Strategie & Management

Achema-Gründerpreis mit spannenden Geschäftsideen

Neun Gewinner stehen fest - Gesamtsieger werden am 15. Juni bekanntgegeben

08.06.2015 -

Jetzt geht es ums Ganze: Neun Start-ups und Gründer aus den Sparten Industrielle Biotechnologie, Energie und Messtechnik/Analytik haben die Jury des Achema-Gründerpreises 2015 mit ihren Konzepten überzeugt. Auf dem Gründerpreisstand in Halle 9.2. werden sie vom 15. bis 19. Juni 2015 ihre Technologien vorstellen. Wer als Gesamtsieger seiner Sparte zusätzlich ein Preisgeld von 10.000 EUR mit nach Hause nehmen kann, wird auf der Eröffnungssitzung der Achema am 15. Juni 2015 bekannt gegeben.

Über drei Phasen von der Idee bis zum Businessplan konnten Jungunternehmer und Gründer ihre Konzepte einreichen. Fachkundige Mentoren standen den Teams mit Rat und Tat zur Seite und unterstützten bei der Ausarbeitung der Businesspläne. Anschließend bewertete eine Expertenjury aus Wissenschaft und Industrie sowie Trägern und Unterstützern des Wettbewerbs die Businesspläne. Insgesamt 14 bekamen dann die Möglichkeit, ihre Technologien und Pläne der hochrangig besetzten Jury persönlich vorzustellen, die dann drei Preisträger je Sparte ermittelte. Die Gewinner der jeweiligen Sparten sind:

Sparte Energie

  • Hydrogenious Technologies entwickelt Schlüsselkomponenten für die sichere und effiziente Energiespeicherung.
  • Die Technologie von Sumteq ermöglicht die Herstellung von Hochleistungs-Dämmstoffen auf Polystyrolbasis.
  • Volterion produziert und vertreibt kleinformatige Vanadium-Redox-Flow-Batterien (2 kW - 10 kWh) für die dezentrale Speicherung von erneuerbarer Energie (Solar) in Eigenheimen.

Sparte Industrielle Biotechnologie

  • 4Gene entwickelt, produziert und vermarktet natürliche, biotechnisch hergestellte, aktivierbare Aroma-Glykoside als Flavor-on-Demand.
  • Bionicure entwickelt Depotformulierungen beispielsweise für Impfstoffe oder andere Wirkstoffe, die sonst injiziert werden müssen. Die Wirkstofffreisetzung wird durch Einnahme einer Tablette ausgelöst.
  • Glyconic entwickelt auf Basis von natürlichen Polyphenolen neue Kosmetikrohstoffe speziell im Anti-Aging-Bereich sowie biotechnische Produktionsprozesse im Industriemaßstab für diese Stoffe.

Sparte Messtechnik/Analytik

  • Bentekk entwickelt tragbare Gasmessgeräte (GC-PID) für die Vor-Ort-Analytik von leichtflüchtigen organischen Verbindungen.
  • Ionera Technologies entwickelt, produziert und vertreibt eine chipbasierte Plattformtechnologie (MECA-Technologie) für die chemische und biologische Analytik mit Nanoporen.
  • Die Technologieplattform von Sciomics beschleunigt die Entwicklung von Protein-Biomarkern für Companion Diagnostics und Personalisierte Medizin.

Der Achema-Gründerpreis ist die Auszeichnung für hervorragende Ideen und junge Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Verfahrenstechnik und Biotechnologie. Ziel ist es, diese beim Erschließen eines neuen Geschäftsfeldes zu unterstützen, um drängende Zukunftsfragen zu beantworten. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass natürliche Personen als potenzielle Gründer benannt werden und die Ansiedlung der zu gründenden Unternehmen in Deutschland erfolgt.

Dr. Michael Brandkamp, Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds sagt: „Mit dem Achema-Gründerpreis möchten wir das Unternehmertum in der Chemie und angrenzenden Disziplinen stärken. Daher freut es mich sehr, dass wir aus den zahlreich eingereichten Konzepten, neun hervorragende Finalisten ausgewählt haben, die ihre Technologien auf der Achema einem großen Fachpublikum aus Industrie und Wirtschaft vorstellen werden.“ Andreas Lukic, Vorsitzender der Business Angels FrankfurtRheinMain, ergänzt: „Es freut uns, dass wir mit Energie, industrieller Biotechnologie und Messtechnik/Analytik die gängigen Gründersektoren, wie z.B. Internet, Software oder Medien, ergänzen und dortige Gründer unterstützen können. Auch in den klassischen Industriesektoren erhoffen wir uns, Potenziale für spannende Neugründungen durch den Achema-Gründerpreis freisetzen zu können.“

Träger des Achema-Gründerpreises sind die Dechema Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie, die Dechema Ausstellungs-GmbH, der Verein Business Angels FrankfurtRheinMain und der High-Tech Gründerfonds. Der Verband der chemischen Industrie, der Verein Deutscher Ingenieure, die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen und die Gesellschaft Deutscher Chemiker unterstützen den Wettbewerb. Zu den Sponsoren zählen Altana und Air Liquide. CHEManager ist Mediapartner des Achema-Gründerpreises, unterstützt den Wettbewerb und wird auf der Achema ebenfalls vor Ort sein.

Vorstellung der Gewinner-Unternehmen:

Industrielle Biotechnologie

4Gene

4Gene ist spezialisiert auf die Identifizierung von Glykosyltransferasen und die Anwendung von Biokatalysatoren für die biotechnische Produktion von Aroma-Glykosiden. Dafür wurde ein patentiertes Verfahren, sowie eine patentierte Referenzbibliothek entwickelt. Neben der Identifizierung von Glykosyltransferasen liegt der Fokus auf der Herstellung von Aroma-Glykosiden als der wesentliche Geschäftsbereich. Zusätzlich bietet das Unternehmen den Kunden den Service zum Screening der beim Kunden bestehenden Aromabibliotheken für eine etwaige Verwendung als Aroma-Glykoside.

