Anlagenbau & Prozesstechnik

Sauberer Schnitt Messer und Scheren in Hygieneanwendungen

24.10.2016 -

Ob im Krankenhaus oder in der Lebensmittelverarbeitung: Überall dort, wo Instrumente ebenso hygienische wie technisch saubere Schnitte gewährleisten müssen, sind Messer und Scheren aus nichtrostendem Stahl unverzichtbar. Die hohen Anforderungen, vielfältigen Einsatzgebiete und strengen Vorschriften erfordern hochleistungsfähige Präzisionsinstrumente.

Diese müssen sowohl anspruchsvolle Richtlinien bei der Sterilgutaufarbeitung von OP-Besteck als auch strenge Hygienestandards im Umgang mit Lebensmitteln erfüllen. Zuverlässige Funktionalität sowie optimale Reinigungs- und Desinfektionsfähigkeit machen Edelstahl Rostfrei deshalb zum Werkstoff der Wahl für Schneidwerkzeuge in Hygieneanwendungen.

Die Entwicklung des Schneidens
Ob zu Zeiten von Flintstein und Palmwedel oder bei heutigen Hightech-Anwendungen mit chirurgischen Instrumenten: Schneidwerkzeuge gehören zu den ältesten und wichtigsten Erfindungen der Menschheit. So „operierten“ Steinzeitmenschen mit geschärften Flintsteinen. 2000 v. Chr. wurde in Afrika die Nabelschur mit einem scharfen Palmblatt durchtrennt. In der heutigen Medizin dienen schneidende Werkzeuge ebenso zum Präparieren von Gewebe wie zum Auftrennen von Verbänden oder Entfernen chirurgischer Nähte. Präzisionsarbeit, die zuverlässig saubere Schnitte und Hochleistungs-Werkstoffe verlangt: Gefertigt aus bspw. bis zu 3,4 mm dicken und 1.066 mm breiten Präzisionsbändern mit besonderer Härte erhalten ihre Schneiden (Waten) dauerhaft die geforderte Schärfe und Schnitthaltigkeit. In der Regel gehärtet und schlussgeglüht gewährleisten die hochvergüteten Bänder die extreme Langlebigkeit der Instrumente im Klinikalltag: So wurden 2015 allein 128.175 Operationen am Herzen in deutschen Kliniken durchgeführt – jede einzelne mit höchsten Anforderungen an Funktionalität und Hygiene der OP-Werkzeuge. 2015 wurden insgesamt 3.083 Organe transplantiert – davon 286 Herzen. Jede einzelne Herztransplantation dauert durchschnittlich bis zu vier Stunden, in denen auf die Edelstahl-Instrumente absoluter Verlass sein muss. Mit seiner extrem scharfen Spitze ist das Transplantationsmesser aus Edelstahl der Werkstoffgüte 1.4021 ideal, um Hautlappen präzise zu entnehmen und Gewebe sauber zu durchtrennen.
Neben den Medizin-Messern dürfen auch die robusten Edelstahl-Scheren in keinem Chirurgen-„Sieb“ fehlen. Wundgröße und Art des Eingriffs bestimmen Scherenlänge und Auswahl der Edelstahl-Blattspitzen mit ihren spezifischen Schließkanten. Die hochwertigen OP-Scheren aus Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel gewährleisten während des Eingriffs einen weichen, gleichmäßigen Scherengang sowie ein exaktes Passvermögen der Blätter. So verhindern sie, dass die Chirurgenhand auch bei längerem Schneiden – wie bei einer Lungentransplantation über sechs Stunden – ermüdet oder schmerzt. Damit das OP-Besteck den Chirurgen nicht blendet, erhält der Edelstahl zudem durch Mattbürstung eine Mattierung. Mit Hilfe der nichtrostenden Ligaturschere werden abschließend chirurgische Nähte und dünne chirurgische Drähte problemlos durchtrennt.
Ob erstes Gebot nach jedem chirurgischen Eingriff ist die Sterilgutaufbereitung genannte fachgerechte Reinigung und Desinfektion des verwendeten OP-Bestecks. So gelten chirurgische Schneidinstrumente aus Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel der Werkstoffgüten 1.4021, 1.4034, 1.4116 sowie 1.4122 insbesondere in diesen Umgebungen mit hohen chemischen und thermischen Belastungen als sicherste Wahl. Doch nicht nur im OP-Einsatz sind Edelstahl-Scheren unverzichtbar: Selbst härteste Gipsverbände lassen sich mühelos mit Verbandsscheren ohne Abreibungen oder Kratzer zerschneiden. Eine auf den Scherenblättern eingefasste Sicherheitsnase aus Edelstahl, mit der der Verband angehoben werden kann, garantiert zudem einen sauberen, verletzungsfreien Schnitt. Durch ihre anti-allergene Oberfläche eignet sie sich überdies besonders für den Kontakt mit der Haut unter dem Verband.

Das Auge isst mit
Auf einen sauberen Schnitt kommt es aber auch im Umgang mit Lebensmitteln an. Denn die Anforderungen an Funktionalität und Hygiene der Messer und Scheren in Herstellung, Verarbeitung und Verzehr von Lebensmitteln sind hoch. Mit rund 10 % des gesamten Edelstahlverbrauchs setzt die Lebensmittelindustrie deshalb fast ausschließlich auf Edelstahl. Aber auch für die Messer und Scheren bei der Verarbeitung in Gastronomie oder im Laden gilt: Neben hygienisch einwandfreien Klingen kommt es auf die optisch ansprechende Präsentation von Wurst, Brot, Kohl und Torte durch klare, glatte Schnittkanten an. Unverzichtbar hierfür sind besonders scharfe Klingen sowie glatt polierte Oberflächen aus Edelstahl. Von Eis, Gemüse über Brot bis Fleisch: Für die verschiedenen Konsistenzen der Lebensmittel müssen Edelstahl-Messer in Handhabung, Ergonomie, Schärfe, Oberflächengestaltung und Werkstoff optimal auf den spezifischen Einsatzfall konzipiert sein. Eine Klinge mit glatter Wate ermöglicht einen sauberen Schnitt, während ein Wellenschliff das Anschneiden und Zerteilen von Brot mit fester Schale oder harter Kruste erleichtert. Die nichtrostende Klinge mit Sägeschliff hingegen zerschneidet weiche Schneidgüter mit fester Schale wie z. B. Tomaten oder Salatgurken. Sind extrem dünne Scheiben beim Anrichten oder Verpacken gefordert, kommt die Edelstahl-Klinge mit Kullenschliff zum Einsatz, an deren glatter Oberfläche kein Schneidgut haften bleibt.

Fazit
Ob als Hochleistungs-OP-Besteck oder zur Präzisions-Präsentation: Messer und Scheren aus Edelstahl Rostfrei haben den Schneid für höchste Anforderungen in Hygieneanwendungen.

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