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Merck: Karl-Ludwig Kley übergibt an Stefan Oschmann

Geschäftsjahr 2015 mit Rekordzahlen abgeschlossen

02.05.2016 -

Merck ist gestärkt aus dem Geschäftsjahr 2015 hervorgegangen. Auf der 21. ordentlichen Hauptversammlung in Frankfurt am Main schlug das Unternehmen am 29. April 2016 seinen Aktionären vor, die Dividende um 5 Cent bzw. um 5% auf 1,05 EUR je Aktie anzuheben. Zugleich wurde der bereits im Oktober 2015 bekanntgegebene Wechsel an der Unternehmensspitze vollzogen. Dabei folgt Stefan Oschmann als Vorsitzender der Geschäftsleitung auf Karl-Ludwig Kley.

Ereignisreiches Geschäftsjahr 2015
„Bei Merck hat sich viel getan. Mit der Akquisition von Sigma-Aldrich haben wir den Portfolio-Umbau der letzten 10 Jahre erfolgreich abgeschlossen“, fasste Kley das letzte Jahr seiner Amtszeit zusammen. „Unsere Pharma-Forschung ist auf dem besten Weg, vielversprechende Resultate zu erzielen. Die neuen Display-Technologien haben sogar unsere eigenen, schon hohen Erwartungen übertroffen. Und mit unserer neuen Marke sind wir jetzt auch im Außenauftritt unverwechselbar geworden.“

Die Merck-Aktie war im Jahr 2015 um 14% gestiegen und hatte den DAX und die relevanten Vergleichsindizes somit geschlagen. Ihren Jahreshöchststand von 111,25 EUR, der zugleich ein Allzeithoch markierte, erreichte die Merck-Aktie am 10. April 2015.

Das Geschäftsjahr 2015 hat Merck mit Rekordzahlen abgeschlossen. Umsatz und EBITDA vor Sondereinflüssen lagen so hoch wie noch nie in der beinahe 350-jährigen Geschichte. Die Umsatzerlöse wuchsen kräftig um 13,0% auf 12,8 Mrd. EUR (2014: 11,4 Mrd. EUR). Das EBITDA vor Sondereinflüssen, die wichtigste Kennzahl zur Steuerung des operativen Geschäfts, wuchs um 7,1% auf 3,6 Mrd. EUR und lag, getragen von den Unternehmensbereichen Life Science und Performance Materials, deutlich über dem Vorjahr (2014: 3,4 Mrd. EUR).

Das den Merck-Anteilseignern zustehende Konzernergebnis sank 2015 indes um -3,7% und lag bei 1,1 Mrd. EUR (2014: 1,2 Mrd. EUR). Hierzu trugen Einmalaufwendungen im Zuge der Sigma-Aldrich-Akquisition und -Integration sowie höhere Zinsaufwendungen zur Finanzierung der Übernahme bei. Der Hauptversammlung wurde dennoch vorgeschlagen, die Dividende wie im Vorjahr um 5 Cent auf 1,05 EUR je Aktie zu erhöhen.

Die Nettofinanzverbindlichkeiten stiegen durch die Kaufpreiszahlung für Sigma-Aldrich zum Ende des Geschäftsjahrs 2015 deutlich auf 12,7 Mrd. EUR an (31.12.2014: 559 Mio. EUR). Wie bei den anderen großen Übernahmen der vergangenen Jahre will der Konzern seine starke Innenfinanzierungskraft dazu einsetzen, sich rasch zu entschulden.

Für 2016 rechnet der Konzern, wie auf der Bilanzpressekonferenz am 8. März 2016 bekanntgegeben, mit einem leichten organischen Umsatzwachstum und geht infolge der Akquisition von Sigma-Aldrich beim Umsatz zudem von einem positiven Portfolioeffekt im niedrigen zweistelligen Prozentbereich aus. Aufgrund der erwarteten operativen Entwicklung und dem Zukauf von Sigma-Aldrich rechnet man 2016 mit einem Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahr. Eine detaillierte Prognose wird Merck bei der Vorlage der Zahlen für das 1. Quartal am 19. Mai 2016 abgeben.

Wolfgang Büchele, der Vorsitzende des Aufsichtsrats, dankte Kley im Namen des Aufsichtsrats. „Karl-Ludwig Kley hat bei der Transformation von Merck seit seinem Amtsantritt 2007 Hervorragendes geleistet. Dabei hat er nicht nur strategischen Weitblick, sondern auch Entschlossenheit in der Umsetzung bewiesen. Mit ihm verlässt ein großer deutscher Wirtschaftsführer Merck“, sagte Büchele.

Der Wechsel an der Unternehmensspitze ist dabei nicht die einzige Veränderung in der Geschäftsleitung. Wie bereits im Januar 2016 bekannt gegeben, rücken zudem zwei neue Mitglieder in die Geschäftsleitung auf: Udit Batra (45), Leiter des Unternehmensbereichs Life Science, sowie Walter Galinat (60), Leiter des Unternehmensbereichs Performance Materials.

Bernd Reckmann (60), langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung und bislang für Life Science und Performance Materials verantwortlich, geht in den Ruhestand gehen. Aufsichtsratschef Büchele dankte Reckmann. „Bernd Reckmann hat in seinen 30 Jahren im Unternehmen nicht nur den Unternehmensbereich Performance Materials zum Markt- und Technologieführer bei den Displaymaterialien gemacht. Auch das Life-Science-Geschäft hat er aus kleinen Anfängen zur Nummer zwei in der Welt aufgebaut“, so Büchele.