Bionicure

Bionicure ist ein Drug Delivery Unternehmen, das innovative Depotformulierungen entwickelt. Die Technologie ermöglicht, dass der Patient nach einer einmaligen Impfung zu einem späteren Zeitpunkt selbst weitere Freisetzungen des Impfstoffes aus dem injizierten Depot mit einer Tabletteneinnahme aktivieren kann. Es ist damit nur noch ein Arztbesuch nötig, um den vollständigen Impfschutz zu erhalten. Diese Technologie macht die Impfungen damit deutlich praktikabler und wirtschaftlicher.                                                       

Glyconic

Glyconic entwickelt auf Basis seiner Technologie zur gerichteten Glykosylierung von „Small Molecules“ neue aktive Kosmetikinhaltsstoffe speziell für die Bereiche Anti-Aging, Pigmentierung und Hautregulation mit verbesserter Löslichkeit, Stabilität und Bioverfügbarkeit als Zusatznutzen, sowie einen biotechnischen Produktionsprozess im Industriemaßstab für diese Stoffe. Die spezielle Technologie ermöglicht ein gezieltes Stoffdesign durch gerichtete Übertragung von wahlweise Glukose- oder Rhamnosegruppen auf Polyphenole als Ausgangsstoffe.

Energie

Hydrogenious Technologies

Hydrogenious Technologies hat eine Technologie zur sicheren Speicherung von Wasserstoff in flüssigen Wasserstoffträgermaterialien (LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier)-Technologie) entwickelt. Damit lassen sich große Mengen an regenerativer Energie über lange Zeiträume speichern. Betreiber dezentraler LOHC-Anlagen können beispielsweise ihre Eigenversorgung mit PV- oder Windstrom steigern oder sich in netzfernen Anwendungen mit sauberer Energie versorgen. Die Technologie ist durch eine Reihe von Patentanmeldungen geschützt.

Sumteq

Sumteq hat ein innovatives Verfahren zur praktikablen Herstellung von Hochleistungs-Dämmmaterialien auf Basis von nanoporösen Polymeren entwickelt und patentiert. Die innovative Technologie basiert auf der erstmaligen Reduktion der Wärmeleitung der eingeschlossenen Luft bei Atmosphärendruck in aufgeschäumten Polymermaterialien. Das Herstellungsverfahren des Produkts ist im Vergleich zur Herstellung von herkömmlichen Dämmmaterialien umweltfreundlich und effizient, da lediglich moderate Temperaturen und schonendes Kohlenstoffdioxid als Treibmittel verwendet werden.

Volterion

Volterion produziert und vertreibt kleinformatige Vanadium Redox-Flow-Batterien (2 kW-10 kWh) für die dezentrale Speicherung von erneuerbarer Energie (Solar) in Eigenheimen. Dabei baut Volterion auf der etablierten Vanadium Redox-Flow-Technologie auf, und macht diese Speichertechnologie massenmarktfähig für kleinformatige energiefokussierte Konsumentenanwendungen durch neue, zum Patent angemeldete Produktionstechniken. Die Volterion-Energiespeicher ermöglichen dabei einen schnellen Return on Investment für Privathaushalte und erhöhen den Eigenverbrauch von Solar-Energie.

Messtechnik/Analytik

Bentekk

Bentekk entwickelt intelligente Messsysteme für die Vor-Ort-Analytik von Schadstoffen. Ein tragbarer und schneller Gaschromatograph-Photoionisationsdetektor (GC-PID) bildet das erste innovative Produkt. Mit dieser Technologie möchte das Unternehmen die Detektion von leichtflüchtigen organischen Verbindungen (VOC) wie beispielsweise Benzol so einfach wie nie zuvor machen. Für Anwender aus der Umweltanalytik, der Logistik, der chemischen Industrie und für Einsatzkräfte wird damit eine höhere Arbeitssicherheit und Unabhängigkeit von zentralisierten Laboren geschaffen.

Ionera

Ionera liefert mit seiner MECA (Micro-Electrode-Cavity-Array)-Technologie den Schlüssel für ein großes Arsenal hochaktueller Ionic Sensing-Methoden für die Nanoporen-basierte Einzelmolekülanalytik und elektrophysiologische Funktionsanalyse von Membranproteinen. Diese bisher nur in hochspezialisierten Forschungslabors nutzbaren Verfahren werden damit in die gesamte Breite der chemischen und biotechnologischen Anwendung getragen. Die Anwendungen der MECA Technologie reichen von der Einzelmolekül- Massenspektrometrie von Polymergemischen über den Nachweis geringster Spuren von kleinmolekularen Substanzen (z.B. Drogen) bis hin zum „Next-Generation-DNA-Sequencing“.

Sciomics

Sciomics unterstützt und beschleunigt die Entwicklung von Protein-Biomarkern für Companion Diagnostics und Personalisierte Medizin. Mit der Plattform werden Entwicklungskosten gesenkt und die Erfolgschancen deutlich erhöht. Außerdem bietet das Unternehmen die Multiplex-Analyse von Proteinvorkommen für die Entwicklung neuer Wirkstoffe an. Basierend auf der Plattform-Technologie für hochparallele Proteinanalyse hat Sciomics eine breit aufgestellte interne Entwicklung innovativer Biomarker im onkologischen Bereich und für akutes Nierenversagen. Diese neuartigen Biomarkersignaturen verbessern die Patientenstratifizierung und ermöglichen somit eine individuelle Therapie.
 

 

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