Logistik & Supply Chain

Peter Norheimer, Frigo-Trans / GDP-Konformität zu Billigpreisen – das geht nicht

10 Jahre Logistik – Für Chemie und Pharma in CHEManager

19.01.2016 -

Der absolute Meilenstein war 2013 die Publikation der EU-Richtlinie zur Good Distribution Practice (GDP). Sie hat eine wahre GDP-Welle in der Pharmalogistik ausgelöst. Das Neue daran: Plötzlich gelten die Vorgaben für alle Temperaturbereiche, also auch für 15-25°C. Sie sollen sicherstellen, dass die Produktintegrität von Pharmazeutika entlang der gesamten Supply Chain sichergestellt ist. Sowohl Hersteller als auch Logistikunternehmen hat das vor enorme Herausforderungen gestellt. Denn dazu braucht es nicht nur exzellente Klimatechnik, sondern auch eingespielte Prozesse und gut ausgebildete Mitarbeiter – und zwar vom Disponenten über den Fuhrparkmanager bis zum Fahrer.

Nicht überall, wo GDP draufsteht, ist auch GDP drin. Viele Unternehmen unterschätzen den Aufwand, der damit verbunden ist. Einmal die Zertifizierung bestehen und alles ist gut? So einfach ist es nicht. Die Positionierung als GDP-Dienstleister bedarf einer immensen Investition, aber noch wichtiger ist: GDP muss gelebt werden, und zwar von allen Mitarbeitern und das 24 Stunden am Tag, denn der Leidtragende ist sonst der Patient.

Nehmen wir als Beispiel die Fälschungssicherheit von Pharmazeutika. Wir als Pharmalogistiker müssen sicherstellen, dass unsere Lager und Fahrzeuge maximale Zugangssicherheit haben. All das kostet Geld und deshalb wünschen wir uns, dass die Hersteller zum einen strenger kontrollieren und bei Ausschreibungen Äpfeln mit Äpfeln vergleichen und nicht mit Birnen.

GDP-Konformität zu Billigpreisen – das geht nicht. Wir möchten eine Lanze brechen für ein neues Kostenverständnis, das nicht nur die reinen Transportkosten, sondern die Gesamtkosten betrachtet. Denn: Ein Transportschaden durch falsch gelagerte oder falsch transportierte Produkte kostet nicht nur die Vernichtung und Abschreibung der Produkte, sondern auch die Nicht-Verfügbarkeit am Markt. Hinzu kommt, dass der Patient, der das Medikament dringend benötigt, im Regen stehengelassen wird.

Die Zukunft wird den Logistikern gehören, die Kunden dabei helfen, Kosten zu sparen ohne Qualität zu opfern. Das geht über intelligente, kostensparende Konzepte. Bei Frigo-Trans sind dies beispielsweise tägliche Linienverkehre zwischen unserem Lager und Fertigungsstätten von Pharmakunden, die ihre Produkte just in time abrufen. Ein anderer Ansatz sind LTL-Konzepte, bei denen kleine Chargen verschiedener Hersteller mit gleichen Temperaturanforderungen und Zielen bei uns kommissioniert und dann europaweit ausgeliefert werden. Das ist unsere Antwort auf einen anderen Trend, den wir seit längerem beobachten: Bei teuren Medikamenten sinkt das Transportvolumen pro Sendung, aber die Abfahrtsfrequenz hat sich erhöht.

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