlung der im Mai 2013 fällig gewordenen Wandelanleihe deutlich. Die Nettofinanzschulden erhöhten sich insgesamt auf 519,8 Mio. € (31. Dezember 2012: 459,3 Mio. €). Entsprechend lag der Verschuldungsgrad (Gearing) zum 30. Juni 2013 mit 0,65 oberhalb der Zielgröße von rund 0,5. Der Free Cashflow verbesserte sich dagegen signifikant durch Einsparungen beim Nettoumlaufvermögen und niedrigerer Investitionen auf minus 46,4 Mio. € (H1/2012: minus 171,6 Mio. €). Der Free Cash Flow des Vorjahres war auch von der Fisipe Akquisition geprägt.

Ausblick 2013
Aufgrund der negativen Entwicklungen in den Geschäftsfeldern, insbesondere des verstärkten Wettbewerbsdrucks aus Asien und der fehlenden Geschäftserholung im zweiten Halbjahr 2013, wurde die Prognose für das Gesamtjahr 2013 wie am 27. Juni dieses Jahres kommuniziert angepasst. Demnach wird das Konzern-Ebitda 50% bis 60% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert von 240 Mio. € erwartet. Vor allem aufgrund reduzierter Erwartungen bei PP und GMS dürfte sich der Konzernumsatz 2013 leicht unter dem Niveau des Vorjahres bewegen.

Im Geschäftsfeld PP rechnet das Unternehmen im Gesamtjahr 2013 vor allem aufgrund des Preisdrucks bei den Graphitelektroden mit einem im Vergleich zum Vorjahr reduzierten Umsatz. Dies wird auf Basis einer nur noch stabilen Mengenentwicklung im Rest des Jahres auch dazu führen, dass die Umsatzrendite im zweiten Halbjahr unter der des ersten Halbjahrs liegen wird.

Auch im Geschäftsfeld GMS wird nicht mit einer Belebung bis zum Jahresende gerechnet, sodass ein verringerter Jahresumsatz verglichen mit dem Rekordjahr 2012 prognostiziert wird. Dies wird ein ebenso geringeres Ebitda sowie eine daraus resultierende Ebitda-Rendite zur Folge haben, die unter dem Mittelfristziel von mindestens 14% liegen wird.

Substanzielles Kostensenkungsprogramm „SGL2015" aufgelegt
Um den veränderten Fundamentaldaten Rechnung zu tragen, wird der Vorstand ein umfangreiches globales Kostensenkungsprogramm mit dem Namen „SGL2015" aufsetzen. Das Programm basiert auf zwei Säulen. Zum einen wird die Organisationsstruktur einer Überprüfung unterzogen, unter anderem Anpassung und Vereinfachung von Geschäftsprozessen sowie Verschlankung von Managementstrukturen. Zum anderen wird das Programm auch Maßnahmen zur Standortrestrukturierung, i.e. mögliche Ausgliederung von Nicht-Kernaktivitäten, Überführung von Aktivitäten in Partnerschaften sowie Verlagerung, Einstellung oder Verkauf von Produktionsteilen) enthalten. Die einzelnen Projekte werden derzeit erarbeitet und werden in die Geschäftsplanung für 2014 einfließen. In diesem Zusammenhang wird auch die etablierte SGL Excellence Initiative eine wesentliche Rolle spielen, um weitere kontinuierliche Effizienzverbesserungen sicherzustellen. Nähere Details zu „SGL2015" werden zeitnah bekanntgegeben.

 

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