Standorte & Services

Rights Direct: Neuer Forschungsbericht zum Urheberrecht

In Unternehmen werden Publikationen zwischen Mitarbeitern geteilt, ohne Rücksicht auf das Urheberrecht

07.12.2016 -

38% aller in Unternehmen beschäftigten Fachleute leiten regelmäßig Publikationen von Dritten an andere weiter, ohne über das Urheberrecht nachzudenken. Und das obwohl sich 74% dieser Fachleute über die Bedeutung und Folgen von Urheberrechtsverletzungen durchaus im Klaren sind. Dies ergibt sich aus einer neuen Umfrage des Meinungsforschungs- und Beratungsunternehmens Outsell. Die Studie wurde vom Copyright Clearance Center, Inc. (CCC), einer weltweit agierende Organisation für Lizenzierungs- und Content-Lösungen, und ihrer Tochtergesellschaft Rights Direct in Auftrag gegeben und veröffentlicht.

Der Bericht zur Umfrage mit dem Titel: 2016 Information Seeking Consumption and Use Survey – North America and Europe“ untersucht die globalen Trends bezüglich der Rezeption, Nutzung und Weitergabe von Informationen sowie das Bewusstsein für die Bedeutung des Urheberrechts am Arbeitsplatz von heute. Diese Ergebnisse wurden mit den Ergebnissen der im Jahr 2013 durchgeführten Umfrage verglichen, um Veränderungen bei den Verhaltensweisen und Einstellungen zu ermitteln.

Steigende Nutzung, sinkendes Bewusstsein für Urheberrecht
Der Studie zufolge ist es für die Arbeit heute unerlässlich, Content gemeinsam zu nutzen. Denn dies ist der Zusammenarbeit förderlich und beschleunigt Innovationen.
- 97% der Befragten teilen ihre Publikationen monatlich mit ihrem Team. 38% sagen, dass sie Informationen weiterleiten, ohne über das Urheberrecht nachzudenken.
- 26% der Führungskräfte geben Content weiter, ohne das Urheberrecht zu bedenken.
- Mehr als ein Drittel (36%) aller ausgetauschten Informationen sind externe Publikationen, 2013 waren es noch 41%.
- 69% geben Informationen an Ihre Kunden weiter, 68% teilen diese mit Geschäftspartnern und 65% tauschen Content mit ihren Kollegen an internationalen Standorten ihres Unternehmens aus.
- Seit 2013 ist die Anzahl der Gelegenheiten, zu denen Inhalte geteilt werden (Weitergabe von arbeitsbezogenen Informationen wie Artikel, Bilder und Videoclips) von sieben auf fünf pro Woche gesunken. Die Anzahl der Personen, mit denen Content geteilt wird, ist von elf auf durchschnittlich neun Personen pro Woche zurückgegangen.

Die Art des Austauschs verändert sich
Obwohl die E-Mail noch immer der am meisten genutzte Kanal für das Weiterleiten von Informationen ist, stellen Benutzer den Kollegen zunehmend Informationen über gemeinsame Netzlaufwerke und Intranet-Beiträge sowie Kollaborations-Tools wie Microsoft SharePoint, Dropbox und CRM-Systeme zur Verfügung.
- E-Mail bleibt das am weitesten verbreitete Werkzeug für den Informationsaustausch: 66% der Befragten senden E-Mail-Anhänge, 51% Links und 39% kopieren Text in eine E-Mail.
- Die Nutzung von E-Mail-Anhängen zu Teilen von Informationen ist seit 2013 rückläufig – von ehemals 87% der Befragten auf 66%.
- Kollaborations-Tools erfreuen sich großer Beliebtheit. 24% der Befragten gaben an, diese zu benutzen, 2011 waren es nur 11%.

Führungskräfte teilen große Mengen Content, davon jede Menge aus Drittquellen
Laut Umfrage haben Führungskräfte einen größeren Bedarf an einem Austausch von Content als das mittlere Management oder einzelne Betroffene. Demzufolge geben Führungskräfte Inhalte regelmäßiger weiter, fast sieben Mal pro Woche, teilen diese dabei mit mehr Menschen, und sie geben eher Publikationen von Dritten (41%) weiter, als interne Informationen oder Unterlagen von Kollegen, die innerhalb des Unternehmens verfasst wurden.

Fast ein Drittel der Führungskräfte (73%) gab an, dass sie in wettbewerbs-, geschäfts- oder zeitkritischen Situationen relevante Informationen übermitteln, die ihrem Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

„Der Schutz der Rechte am geistigen Eigentum liegt in der Verantwortung aller: Wissensarbeiter, Informationsmanager und Führungskräfte. Gut darüber informiert zu sein, wo Urheberrechtsverletzungen beginnen, ist äußerst wichtig", sagt Jo McShea, Vizepräsident und leitender Analyst bei Outsell. „Die Wahrscheinlichkeit, bei der Arbeit Urheberrechtsverletzungen zu begegnen, nimmt rasant zu. Die Daten in unserer Studie zeigen, dass mehr als ein Drittel des geteilten Contents aus externen Quellen stammt. Verschärfend kommt hinzu, dass dieser mit einer größeren Anzahl von Menschen geteilt wird und die Nutzung von neuen Kanälen hierfür – wie etwa Kollaborations-Netzwerke – zunimmt.“

„Es ist unbedingt notwendig, dass sich jede Organisation den Trends bei den Arbeitsprozessen anpasst. Nur so kann sie gewährleisten, dass ihre Urheberrechts-Richtlinien und Schulungsmaßnahmen den Standards entsprechen und so die Risiken minimieren", erläutert Gretchen Gasser-Ellis, Senior-Vizepräsidentin Produkte und Betrieb bei CCC. „Diejenigen, die für die Einhaltung des Urheberrechts in einem Unternehmen verantwortlich sind, haben alle Hände voll zu tun, damit die Urheberrechtsrichtlinien und die Weiterbildungspläne für Mitarbeiter alle Faktoren berücksichtigen: ihre Arbeitsprozesse, die Arten und Kanäle der Weitergabe sowie ein in Bezug auf die Rolle des Benutzers, die Branche oder geographische Lage differenziertes Verhalten.“

Über den Bericht
Das Copyright Clearance Center und seine Tochterorganisation RightsDirect beauftragten das unabhängige Meinungsforschungs- und Beratungsunternehmen Outsell mit einer Befragung von über 900 Geschäftsleuten in Nordamerika und Europa. Outsell sollte damit die Tendenzen in vier wichtigen Bereichen ermitteln: Zugang zu Informationen und deren Nutzung, Nutzung von Content und Bereitstellung von Dokumenten, Verhalten beim Informationsaustausch sowie Bewusstsein für geistiges Eigentum und Urheberrechts. Der Bericht von Outsell verfügt über eine statistische Sicherheit von 95% mit einer Fehlerquote von plus/minus 3,26%.