Anlagenbau & Prozesstechnik

Mobile Pumpen - Förderlösungen mit Mehrwert

26.06.2017 -

In vielen Anwendungen zur Förderung von Flüssigkeiten oder pastösen Medien sind Schlauchpumpen die erste Wahl. In bestimmten Fällen ist außerdem Mobilität gefragt.

Beengte Platzverhältnisse für die Montage eines Fördersystems und seiner Verrohrung, weit auseinanderliegende bzw. schwer erreichbare Pumpstellen, eher sporadischer Einsatz, mehr Wirtschaftlichkeit durch „pump sharing“ an mehreren Stellen im Betrieb – all diese Aspekte sprechen dafür, eine Schlauchpumpe auf ein Fahrgestell zu montieren und sie so zu einem mobilen Mehrzweck-Fördersystem zu machen. Durch die jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet sind die mobilen Sonderlösungen von Ponndorf den oftmals teuren Eigenkonstruktionen von Anwendern weit überlegen. Sie berücksichtigen die Eigenschaften der Fördermedien, die Anforderungen und Randbedingungen konkreter Förderaufgaben sowie die funktionsoptimale und wirtschaftliche Auslegung der Pumpe. Hierunter fallen auch alle Zusatzkomponenten wie z. B. die Elektrik, eine geeignete Absaugeinrichtung, der Transportbehälter mit Überfüllsicherung und das Fahrgestell einschließlich einer Auffangwanne. Bei Bedarf lässt sich eine mobile Schlauchpumpe sogar für völlig verschiedene Medien einsetzen: Es muss nur der Schlauch als einziges medienberührendes Teil ausgetauscht werden – ein Vorgang, der schnell mit wenigen Handgriffen erledigt ist.

Fräsmaschinen: Mobile Entsorgung von Kühlschmierstoffen
Eine vereinfachte Entsorgung dezentral anfallender Kühlschmierstoffe von Fräsmaschinen mittels einer selbstansaugenden, trockenlaufsicheren, bedienungs- und wartungsfreundlichen Pumpenlösung – das waren die Anforderungen in einem Metall bearbeitenden Unternehmen. Das Medium – ein Wasser-Glykol-Gemisch, mit den die Werkzeuge und Werkstücke bei der Bearbeitung gekühlt werden – ist mit metallischen Spänen versetzt. Die Auffangbehälter der Maschinen haben ein Volumen von lediglich 30 l und müssen regelmäßig geleert werden. Die Installation fester Rohr- oder Schlauchleitungen zu den einzelnen Fräsmaschinen schied aus Kostengründen aus – zumal die Entfernungen zum zentralen Sammelbehälter relativ groß sind. Das bisherige Entleerungsverfahren mit einem handelsüblichen Industriesauger war weder prozesstechnisch noch mit Blick auf die geltenden Unfallverhütungsvorschriften zufriedenstellend. Gelöst wurde die Aufgabenstellung mit dem mobilen Flüssigkeitssauger WASTE 200.1 von Ponndorf. Das fahrbare Pumpensystem besteht aus einer Schlauchpumpe Typ P_classic 27 mit einer Förderleistung von 800 l/h. Zusammen mit einem 200-Liter-Sammelbehälter ist sie auf einen kompakten Fass-Transportwagen montiert. Im Sammelbehälter schützt ein Magnetschwimmschalter vor dem Überfüllen, in dem er bei Erreichen des Grenzstandes die Pumpe abschaltet. Als zusätzliche Redundanz gegen Mediumsaustritt verfügt der Transportwagen über eine Auffangwanne. Das Absaugen aus den Behältern an den Fräsmaschinen geschieht mit Hilfe einer Sauglanze. Mit an Bord des fahrbaren Flüssigkeitssaugers ist auch die gesamte Elektrik: Die Pumpensteuerung, Start-, Stop- und Not-Halt-Taster, sowie Leucht- und Akustikmelder sind in einem IP66-Schaltschrank untergebracht. Die Stromversorgung erfolgt über ein fünf Meter langes Kabel mit CEE-Stecker. Dadurch ist die Pumpe schnell startklar, denn sie muss vor Ort nur noch in die Steckdose gesteckt werden.

Einfaches Handling, gute Erfahrungen
Die Bediener der Fräsmaschinen fahren mit dem mobilen Pumpensystem direkt an den jeweils zu entsorgenden Maschinenbehälter. Die Lanze wird in den Behälter eingeführt und fördert im Saugbetrieb direkt in den Auffangbehälter auf dem Transportwagen. Ist der Maschinenbehälter geleert, kann auf die gleiche Weise der verbrauchte Kühlschmierstoff weiterer Fräsmaschinen aufgenommen werden. Ist der Transportbehälter voll, fährt der Bediener zum zentralen Sammelbehälter. Hier kuppelt er die Sauglanze ab, verbindet den mobilen Transportbehälter mit dem Sammeltank und startet über die Drehrichtungsumkehr der Schlauchpumpe das Entleeren des fahrbaren Auffangbehälters.
Die Erfahrungen der Bediener wie auch des Betriebsleiters mit dem Flüssigkeitssauger Waste 200.1 sind durchweg positiv. Das Gemisch aus Kühlschmierstoff und Metallspänen lässt sich mühelos saugen – die im Maschinenbehälter verbleibende Restmenge ist minimal. Der Zeitaufwand für die gesamte Entsorgung hat sich drastisch auf jetzt nur noch etwa 40 min. reduziert. Und diese Zeit kann der Bediener sinnvoll nutzen – denn das Pumpensystem arbeitet automatisch und muss nicht permanent bedient oder überwacht werden.

