Logistik & Supply Chain

PharmLog Pharma Logistik: Distributionslogistik für Pharmaunternehmen

14.03.2011 -

PharmLog Pharma Logistik: Distributionslogistik für Pharmaunternehmen - Datenaustausch zwischen Hersteller und Distributor, PharmLog setzt universelle Kommunikationsdrehscheibe ein.

PharmLog Pharma Logistik übernimmt als Dienstleister für Kunden aus der pharmazeutischen Industrie die komplette Distributionslogistik. Im Rahmen der logistischen Prozesse sind vielfältige Informationen zwischen den Pharmaherstellern und dem Logistikdienstleister auszutauschen. Dazu gehören Stammdaten und Bewegungsdaten. Insgesamt werden 30 unterschiedliche betriebswirtschaftliche Nachrichtenarten ausgetauscht.

Es versteht sich beinahe von selbst, dass die Informationen für die Prozessabwicklung zwischen den Pharmaunternehmen und dem Logistikdienstleister auf elektronischer Basis ausgetauscht werden. So hat PharmLog seit mehreren Jahren eine entsprechende Lösung im Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Individuallösung auf Basis von OS/2. Auf beiden Seiten (Hersteller, PharmLog) sind OS/2-Rechner in Betrieb, auf denen die entsprechende Software installiert ist. Diese Rechner übernehmen die Kommunikation mit den ERP-Systemen der Hersteller, den Austausch der Daten und die Kommunikation mit dem Lagerverwaltungssystem bei PharmLog. Zwei wesentliche Gründe veranlassten die PharmLog, die bestehende Architektur durch eine neue Lösung zu ersetzen. Zum einen sollte ein Technologiewechsel vollzogen werden, um künftigen Problemen mit der OS/2-basierenden Lösung vorzubeugen. Andererseits ergeben sich künftig immer neue Anforderungen an die Integration von Prozessen, Daten und Systemen in der IT-Landschaft, die mit der bestehenden Lösung nicht mehr abgebildet werden können. So wurde das Saarbrücker Beratungs- und Softwarehaus Pikon damit beauftragt, ein Grobkonzept für eine neue Lösung zu erarbeiten. Grundsätzlich sollte die Konzeption, wie die bisherige Lösung auch, aus zwei Ebenen bestehen. Ebene 1 ist die der PharmLog selbst. Ebene 2 ist die der verschiedenen Hersteller. Die Konzeption sieht vor, dass auf der Ebene 1 (PharmLog) eine Integrationsplattform implementiert wird. Diese soll die ein- und ausgehenden Nachrichten der Hersteller verarbeiten. Darüber hinaus soll sie aber auch als strategische Plattform die Integration sämtlicher IT-Systeme der Pharm- Log ermöglichen. Schon in der Konzeptionsphase wurde schnell deutlich, dass diese Anforderungen am besten durch ein Standard-EAI-System abgedeckt werden. Zum einen wird dadurch die Abhängigkeit vom Know-how einzelner Personen minimiert. Zum anderen ist weitestgehend sichergestellt, dass auch zukünftige Anforderungen an die Integration realisiert werden können. Dies gilt insbesondere für die Anbindung zukünftiger Anwendungen. PharmLog plante schon zu diesem Zeitpunkt die Ablösung des bestehenden Lagerverwaltungssystems, so dass diesem Aspekt größte Bedeutung beigemessen wurde. Für die zweite Ebene (Hersteller) sieht das Konzept vor, die vorhandenen OS/2-Rechner durch eine neue Lösung abzulösen. Die Integrierbarkeit auf Herstellerseite wird durch unterschiedliche Szenarien sichergestellt. So können aktuelle und künftige Kunden der PharmLog die für sie passende Lösung auswählen. Die Konzeption sollte so aufgebaut werden, dass eine schrittweise Ablösung der OS/2-Rechner sowohl bei der PharmLog als auch bei den Herstellern erfolgen kann. Schließlich sollte die neue Architektur auf beiden Ebenen die flexible Anpassung an neue Gegebenheiten (z. B. Änderungen im ERP-System des Herstellers) ermöglichen.

