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VCI: Chemiegeschäft ohne Dynamik

Zur wirtschaftlichen Lage der Branche im 2. Quartal 2016

06.09.2016 -

Nach einem vielversprechenden Jahresauftakt hat sich das Geschäft der chemisch-pharmazeutischen Industrie im zweiten Quartal eingetrübt. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) hervor. Produktion, Preise und Umsatz in Deutschlands drittgrößter Industriebranche gingen demnach im Vergleich zum Vorquartal zurück. Die schwächere Industrieproduktion in Deutschland drückte den Verkauf von Chemikalien im Inland. Die Nachfrage in Europa, wo 70% des Auslandsumsatzes der Branche erzielt werden, war ebenfalls rückläufig. Andere Auslandsmärkte konnten diese Entwicklung aufgrund der geringen Dynamik der Weltwirtschaft und der Wachstumsschwäche in den Schwellenländern nicht ausgleichen.

VCI-Präsident Marijn Dekkers sagte zur konjunkturellen Lage der Branche: „Das Chemiegeschäft dürfte auch in der zweiten Jahreshälfte ohne Dynamik bleiben. Weder im Inland noch im Ausland sind nachhaltige Wachstumsimpulse erkennbar. Unsicherheiten wie der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der EU kommen hinzu.“

Prognose
Der VCI geht für 2016 von einem Anstieg der Chemieproduktion um 0,5% aus. Die Erzeugerpreise werden voraussichtlich um 2,0% sinken, wodurch der Branchenumsatz um 1,5% auf 185,9 Mrd. EUR zurückgeht.

Produktion
Die Chemieproduktion in Deutschland ist im zweiten Quartal gesunken. Im Vergleich zum Vorquartal betrug der Rückgang 1%, im Vergleich zum Vorjahr 0,5%. Die Kapazitätsauslastung der Branche war mit 84,1% nur zufriedenstellend.

Erzeugerpreise
Die Preise für Chemikalien haben sich im Verlauf des zweiten Quartals leicht erholt. Chemieprodukte waren aber im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten immer noch 0,4% günstiger. Im Vergleich zum Vorjahr belief sich der Preisrückgang auf 2,7%.

Umsatz
Der Chemieumsatz ist zum vierten Mal in Folge gesunken. Davon waren im zweiten Quartal des Jahres sowohl das Inlandsgeschäft als auch die Verkäufe ins Ausland betroffen. Im Vergleich zum Vorquartal sanken die Erlöse der Branche um 1,6%. Im Vergleich zum Vorjahr betrug die Differenz 6,1%.

Beschäftigung
Die Zahl der Arbeitsplätze in der Chemie ist im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,5% gesunken. Die Branche beschäftigt derzeit 444.000 Mitarbeiter.