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Mit Benchmarks für Operational Excellence fit gemacht

03.07.2012 -

Mit 600 Mitarbeitern weltweit - davon 450 in Deutschland - ist Endress + Hauser Conducta mit Hauptsitz in Gerlingen bei Stuttgart das Kompetenz-Zentrum für die Flüssigkeitsanalyse innerhalb der Endress + Hauser Gruppe. Über 750 Patente schützen die Innovationen des Unternehmens. In den letzten Monaten machte Conducta nicht nur durch seine Produkte und Leistungen, sondern auch durch eine Vielzahl von Auszeichnungen auf sich aufmerksam - unter anderem den Ludwig Erhard Preis, den Conducta als Gesamtsieger des bundesweiten Wettbewerbs gewonnen hat.

CHEManager sprach mit Dr. Manfred Jagiella, Geschäftsführer der Endress + Hauser Conducta, über Operational Excellence, Analytik und die bevorstehenden Fachmessen. Die Fragen stellte Dr. Volker Oestreich.

CHEManager: Herr Dr. Jagiella, sind Sie ein Trophäen-Jäger?

Dr. Manfred Jagiella: Wir haben im letzten Jahr bewusst an Ausschreibungen für Awards verschiedener Kategorien teilgenommen und damit ein klares Ziel verfolgt: Wir wollen unser Unternehmen perfektionieren und uns dazu mit den besten Unternehmen in Deutschland benchmarken. Dass wir dann sowohl bei dem Manufacturing Excellence Award als auch bei dem Best Marketing Company Award vor weit größeren Unternehmen auf dem ersten Platz gelandet sind und mit dem renommierten Ludwig Erhardt Preis für Business-Excellence ausgezeichnet wurden, hat uns sehr überrascht, aber natürlich auch gefreut. Eine besondere Ehre war die Laudatio zum Ludwig Erhardt Preis von Herrn Dr. Joachim Gauck zum Thema Freiheit und Verantwortung. Werte, die mir persönlich sehr viel bedeuten.

Zusätzlich zu den Auszeichnungen erhielten wir detaillierte Auswertungen zu Verbesserungspotentialen unserer strategischen Prozesse in Marketing, Produktion und Entwicklung. Diese Auswertungen bilden jetzt die Basis für unsere weitere kontinuierliche Verbesserung. Die Auszeichnungen helfen uns weiterhin bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter. Auf rund 60 offenen Stellen erhielten wir im letzten Jahr über 1800 Bewerbungen bei der Conducta.

Sie haben hier am Standort Gerlingen gewaltig ausgebaut ...

Dr. Manfred Jagiella: Ja, Mitte des letzten Jahres wurde nach mehreren Bauabschnitten und über 2 Jahren Bauzeit unser Neubau eingeweiht. Mit einer Investition von deutlich über 15 Mio. € hat sich die Nutzfläche an unserem Hauptstandort hier in Gerlingen auf rund 20.000qm verdreifacht. Zusätzliche Büros und deutlich erweiterte Produktionsflächen bilden die Basis für weiteres Wachstum. Im Moment rollen in Gerlingen bereits erneut die Bagger an. Ein weiteres Gebäude wird gebaut, das im zweiten Quartal 2013 bezogen wird.

Unser neues Schulungslabor und ein Auditorium, in dem 150 Personen Platz finden, nutzen wir unter anderem auch für unsere neue „Conducta Akademie". Diese konzentriert sich auf Schulungen unserer Kunden und unserer internationalen Vertriebsorganisation.
Auch an unserem Standort in Waldheim wurden im Jahr 2011unsere Produktionsfläche und unsere Büros und Labore durch einen Neubau erheblich erweitert. Dieser wird im ersten Halbjahr dieses Jahres bezogen. Hier wird vor allem unserem Wachstum bei unseren „Memosens-Sensoren" Rechnung getragen.

