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BAVC - Auf Hans Paul Frey folgt Wolfgang Goos

BAVC-Mitgliederversammlung 2011 - Eggert Voscherau als Präsident wiedergewählt

14.06.2011 -

BAVC-Mitgliederversammlung 2011: Am 10. Juni 2011 schied der langjährige Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), Hans Paul Frey, aus dem aktiven Berufsleben aus. Damit endet eine erfolgreiche Ära an der Spitze der Chemie-Arbeitgeber, in der Hans Paul Frey die tarif- und sozialpolitische Entwicklung in Deutschland und Europa maßgeblich geprägt hat.

Tarifpolitischer Vordenker
Der 1945 in der Lutherstadt Wittenberg geborene Hans Paul Frey wurde 1995 zum Hauptgeschäftsführer des BAVC berufen. Zuvor war er von 1973 bis 1995 für den Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg tätig, zunächst als Referent für Arbeitsrecht, dann als Leiter der Rechtsabteilung und schließlich ab 1991 als Hauptgeschäftsführer des baden-württembergischen Verbandes. Hans Paul Frey gilt als mit allen Wassern gewaschener Verhandler, als tarifpolitischer Vordenker und bestens vernetzter Repräsentant der Chemie-Arbeitgeber.

Modernisierung und Flexibilisierung der Chemie-Tarifverträge
Als Hauptgeschäftsführer des BAVC hat Hans Paul Frey entscheidende Impulse gesetzt für die Modernisierung und Flexibilisierung der Chemie-Tarifverträge. In seiner Amtszeit wurde unter anderem der Entgeltkorridor entwickelt und tarifvertraglich vereinbart. Heute verfügt die Chemie-Industrie über das flexibelste Tarifsystem in der Bundesrepublik. Nicht zuletzt die erfolgreiche Beschäftigungssicherung in der Krise 2008/2009 hat gezeigt, wie wichtig die tarifliche Flexibilität für Standort und Beschäftigung ist. Vorangetrieben hat Frey zudem den Ausbau der tariflichen Altersvorsorge in der Chemie-Industrie. Als frühzeitige Antwort auf den demografischen Wandel setzte die Chemie damit Maßstäbe und unterstützt die Beschäftigten seit 1998 aktiv dabei, den Lebensstandard im Alter zu sichern. Auch die Gründung des Chemiepensionsfonds im Jahr 2002 - dem ersten seiner Art in Deutschland - geht auf die Initiative von Hans Paul Frey zurück.

Vater des „Wittenberg-Prozess"
Über die Grenzen Deutschlands hinaus hat er mit der Gründung des europäischen Dachverbands der Chemie-Arbeitgeber ECEG (European Chemical Employers Group) im Jahr 2002 ein Zeichen gesetzt. Heute ist der europäische Sozialpartner-Dialog bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern fest verankert. Ein weiterer Meilenstein in der Karriere von Hans Paul Frey war die Idee für den "Wittenberg-Prozess" der Chemie-Sozialpartner im Jahr 2006 und der Beginn des Prozesses 2007. Der "Wittenberg-Prozess" ist ein breit angelegtes Dialogforum von IG BCE und BAVC mit dem Ziel, verantwortliches Handeln in der Sozialen Marktwirtschaft zu fördern. Zentrales Ergebnis ist ein bislang einmaliger Ethik-Kodex, der im Sommer 2008 in Anwesenheit des Bundespräsidenten unterzeichnet wurde. Vorreiter ist Hans Paul Frey nicht zuletzt in dem Bestreben, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Mit Sozialpartner-Vereinbarungen, gemeinsamen Veranstaltungen und persönlichem Engagement hat Frey dieses wichtige Thema vorangebracht, motiviert auch aus eigener Erfahrung: Hans Paul Frey ist verheiratet und Vater dreier Töchter.

