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Siegfried profitiert von einer langen Pharma- und Chemietradition

Marianne Späne, Leiterin Geschäftsentwicklung und Verkauf, im Interview

11.10.2011 -

Siegfried produziert und entwickelt seit deutlich mehr als 100 Jahren Wirksubstanzen und fertig formulierte Arzneimittel für die Life-Science-Industrie. Die Geschäfte stehen dabei unter dem Einfluss des Wandels in der Branche, konnten sich aber in den letzten Monaten positiv entwickeln. Marianne Späne, Leiterin Geschäftsentwicklung und Verkauf bei Siegfried, erläutert den Wandel und spricht über die Belange der Kunden. Die Fragen stellte Dr. Birgit Megges.

CHEManager: Frau Späne, man spricht zurzeit von einemStrukturwandel in der Pharmabranche. Wie äußert sich das?

Marianne Späne: Die anhaltende Konzentration in der Pharmabranche wird durch die Suche nach attraktiven Produkten und zusätzlichen Marktanteilen verstärkt. Nichtsdestotrotz: Während die Zahl auslaufender Patente - gemessen in Verkaufszahlen - noch nie so hoch war wie derzeit, werden immer mehr neue Produkte entwickelt; die Neuzulassungen der FDA erreichten im ersten Halbjahr 2011 den höchsten Stand dieses Jahrzehnts. Dies zeugt von einem enormen Innovations-Zyklus in der Pharmaindustrie. Außerdem wächst der Markt für das Custom Manufacturing-Geschäft weiter - und asiatische Zulieferer erhöhen ihren Marktanteil.

Welche Rolle spielen dabei die Zulieferfirmen großer Pharmakonzerne?

Marianne Späne: Auf den immer stärker umkämpften Märkten kann die Zusammenarbeit mit dem richtigen Partner der entscheidende Unterschied für ein Pharmaunternehmen sein. Der ideale Outsourcing-Partner bietet Erfahrung, hundertprozentige Zuverlässigkeit und den höchstmöglichen Grad an Flexibilität. Der Kunde profitiert dabei von einer breiten Palette an technischen Fähigkeiten und Kapazitäten, was nicht zuletzt die Komplexität eines Projektes reduzieren hilft. Das ist besonders wichtig, wenn enge Termine anstehen.

Wodurch zeichnet sich Siegfried in diesem hart umkämpften internationalen Wettbewerb aus?

Marianne Späne: Wir vereinen eine lange Tradition von Pharmazeutik und Chemie mit der innovativen Vorgehensweise eines integrierten Lieferanten. Dadurch profitieren unsere Kunden von unserem Fachwissen sowohl in der primären als auch in der sekundären Herstellung, verbunden mit entsprechenden Synergien. Ziel ist es, uns mit unseren Service-Paketen nahtlos in die Wertschöpfungskette unserer Kunden einzubetten von der Entwicklung und Herstellung pharmazeutischer Wirksubstanzen bis hin zu Entwicklungsdienstleistungen für fertig formulierte Produkte, deren Zulassung und Produktion, Verpackung und Logistik. Wir sind in diesem Sinn ein „Integrated Supplier".

Was meinen Sie konkret mit „Integrated Supplier"?

Marianne Späne: Siegfried kann dem Kunden einen „One-Stop-Shop" anbieten. Ein Beispiel: Wir bieten nicht nur die Entwicklung und Herstellung von hochpotenten Wirkstoffen an sondern auch die Fertigung von hochwirksamen und niedrigdosierten formulierten Präparaten. Zudem verfügen wir auch über Mikronisierungskompetenzen und Sprühtrocknungstechnologien. Das sind sogenannte „Bridging Technologies" zwischen Chemie und Pharma. Bei solchen Konstellationen können wir als „Integrated Supplier" wirken. Für unsere Kunden ist das schon sehr attraktiv.
Für kundenspezifische Synthesen bietet Siegfried eine Vielfalt von weiteren Spezial-Technologien, unter anderem - aber nicht ausschließlich -„Continuous Flow Technologies" oder kurz CFT, Hydrierung, Hochdruckreaktionen oder den Umgang mit Halogenierungsmitteln wie Chlor, Brom und Jod. Wir haben aber auch langjährige Erfahrung in der Auftragsentwicklung und Herstellung von komplexen festen, oralen pharmazeutischen Darreichungsformen wie zum Beispiel Granulaten, Tabletten, Filmtabletten und Hartkapseln mit Pulver oder Pelletbefüllung.

Custom Manufacturing nimmt bei Ihnen zwar den größten Geschäftsanteil ein. Es gibt aber noch andere Geschäftsfelder. Woran arbeitet Siegfried aktuell noch?

Marianne Späne: Mit einem großen Portfolio an eigenen Wirksubstanzen und fertig formulierten Produkten arbeitet Siegfried zurzeit an zahlreichen F&E-Projekten, die in Lizenz oder nicht exklusiv verkauft werden. Diese Projekte konzentrieren sich weitgehend auf opiat-basierte Produkte und auf die Behandlung von Drogenkranken respektive der Suchtentwöhnung. Sie können nach Kundenwunsch individualisiert, gemahlen oder mikronisiert werden. Siegfried verfügt aber auch über eine breite Palette komplexer oral einnehmbarer Medikamente, die intern entwickelt wurden und zur Lizenzierung bereitstehen.

Wie will Siegfried die derzeit gute Positionierung im Markt in Zukunft sichern?

Marianne Späne: Siegfried wird weiter daran arbeiten, sich technologisch weiterzuentwickeln sowohl im chemischen als auch pharmazeutischen Bereich. Neben der geographischen Expansion mit Fokus Asien ist auch die Expansion in parenterale Darreichungsformen ein strategisches Ziel.

Sie sehen offensichtlich Asien als Chance für eigenes Wachstum. Wie sehen Ihre Pläne aus? Erwarten Sie dort das größte Potential für eigene Produktionen oder den Vertrieb?

Marianne Späne: Mit der geographischen Expansion nach Asien wollen wir uns weiter im Custom Manufacturing verstärken und sehen darin durchaus Potential für Wachstum. Durch die Verlagerung von Vorstufen nach Asien können wir den steigenden Kostendruck auffangen und in der Folge dann auch Zusatzgeschäft akquirieren. Neben Vorstufen haben wir auch aktive Wirksubstanzen am Ende des Patentschutzes auf unserem Radar.

Lässt sich daraus schließen, dass wir in nächster Zeit einiges von Siegfried erwarten dürfen?

Marianne Späne: Wir haben uns kürzlich einen neuen Leitsatz gegeben. Er heißt „Expect More". Wir werden alles daran setzen, ihn mit Leben zu füllen. 

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