Personal & Karriere

Tarifliche Altersvorsorge

Umfrage zu TV Demo und TEA

10.11.2017 -

Die jüngste Umfrage zur Umsetzung der tariflichen Regelungen nach dem TV Demo und dem TEA zeigt: Vier von fünf Beschäftigten in der Chemie sorgen tariflich fürs Alter vor. Bei den Auszubildenden nutzen 43% diese Möglichkeit. Von den AT-Mitarbeitern bzw. Leitenden Angestellten nehmen 29% an dieser tariflichen Regelung teil.

Verbreitungsgrad von rund 82%
Im Vergleich zur vorherigen Umfrage (2013) ist eine Zunahme bei den Tarifbeschäftigten um etwa drei Prozentpunkte auf 82% zu verzeichnen. Im Vergleich zum Jahr der ersten Umfrage (2002) konnte der Teilnahmegrad sogar um 60% gesteigert werden. Zu berücksichtigen ist, dass Ende 2011 die vollständige Umstellung von den ehemals vermögenswirksamen Leistungen auf den Entgeltumwandlungsgrundbetrag stattgefunden hat, der nunmehr ausschließlich für die tarifliche Altersvorsorge zur Verfügung steht. Knapp 20% der Tarifbeschäftigten nehmen allerdings die für sie „kostenlose” tarifliche Leistung noch immer nicht in Anspruch. Ziel muss es sein, auch diesen Personenkreis zukünftig zu erreichen.

Nach den Größenklassen der teilnehmenden Unternehmen aufgeteilt, ergibt die Auswertung bei Unternehmen bis zu 250 Mitarbeitern einen Nutzungsgrad von knapp 83% und bei den Unternehmen über 250 Mitarbeitern einen von etwa 81%. Die Zahlen zeigen, dass die tarifliche Altersversorgung in der chemischen Industrie sowohl in den kleineren wie auch in den größeren Unternehmen stark verbreitet ist.

Durchschnittlicher Umwandlungsbetrag von 995 EUR
Im Jahr 2016 betrug der durchschnittliche Umwandlungsbetrag bei den an der Entgeltumwandlung teilnehmenden Chemie-Tarifbeschäftigten 995 EUR; er lag damit wiederum leicht höher als in den Vorjahren.

Die Beschäftigten in der chemischen Industrie haben die Möglichkeit, neben dem Entgeltumwandlungsgrundbetrag zusätzliche Entgeltbestandteile in die tarifliche Altersvorsorge einzubringen. Hierfür können sie auf tarifliche Einmalzahlungen, Urlaubsgeld, Teile des laufenden Tarifentgelts sowie sonstige übertarifliche Einmalbezüge zurückgreifen. Seit dem Jahr 2016 sind die Demografiebeträge 1 und 2 zu einem Betrag zusammengefasst. Dieser steht vollständig oder in Teilen ebenfalls für die tarifliche Altersversorgung zur Verfügung (sofern in der betrieblichen Vereinbarung zum Demografiefonds so vorgesehen oder falls der Betrieb der Auffangregelung für Betriebe bis zu 200 Beschäftigten unterfällt).

Die Umfrage zeigt, dass 37% der an der tariflichen Altersvorsorge teilnehmenden Tarifbeschäftigten lediglich den Entgeltumwandlungsgrundbetrag und die Chemie-Tarifförderung I umwandeln. Es gilt also, neben einer möglichst umfassenden Verbreitung auch weiter an einer Anhebung des individuellen Umwandlungsbetrages zu arbeiten, um drohende Lücken in der Altersversorgung der Beschäftigten ausgleichen zu können. Denn nur 28% wandeln bisher aktiv aus dem laufenden Entgelt oder den Sonderzahlungen Geld in die Altersvorsorge um. Sofern weitere Entgeltbestandteile umgewandelt wurden, so waren dies 2016 am häufigsten die Demografiebeträge.

Alle Durchführungswege werden genutzt
Angeboten und auch genutzt werden in der chemischen Industrie für die tarifliche Altersvorsorge alle fünf Durchführungswege (Direktzusage, Unterstützungskasse, Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds). Die Auswahl der Durchführungswege erfolgt dabei durch den Arbeitgeber. In der Regel werden dabei mehrere Durchführungswege in einem Betrieb angeboten.

Die Chemie-Tarifbeschäftigten nutzten 2016 aus diesem Angebot am häufigsten eine Pensionskasse (36%), eine Direktversicherung (26%) oder verfügten über eine Direktzusage (27%). Der Chemie-Pensionsfonds wurde von 13% der Tarifbeschäftigten genutzt und eine Unterstützungskasse von 10%. Andere Pensionsfonds spielten mit unter 1% praktisch keine Rolle. Zu beachten ist, dass einige Beschäftigte mehrere Durchführungswege parallel verwendeten. Diese Vielfalt beruht vor allem auf der langen Tradition der chemischen Industrie in der betrieblichen Altersversorgung. Dementsprechend existierte zu Beginn der tariflichen Altersvorsorge Ende der 1990er Jahre bereits eine Vielzahl von (über-)betrieblichen Versorgungseinrichtungen. Diese werden in der Regel auch für die in den letzten 20 Jahren schrittweise entstandenen tariflichen Leistungen genutzt.

Auch die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung bleibt stark
Anhand der Umfrage ist zu erkennen, dass die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung in der chemischen Industrie nach wie vor stark verbreitet ist.

Davon profitieren 73% der Tarifbeschäftigten und 91% der AT-Mitarbeiter bzw. der Leitenden Angestellten. Die Verbreitung ist damit stabil (2013: 69%, 2010: 70% der Tarifbeschäftigten). Kleinere Abweichungen gegenüber den vorangegangenen Erhebungen dürften aus der Beteiligung unterschiedlicher Unternehmen an der Umfrage resultieren.

Gegenüber früheren Jahren ist damit trotz des deutlichen Ausbaus der tariflichen Altersvorsorge und der steigenden Regulierungsdichte sowie Kostenbelastung der betrieblichen Altersversorgung bisher kein Rückgang der Verbreitung der zusätzlichen, ausschließlich arbeitgeberfinanzierten betrieblichen Altersversorgung in der chemischen Industrie festzustellen.

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