Die neue Architektur
In der Grobkonzeption wurden die ein- und ausgehenden unternehmensübergreifenden Prozesse zunächst ohne Bezug zu einem konkreten System beschrieben. Auf Basis der Grobkonzeption erfolgte die Systemauswahl. PharmLog entschied sich an dieser Stelle für die Enterprise Services Platform von Webmethods. Das Produkt bietet die benötigte Flexibilität bei der Integration bestehender und künftiger PharmLog-Kunden. Abb. 1 zeigt, dass die Lösung der Ebene 1 (PharmLog) im Wesentlichen aus den folgenden Bausteinen besteht: _ Webmethods Enterprise Services Platform (ESP) _ Webmethods Business Process Management (BPM) _ Oracle-Datenbank _ Lagerverwaltungssystem (Atos-Origin) Das Trading-Networks-Modul der Webmethods ESP verwaltet sämtliche Informationen zu den beteiligten Partnern. Dazu gehören vor allem technische Informationen wie das Übertragungsprotokoll, das Dateiformat, die Verschlüsselungstechnologie sowie die Adressen der entsprechenden Systeme. Dank dieser Komponente ist es PharmLog heute möglich, neue Partner schnell und komfortabel in die Lösung zu integrieren. Das Integration-Server-Modul der Webmethods ESP ist das eigentliche Herzstück der Plattform. Dort sind die Prozesse hinterlegt. Die Prozessdefinition ist in so genannten Process Flows enthalten, über die der Ablauf gesteuert wird. In dem Prozess für eingehende Nachrichten werden zunächst die Dateien der Hersteller entschlüsselt und deren Inhalt überprüft. Die verifizierten Daten werden in der Datenbank gespeichert. In einem zweiten Prozessschritt werden die Informationen aus der Datenbank ausgelesen und an das Lagerverwaltungssystem übergeben. Entsprechend ist der Prozess auf dem Rückweg gestaltet. Das LVS stellt die Informationen bereit, die in der Datenbank abgelegt werden. Von dort beginnt der zweite Prozessschritt, der die Dateien an die Ebene der Hersteller übergibt. Die Modellierung der Prozesse erfolgte über eine grafische Benutzeroberfläche innerhalb des Webmethods BPM. Die entsprechenden Prozessmodelle generierten automatisch Rahmenprogramme, innerhalb derer die Entwickler die Prozesslogik ausprogrammieren konnten. Damit war die Modellebene Ausgangspunkt für die Entwicklung und ist gleichzeitig wichtiger Bestandteil der Dokumentation. Auch das Prozessmonitoring durch die Administratoren erfolgt im Tagesgeschäft über die gleiche Komponente. Damit wurde in dem Projekt auch ein wichtiger Beitrag für ein vollständiges und integriertes Prozessmanagement geleistet. Abb. 2 zeigt einen Auszug aus den grafischen Prozessmodellen: Den Herstellern stehen für die Anbindung unterschiedliche Szenarien zur Auswahl. Im Szenario 1 bleibt auf der Herstellerebene die OS/2-basierende Lösung im Einsatz. Damit wurde die wichtige Anforderung einer schrittweisen Umsetzung sichergestellt. Für den Hersteller ändert sich im Grunde nichts. Wie bisher sendet der Hersteller Flatfiles an die web- Methods ESP. Diese nimmt die Datei entgegen und bearbeitet den Prozess, wie für die „Ebene 1“ oben beschrieben. Im Szenario 2 (Abbildung 2) wird die OS/2-Komponente beim Hersteller durch einen Adapter von Webmethods ersetzt. Im Rahmen des Projekts wurden entsprechende Process Flows auf Basis des Adapters entwickelt, die bei den unterschiedlichen Herstelllern ausgerollt werden können. Im Szenario 3 wird ebenfalls die bisherige Lösung durch den Adapter ersetzt. Allerdings kommt dabei die Standard- Nachrichtenfindung und die ALE-Komponente zur Generierung der entsprechenden Nachrichten in SAP zum Einsatz. Im Unterschied dazu werden die Nachrichten in Szenario 2 über eigenentwickelte Programme erzeugt, die schon in der bestehenden OS/2-Lösung zum Einsatz kamen. Die Hersteller können also selbst entscheiden, welche Technologie für sie besser geeignet und wann die Umstellung sinnvoll ist. Im Szenario 4 obliegt die Auswahl der Integrationsplattform alleine dem Hersteller. Mit der PharmLog wird lediglich ein XML-basierendes Nachrichtenformat vereinbart, welches von der PharmLog verarbeitet werden kann. Szenario 5 entspricht im Wesentlichen dem vorherigen Szenario 4. Allerdings werden hier die Nachrichten auf Flatfilebasis ausgetauscht. Mit der Realisierung dieser Szenarien ist eine universelle Kommunikationsdrehscheibe entstanden, die PharmLog die größtmögliche Flexibilität. Das System bietet in Richtung der Kunden praktisch beliebige Anbindungsmöglichkeiten. Die vereinfachte Administration trägt dazu bei, dass der Aufwand für die Steuerung der Prozesse auch bei einer steigenden Zahl von Herstellern beherrscht werden kann. Es ist aber auch eine Basis für die Realisierung weiterer Integrationsanforderungen im Unternehmen gelegt worden.

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