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Im Chemiepark Knapsack bedient eine 24-jährige Kfz-Meisterin in der Auto-Werkstatt

29.10.2014 -

Cornelia Trimborns Herz schlägt für Autos. Die 24-jährige Kfz-Meisterin arbeitet mit sieben männlichen Kollegen in der Kfz-Werkstatt des Industriedienstleisters InfraServ Knapsack zusammen. Die Brühlerin ist für den reibungslosen Ablauf in der Werkstatt zuständig und gemeinsam mit Werkstattmeister Carlo Ricciardi für die Organisation verantwortlich.

Frau Trimborn, Sie arbeiten in einer von Männern dominierten Branche. Ein ungewöhnlicher Job für eine junge Frau - oder?

Ja, das stimmt. Aber es ändert sich langsam. Inzwischen lernen immer mehr Frauen den Beruf der Kfz-Mechatronikerin. Aber nicht nur das. Es bilden sich anschließend auch immer mehr Frauen weiter zur Kfz-Meisterin. Technik ist nicht mehr eine Domäne für Männer.

Wie kamen Sie dazu, als Frau diesen Beruf zu erlernen?

Ich habe mich schon immer für handwerkliche Sachen interessiert. Mein Vater hat viel mit mir gebastelt. Mit 14 Jahren folgte ein Schülerpraktikum in einer Werkstatt. Das hat mir nicht nur gefallen, sondern viel Spaß gemacht. Da stand der Entschluss, eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker zu machen, schnell fest. Die habe ich dann auch in einem Autohaus erfolgreich abgeschlossen und dort im Anschluss als Gesellin gearbeitet. Das Lernen hat mir immer Spaß gemacht, sodass ich mich dazu entschlossen habe, die Meisterprüfung abzulegen. Seit 2013 studiere ich in einer Abendschule mit dem Ziel, das Studium als Wirtschaftsingenieurin abzuschließen.

Wie verläuft der typische Acht-Stunden-Tag?

Die Aufträge für den Tag werden am Morgen vorbereitet. Sobald die Kunden ihre Fahrzeuge abgegeben haben, erhält der Disponent die Unterlagen, was zu tun ist. Während die Arbeiten in der Werkstatt durchgeführt werden, erledige ich Bestellungen, vereinbare neue Termine oder bereite Rechnungen vor. Aber auch die Abnahme der Fahrzeuge nach der Reparatur - und wenn nötig, eine Probefahrt - zählen zu meinen Aufgaben. 

Wenn es personelle Engpässe gibt, helfe ich natürlich auch in der Werkstatt mit.

Wie reagieren Kunden, wenn sie in einer Autowerkstatt von einer Frau bedient werden?

Viele sind überrascht, wenn eine Kfz-Meisterin vor ihnen steht, reagieren dann aber durchweg positiv. Bei meinem früheren Arbeitgeber wollten vermehrt Frauen von mir bedient werden. 

Hat man oft mit Vorurteilen zu kämpfen?

Ja klar, aber man kann ja auch viel dagegen machen. Beschränkt man sich auf die Beurteilung der Fachkompetenz, dann sind die Vorurteile auch ganz schnell beseitigt.  

Sie arbeiten hier ausschließlich mit Männern zusammen. Mussten Sie sich Respekt verschaffen?

Ich bin die einzige Frau bei uns. Da ist es doch klar, dass man sich Respekt verschaffen muss. Dazu bin ich noch sehr jung, was die Sache nicht vereinfacht. Wenn man dann auf Gesellen trifft, die seit 30 Jahren hier sind, dann muss man mit viel Diplomatie agieren. Müsste ich aber wohl auch, wenn ich ein Mann wäre. 

Herrscht nicht manchmal ein rauer Umgangston?

Ja, aber man weiß ja vorher,  worauf man sich einlässt. Stellt man den Anspruch, jeden Tag mit Samthandschuhen angefasst zu werden, ist man in der Branche fehl am Platz.

Wie gefällt Ihnen die Einrichtung des Girls' Days?

Den finde ich gut, um mal in den Beruf hereinzuschnuppern. Ich habe damals einen Tag bei der Feuerwehr in Brühl verbracht. 

Glauben Sie, dass Frauen schlechter gewisse Berufe ausüben können, aufgrund fehlender körperlicher Kraft?

Sagen wir mal so: Frauen haben meistens weniger Kraft als Männer, aber es gibt so viele Hilfsmittel, dass das keine Rolle mehr spielt. Gerade in unserem Bereich spielt die Elektronik eine immer größere Rolle, sodass Kraft allein nicht mehr so wichtig ist. Da kommt es mehr aufs Köpfchen an, als auf den Hammerschlag.

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