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Evonik erwirbt US-amerikanische Silbond, hält nach weiteren Übernahmezielen Ausschau

04.03.2014 -

Evonik Industries hat Silbond (Weston, Michigan, USA), einen führenden Anbieter von Kieselsäureestern, erworben. Die Transaktion mit einem Kaufpreis im mittleren zweistelligen Millionen-€-Bereich wurde mit dem Closing am 28. Februar 2014 abgeschlossen.

Kieselsäureester als eine spezielle Gruppe der funktionellen Silane werden in einer Vielzahl zukunftsträchtiger Anwendungen - etwa in der Elektronikindustrie oder in chemischen Anwendungen, beispielsweise Beschichtungen, - eingesetzt. Der wichtigste Kieselsäureester ist das von Silbond hergestellte Tetraethoxy-Silan (TEOS).

Patrik Wohlhauser, Vorstandsmitglied von Evonik Industries und Chief Operating Officer: „Silbond hat ihr Spezialitätenproduktportfolio auf attraktive Wachstumsmärkte ausgerichtet. Mit ihrem Erwerb bauen wir unsere führende Position bei Silanen insgesamt weiter aus und verbessern unsere Technologie- und Kostenposition."

Dr. Johannes Ohmer, Leiter des Geschäftsbereichs Inorganic Materials im Segment Resource Efficiency: „Die Akquisition von Silbond ermöglicht uns den Eintritt in die attraktive Region Nordamerika. Wir können unsere Kunden jetzt mit TEOS aus einer lokalen Produktionskapazität beliefern und das zukünftige Marktwachstum bei Kieselsäureestern begleiten."

Evonik produziert funktionelle Silane bereits an seinen Standorten in Rheinfelden (Deutschland), Antwerpen (Belgien), Rizhao (China) und Mobile (USA). Mit dem Standort Weston erweitert der Konzern nun sein Produktionsnetz um Kieselsäureester hauptsächlich für die attraktive nordamerikanische Region mit einer effizienten Technologie.

Evonik-Vorstandschef Dr. Klaus Engel will weiter in Wachstumsmärkte investieren und hält nach Übernahmezielen Ausschau. Evonik könnte auch größere Zukäufe stemmen, wenn diese zum Konzern passten und der Preis realistisch sei, sagte Engel: "Vieles ist möglich." Evonik hatte 2013 dank Immobilienverkäufen seine Schulden abgebaut und verfügte zum Jahresende über ein Vermögen von mehr als einer halben Milliarde Euro. Engel will zudem Milliarden in das Geschäft investieren: "Evonik soll weiter wachsen."

Angesichts sinkender Gewinne will der Essener Chemiekonzern in den kommenden Jahren aber rund 1.000 seiner insgesamt über 33.000 Stellen "sozialverträglich und menschlich anständig" abbauen. Betriebsbedingte Kündigungen seien bei Evonik bis Jahresende 2018 ausgeschlossen, unterstrich Engel. Evonik hatte bereits im vergangenen September das Sparprogramm angekündigt, mit dem die Verwaltungskosten ab Ende 2016 um bis zu 250 Mio. € pro Jahr sinken sollen.