News

Roche plant weitere Kooperationen

02.04.2015 -

Roche setzt auf Kooperationen zur Stärkung seines Krebsgeschäfts. Mega-Fusionen schließen die Schweizer weiterhin aus. "Wir schauen sehr gezielt, um die eigene Innovationskraft zu stärken", sagte Roche-Chef Severin Schwan vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). Partnerschaften seien für das Unternehmen "absolut fundamental". Der Konzern habe derzeit rund 200 Kooperationen mit externen Partnern. "Wir sind auf Gedeih und Verderb auf Innovationen angewiesen. Das ist für uns wirklich existenziell", betonte Schwan. "Wenn es uns nicht gelingt, unsere Produktpipeline alle zehn Jahre zu erneuern, dann können wir das Licht ausschalten."

Dabei zieht Schwan auch weitere Zukäufe in Betracht: "Sehr gezielte Akquisitionen, das wird auch in der Zukunft unsere Akquisitionspolitik bleiben." Man konzentriere sich auf seine beiden Kernbereiche Pharma und Diagnostik. "Wir ziehen deshalb keine Mega-Fusionen in Betracht, die uns von unserer eigentlichen Aufgabe ablenken." Große Hoffnungen setzt Schwan auf die Immuntherapie von Krebs, die als eines der heißesten Felder in der modernen Krebstherapie gilt. Dabei geht es darum, das körpereigene Abwehrsystem zu nutzen, um Krebszellen anzugreifen. "Wir sind offen für mögliche Kollaborationen mit Externen", sagte der Konzernchef. Roche hat sich auf dem Gebiet erst im Oktober zusätzliches Know-how durch ein Forschungsabkommen mit der US-Firma NewLink Genetics gesichert. Die Schweizer gelten neben Bristol-Myers Squibb und Merck & Co sowie der britisch-schwedischen AstraZeneca als führend auf dem Gebiet der Immuntherapie.

Schwan bekräftigte seine Einschätzung, dass der starke Franken das Unternehmen kaum beeinträchtige. "Das betrifft uns sehr wenig." Er verwies darauf, dass über 80% der operativen Kosten bei Roche außerhalb der Schweiz anfielen. "Wir haben daher eine ganz natürliche Absicherung." Als weltweit vertretenes Unternehmen sei für Roche der Dollar zudem viel wichtiger. Mitte Januar hatte die Schweizer Notenbank die Anbindung des Franken an den Euro aufgehoben, der Wert der Schweizer Währung war daraufhin in die Höhe geschossen. Die Stärke der Konzernwährung hatte bei Roche 2014 die Zuwächse in Dollar und Yen teils wieder aufgezehrt. Der Konzern steigerte den Umsatz um 1% auf 47,46 Mrd. CHF - unter Ausschluss von Wechselkurseffekten stand ein Plus von 5% zu Buche. Im laufenden Jahr strebt Schwan ein Umsatzplus unter Ausschluss von Wechselkurseffekten um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag an.