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Interview: Egbert Schröer über DigiDesk

05.12.2011 -

CHEManager sprach mit Egbert Schröer, Industry Manager Manufacturing Process & Utilities, Microsoft Deutschland.

CHEManager: DigiDesk ist bislang erst eine Konzeptstudie für die Pharmaindustrie – gibt es aktuell Projekte der Microsoft Digital Pharma & Life Sciences Initiative, die näher an der realen Umsetzung sind?

Egbert Schröer: Nach wie vor gehören Compliance und Business Intelligence zu den zentralen Herausforderungen der Pharma- und Chemieindustrie. Entsprechend gestalten sich die aktuellen Projekte. Compliance, also die durchgängige Konformität mit gesetzlichen Anforderungen, rückt die SharePoint- Technologie in den Vordergrund. Sie vereinfacht die Zusammenführung verschiedenster Anwendungen und Informationen und hilft, die Informationsflüsse effizienter zu strukturieren. Insbesondere die unternehmensweite Suche nach Informationen wird durch die Integration der Technologie des kürzlich akquirierten Unternehmens ‚Fast Search & Transfer’ optimiert. Im Business Intelligence geht es derzeit darum, Daten für individuelle Anforderungen zu visualisieren, in Kontext zu setzen und so Entscheidungsgrundlagen zu schaffen. Damit sind wir in unseren aktuellen Projekten nicht so weit von der Grundvision des Digidesk’s entfernt.

Gibt es für die Digital Pharma & Life Sciences Initiative selbst neue Entwicklungen?

Egbert Schröer: Einige Partner, wie etwa Syynx, die kürzlich von der US-amerikanischen Mutter Collexis übernommen wurde, sowie auch Waters wurden in das globale Partnerprogramm eingebunden. Mit anderen Partnern wie Siemens oder Aspentech hat sich die Zusammenarbeit intensiviert. Auch neue Beziehungen sind entstanden, wie etwa mit Accelrys, einem Spezialisten für das Management wissenschaftlicher Daten. Hier liegt der Schwerpunkt auf neuen Lösungen für die Forschung und Entwicklung. Aspentech und Accelrys sind unter anderem auch die Partner, die Windows 2008 HPC (High Performance Computing) – also GRID Computing – nutzen.

Inwieweit werden Sie Kunden stärker in die Initiative einbinden?

Egbert Schröer: Neben den laufenden Projekten initiieren wir Industry Architecture Design Sessions (IADS) mit Kunden und Partnern. Hier erarbeiten wir Prozess-Architekturen auf Basis von Microsoft-Plattformen, die als Standards grundsätzliche, industrieweite Anforderungen lösen können. Praxisnah setzen wir in den IADS auf die Erfahrungen von Industrie- Experten und die Ergebnisse von Referenz-Lösungen. Ein aktuelles IADS-Beispiel: Die enge Integration von Pharma-Außendienst und Forschung. Research-Abteilungen sollen effizienter auf die Erfahrungen der Ärzte mit Medikamenten und deren Nebenwirkungen reagieren, neue Erkenntnisse zur Anwendung von Medikamenten beschleunigt bewerten und weiterleiten. Es geht dabei um Dokumenten-Management-Systeme sowie um erweiterte Such-Funktionen für Experten und Informationen, die schnelle, fundierte Reaktionen erlauben.

Zudem werden wir mit dem Partner Alegri Workshops zur europäischen Chemikalienrichtlinie Reach aufsetzen. Ziel ist es, auf Basis von SharePoint-Server das Datenund Prozessmanagement für die Registrierung und Zulassung von Substanzen effizient zu gestalten. IADS zum Themenfeld Manufacturing Execution Systems, d.h. Prozesse rund um den Anlagenbetrieb mit integrierten Business Intelligence Funktionen, sind ebenfalls in Planung.

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