Unseren Standort in USA, in Anaheim bei Los Angeles, erweitern wir im Moment um rund 50%. Als nächstes wird dann der Ausbau unseres Standorts in Suzhou bei Shanghai folgen, mit dem wir vor Ort für den chinesischen Markt produzieren.

Mit der „Excellence" innerhalb Ihres Unternehmens scheint es also gut bestellt zu sein. Was machen Sie, um Ihren Kunden den Weg zur OpEx zu erleichtern?

Dr. Manfred Jagiella: Unsere Innovationen ermöglichen unseren Kunden, ihre Produktqualität zu verbessern, Energie zu sparen und vor allem die Produktionsprozesse in der chemischen, pharmazeutischen und in der Lebensmittelindustrie erheblich zu verbessern. Alle diese Punkte führen letztendlich auch zu deutlichen Kosteneinsparungen bei unseren Kunden. Ein Beispiel dafür sind unsere Sensoren mit Memosens-Technologie, bei denen die induktive Steckverbindung eine galvanische Trennung bildet und dadurch störende Masseschleifen verhindert. Sie dient zur Energie- und Datenübertragung und ist völlig unempfindlich gegenüber Feuchtigkeitseinflüssen, die bei analogen pH-Sensorsteckverbindungen auftreten können. Die Memosens-Technologie macht die Sensoren aber auch "intelligent", Kalibrationswerte und weitere Informationen werden direkt im Sensor gespeichert.

Über eine viertel Million von pH-Sensoren mit „Memosens-Technologie" sind bereits im Markt und helfen unseren Kunden, durch erheblich vereinfachte Kalibrationsprozesse Kosten zu sparen und ihre Produktionsprozesse zu verbessern. An unseren neuen „Plug and Play" Liquiline Multiparameter-Transmitter können gleichzeitig bis zu 8 unterschiedliche Sensoren aus unserem breiten Gesamtangebot angeschlossen werden. Dies spart Kosten, da nur noch ein Transmitter benötigt wird. Auch die Installation ist erheblich einfacher, da keinerlei Hard- oder Softwaremodifikationen nötig sind - egal ob pH-Sensoren, Leifähigkeitsensoren, Trübungsensoren, Sauerstoffsensoren oder irgend ein anderer Sensor aus unserer Memosens-Palette angeschlossen wird.

Wie sieht es mit Produkten und Leistungen für die Wasser- und Abwasser-Wirtschaft aus?

Dr. Manfred Jagiella: Wasser ist ein Megatrend und zählt deswegen auch zu unseren Haupzielmärkten. Die genannten Vorteile der Memosens-Technologie gelten natürlich auch bei Trinkwasser- und Entsalzungsanlagen und insbesondere auch bei Kläranlagen. Hier können unsere Kunden auch aus unserem breiten Spektrum an nasschemischen Online-Analysatoren für Ammonium, Nitrat, TOC, BOD, COD und weiteren Parametern wählen.

Die Hauptenergieverbraucher einer Kläranlage sind die Belüftungspunpen der Belebungsbecken. Durch eine optimierte Regelung dieser Pumpen können bis zu 20% des Gesamtenergieverbrauchs einer Kläranlage eingespart werden. Die Investition für den Sensor amortisiert sich in kurzer Zeit, danach spart die Kläranlage kontinuierlich erhebliche laufende Kosten.
Falls der Kunde eine schlüsselfertige Lösung haben möchte, bieten wir neben dem Sensor auch eine komplette Integrationslösung mit Softwarepaketen und Steuerung an.

Uns steht ein heißer Messefrühling bevor - was werden die besonderen Highlights bei Ihren Präsentationen auf der Ifat und der Achema sein?

Dr. Manfred Jagiella: Wir haben im Jahr 2011 fünfzig neue Patente angemeldet. Einige davon sind für Produkte, die wir auf den kommenden Messen ausstellen werden. Lassen Sie sich überraschen!

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