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Agro und Chemie halten Bayer auf Kurs

02.08.2011 -

Bayer hat im zweiten Quartal vom anhaltenden Chemie-Boom und einem starken Agro-Chemiegeschäft profitiert. Die Prognose für 2011 wurde bekräftigt. "Wir sind mit dem Geschäftsverlauf zufrieden", sagte Konzernchef Dr. Marijn Dekkers am Donnerstag in Leverkusen laut Mitteilung. Trotz der Schwäche im Pharmageschäft zeigte er sich auch für das Gesamtjahr unverändert zuversichtlich. Die Perspektiven seien weiterhin gut. Auch die Programme zur Senkung der Kosten machten Fortschritte. Der schwache Dollar sorgte allerdings im zweiten Quartal für mehr Gegenwind als von Analysten erwartet. Im zweiten Quartal steigerte der Konzern den Umsatz nur leicht um 0,8 % auf 9,252 Mrd. €. Währungs- und portfoliobereinigt lag das Plus hingegen bei 5,4 %. Die Schwellenländer trugen überproportional zum Wachstum bei. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sondereinflüssen erhöhte sich um knapp 6 %  auf rund zwei Mrd. €. Der Gewinn legte mit 41 % auf 747 Mio. € besonders kräftig zu. Die Sonderlasten waren im Berichtsquartal mit 144 Mio. € (Vorjahr 255) aber auch deutlich geringer als ein Jahr zuvor.

GUTES AGRO-CHEMIEGESCHÄFT

Das Geschäft mit Kunststoffen (Bayer MaterialScience) lief im zweiten Quartal weiter vergleichsweise rund. Allerdings schwächte sich das Wachstum im Vergleich zum besonders starken ersten Quartal deutlich ab. In allen Bereichen habe der Teilkonzern von höheren Preisen profitiert. Vor allem in Europa und Nordamerika habe sich dies gezeigt, hieß es. Dagegen seien die Absatzmengen im Jahresvergleich leicht gesunken. Deutlichen Mengenausweitungen in Europa hätten die Rückgänge in den Regionen Asien/Pazifik und Nordamerika nicht vollständig kompensiert. Die Absatzmengen der Region Lateinamerika/Afrika/Nahost blieben laut Bayer auf  Vorjahresniveau. Das Ergebnisziel erscheine aber "zunehmend ambitioniert". Im Agro-Chemiegeschäft (Bayer CropScience) sprach Bayer von einer anhaltend guten Entwicklung. "Wir haben von der insgesamt guten Saison in der nördlichen Hemisphäre profitiert", sagte Dekkers. Zudem hätten hohe Agrarrohstoffpreise im Vergleich zum schwierigen Vorjahreszeitraum für ein günstiges Marktumfeld gesorgt. Die höchsten Zuwächse erzielte der Teilkonzern in Nordamerika.

NACHAHMERPRÄPARATE BELASTEN PHARMA

Für das Gesundheitsgeschäft (Bayer HealthCare) ergab sich unterdessen ein gemischtes Bild: "HealthCare hat in den Regionen Asien/Pazifik und Lateinamerika/Afrika/Nahost erfreulich zugelegt, während unsere Umsätze in Nordamerika und Europa leicht zurückgingen", sagte Dekkers. Im Pharma-Geschäft glichen Zuwächse in den Wachstumsländern, insbesondere in China, die schwache Entwicklung in Nordamerika und Westeuropa aus. Die US-Umsätze der YAZ-Verhütungspillen-Familie wurden durch Nachahmerpräparate belastet. Zudem sorgten Gesundheitsreformen in verschiedenen Ländern für Gegenwind. Das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln (Consumer Care) legte hingegen zu. Für die weitere Entwicklung bleibt der Konzern zuversichtlich. Bayer bestätigte nicht nur die Prognosen für die drei Teilkonzerne, sondern auch für den Gesamtkonzern 2011. Das EBITDA vor Sonderposten dürfte im laufenden Jahr im Gesamtkonzern auf mehr als 7,5 (7,1) Mrd. € steigen. Der Umsatz dürfte währungs- und portfoliobereinigt um 5 bis 7 % auf 36 bis 37 Mrd. €. zulegen. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie stellt Bayer weiterhin ein Wachstum von etwa 15 % in Aussicht. Im April hatte Dekkers nach dem ersten Quartal die Prognosen erhöht.