Schlauchpumpe auf Rädern: Druck- und Schlauchbruch-Überwachung integriert
Mobile Fördertechnik für verschiedene Medien war auch an einem Produktionsstandort eines großen international tätigen Chemieunternehmens gefragt. Hier ging es darum, verschiedene Behälter und Reaktoren mit Hilfe einer Schlauchpumpe zu entleeren – ohne dafür jeweils ein eigenes Förderaggregat zu installieren. Der Wunsch nach einem technisch und wirtschaftlich sinnvollen „pump sharing“ wurde ergänzt durch verschiedene Aspekte der Betriebs- und Prozesssicherheit. So hat Ponndorf in das mobile Pumpensystem auf der Druckseite eine Drucküberwachung integriert. Ein in den Förderstutzen integrierter Sensor verhindert, dass ein druckseitig geschlossenes Ventil zur Überschreitung des zulässigen Betriebsdrucks der Pumpe führt. Sobald der Förderdruck einen Grenzwert übersteigt, schaltet der Drucksensor die Pumpe ab. In gleicher Weise greift die digitale Antriebssteuerung der Pumpe ein, wenn die integrierte Schlauchbruchüberwachung einen Defekt des Pumpenschlauches anzeigt. Beschädigung von Pumpe und Anschlussleitung durch Überdruck, Mediumaustritt durch einen Leck im Schlauch – der Betreiber ist vor beiden Szenarien bestens geschützt.

Fit für Flüssigkeitsgemisch und Fettschlamm
Keine Feststoffe wie bei Fräsmaschinen, dafür aber Fettschlamm als Flüssigkeitsbeimengung durch das Reinigen, Abbeizen und Entfetten von Rad- und Wälzlagern – diese Herausforderung galt es für einen Betriebshof zum lösen, in dem Straßenbahnen und Diesel-Lokomotiven repariert und gewartet werden. Das beim Warten der Drehgestelle anfallende Gemisch aus einer alkalischen Lösung sowie Schmierölen und -fetten wird in der Werkstatt in einem Becken aufgefangen, das etwa alle vier Wochen komplett entleert werden muss. Das flüssige Medium abzusaugen ist der relativ einfache Teil der Aufgabenstellung. Wesentlich anspruchsvoller ist es, die in der Wanne abgesetzte, zwischen 2–10 cm dicke Fettschlammschicht zu entfernen – was bislang mühsam mit Schaufeln erledigt werden musste. Der Betriebsleiter suchte nach einer sowohl für die Flüssigkeit als auch den pastösen Fettschlamm geeigneten Absaugmöglichkeit, die bei Bedarf von ihrem Abstellplatz zum Auffangbecken gebracht werden kann. Nach der Analyse der Aufgabenstellungen schlug Ponndorf den Einsatz einer anwendungsspezifisch adaptierten Schlauchpumpe vom Typ P_classic 35 auf einer fahrbaren Grundplatte vor. Die besonderen Vorteile der Pumpe für diesen Anwendungsfall sind ihre Selbstansaugfähigkeit, ihre Trockenlaufsicherheit und ihre Unempfindlichkeit gegen Steine und andere Feststoffe im Fettschlamm. Saugseitig wurde die P_classic 35 über einen medienbeständigen Schlauch mit einer speziell ausgelegten Sauglanze und abgeflachter Spachteldüse versehen. Durch den Einsatz dieser Schlauchpumpe, die wie ein Staubsauger zu handhaben ist, bleibt dem Werkstattpersonal nicht nur die bislang schmutzige Arbeit erspart – das Becken ist auch wesentlich schneller und gründlicher entleert als zuvor. Und nach Beendigung der Fettabsaugung kann die Pumpe bequem wieder an ihren Abstellplatz gefahren werden.

Mobile Pumpen: Mehrwert-Lösung durch Mehrzweck-Einsatz
Mobile Schlauchpumpen können individuell für jeden Anwendungsfall ausgelegt werden und überzeugen im Praxiseinsatz durch ihre Funktionalität und Verfügbarkeit. Die Betriebs- und Wartungskosten sind sehr gering, denn Schlauchpumpen arbeiten ohne verschleissgefährdete Dichtungen, Klappen und Ventile. Nur der Schlauch kommt mit dem Medium in Berührung und kann bei Bedarf mit geringem finanziellen und zeitlichen Aufwand getauscht werden. Die Betreiber profitieren von einer wirtschaftlich vernünftigen und dennoch maßgeschneiderten Förderlösung, die ihre Gegebenheiten berücksichtigt und hinsichtlich der eingesetzten Pumpentechnologie dem aktuellen Stand der Technik entspricht.

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