Auf Hans Paul Frey folgt Wolfgang Goos
Im Verlauf seiner herausragenden Laufbahn in den Chemie-Arbeitgeberverbänden hat Hans Paul Frey die besondere Sozialpartnerschaft in der chemischen Industrie überzeugt und überzeugend nach innen und außen repräsentiert. Er hat die Chemie-Sozialpartnerschaft weiterentwickelt, modernisiert und an die Herausforderungen der globalisierten Wirtschaft angepasst. Diese Leistung ist die Basis für den künftigen Erfolg der Chemie-Arbeitgeber. Für den zeichnet ab 10. Juni 2011 ein anderer verantwortlich: Nachfolger von Hans Paul Frey ist Wolfgang Goos (62), bislang stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BAVC.

"Mit Wolfgang Goos als neuem Hauptgeschäftsführer setzen wir auf Kontinuität und Erfahrung", kommentierte BAVC-Präsident Eggert Voscherau den Wechsel im Hauptamt. "Der Vorstand wünscht ihm viel Erfolg und eine glückliche Hand für die neuen Aufgaben. Der Verband ist bestens aufgestellt - das ist auch ein Verdienst von Wolfgang Goos." Der am 4. Januar 1949 in Wolfenbüttel geborene Jurist Wolgang Goos war bislang als stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BAVC vor allem für die Tarifpolitik zuständig. So war er maßgeblich an der Entwicklung und Umsetzung des innovativen Tarifvertrags "Lebensarbeitszeit und Demografie" beteiligt. Wolfgang Goos arbeitet seit 1976 für den BAVC. Er gilt als hervorragend vernetzter Verfechter eines dezidiert sozialpartnerschaftlichen Umgangs zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften.

BAVC-Präsident Eggert Voscherau dankte Hans Paul Frey für seinen langjährigen Einsatz im Interesse der Chemie-Arbeitgeber: "Hans Paul Frey hat entscheidende Impulse gesetzt für die Modernisierung und Flexibilisierung der Chemie-Tarifverträge. In unserer Branche haben wir es geschafft, aus dem lange Jahre als starr und veraltet kritisierten Flächentarifvertrag ein modernes Instrument der Arbeitsbeziehungen im 21. Jahrhundert zu machen. Dieser Erfolg ist zu einem großen Teil der Arbeit von Hans Paul Frey zu verdanken." Heute verfügt die Chemie-Industrie über das flexibelste Tarifsystem in der Bundesrepublik. Eggert Voscherau abschließend: "Mit Hans Paul Frey verabschieden wir eine große Persönlichkeit der Chemie-Arbeitgeberverbände."

Der neue BAVC-Vorstand
Im Verlauf der Mitgliederversammlung 2011 wurde zudem der BAVC-Vorstand turnusgemäß neu gewählt. Neben dem Präsidenten Eggert Voscherau wurden auch die stellvertretenden Vorsitzenden Jan H. Peters (Bayer) und Heinz-Gerhard Wente (Continental) im Amt bestätigt.
Margret Suckale (BASF) und Dr. Kai Beckmann (Merck KGaA) wurden neu in den BAVC-Vorstand gewählt. Ausgeschieden sind Dr. Harald Schwager (BASF) und Dr. Herbert Stein (Boehringer Ingelheim Deutschland). Der BAVC-Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:

Präsident
Dr. h.c. Eggert Voscherau (BASF)

Stellvertretende Vorsitzende
Jan H. Peters (Bayer)
Heinz-Gerhard Wente (Continental)

Weitere Mitglieder
Dr. Kai Beckmann (Merck KGaA)
Hartmut G. Erlinghagen (Merz)
Albert Franz (Mainsite)
Wolfgang Goos (BAVC)
Dr. Andreas Hungeling (PCK Raffinerie)
Willibrord Lampen (Evonik Degussa)
Markus Scheib (MiRO Mineraloelraffinerie Oberrhein)
Margret Suckale (BASF)

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