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Evonik steigert Umsatz und Gewinn deutlich

06.05.2015 -

Evonik hat nach zwei Jahren mit sinkenden Ergebnissen die Trendwende eingeläutet. Die Essener starteten mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn ins Jahr und schraubten deshalb ihre Ertragsprognose in die Höhe. Dank besserer Geschäfte und steigender Preise rund um Produkte für die Tiernahrung steigerte Evonik im ersten Quartal den Umsatz um 7% auf 3,425 Mrd. EUR, der operative Gewinn (bereinigtes EBITDA) kletterte um 40% auf 650 Mio. EUR. Auch der niedrige Euro-Kurs sorgte bei dem international aufgestellten Konzern für Rückenwind. Konzernchef Klaus Engel zeigt sich optimistisch: "Unsere bisher prognostizierten Ziele für 2015 werden wir übertreffen."

Das EBITDA soll nun einen Wert von mindestens 2,2 Mrd. EUR erreichen. Zuvor hatte Evonik noch erklärt, der Wert werde "leicht" über den 1,867 Mrd. EUR aus dem Vorjahr liegen. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen weiter einen leicht höheren Umsatz im Vergleich zu den 12,9 Mrd. EUR aus dem Jahr 2014. Im Frankfurter Frühhandel lagen die Aktien des Chemiekonzerns 4,4% im Plus.

Evonik hatte in der Vergangenheit unter dem Preisverfall bei Aminosäuren für die Tierernährung gelitten. Der Konzern reagierte mit einem Sparprogramm, dem Umbau seiner Strukturen und Investitionen in neue Produktionsanlagen. Zudem ist der Preisverfall gestoppt. "Der bereits im vierten Quartal 2014 verzeichnete deutlich positive Preistrend setzte sich im ersten Quartal 2015 fort", hieß es im Quartalsbericht. Auch im Jahresverlauf werde dies andauern: Evonik erwartet, dass die "durchschnittlichen Verkaufspreise bei Aminosäuren (...) deutlich über den Vorjahreswerten liegen werden". Dies schlug sich auch in den Quartalszahlen nieder. Das bereinigte EBITDA der Sparte kletterte um 90% auf 353 Mio. EUR. Nur im Segment Performance Materials, das die Gummi- und Kunststoffindustrie beliefert, verbuchte Evonik Rückgänge. Hier lastet der niedrige Ölpreis auf den Verkaufspreisen.

Der Konzerngewinn nach Minderheiten sprang im ersten Quartal auf 256 (Vorjahr: 166) Mio. EUR. Analysten hatten mit einem Umsatz von 3,44 Mrd. EUR und einem bereinigten EBITDA von 610 Mio. EUR gerechnet.

Bei Zukäufen will sich das Unternehmen nicht unter Druck setzen lassen. "Wir haben keine Akquisition versprochen", sagte Finanzchefin Ute Wolf. Eine Übernahme müsse Sinn machen und nicht nur um ihrer selbst willen geschehen. "Wir müssen ruhig Blut bewahren", sagte Wolf. Das wichtigste Kriterium sei, dass ein Zukauf strategisch passe, Größe sei etwa nicht so entscheidend. Vorrang habe, das Geschäft durch organisches Wachstum auszubauen, dann kämen Übernahmen. "Wenn kein passendes Ziel verfügbar ist, würden wir nach einiger Zeit die Kapitalstruktur überprüfen." An letzter Stelle käme dann etwa auch ein Aktienrückkauf in Betracht.

Engel hatte kein Hehl daraus gemacht, dass er auf der Suche nach Zukäufen ist. Er wolle bei der Konsolidierung der Branche "nicht an der Seitenlinie stehen". In der Vergangenheit hatte Engel bereits ein Auge auf die niederländische DSM geworfen. Auch die Schweizer Clariant soll er schon im Visier gehabt haben.