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Wirtschafts- und Innovationskraft des deutschen Mittelstands

23.05.2018 -

KMU: Rückgrat der deutschen Wirtschaft    

35 % des gesamten Umsatzes der Unternehmen in Deutschland werden von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erzielt. Gleichzeitig erwirtschaften sie mehr als jeden zweiten Euro (54,9 %) der Nettowertschöpfung. Sie beschäftigten im Jahr 2015 16 Mio. Arbeitnehmer und stellten damit über die Hälfte aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze (58,5 %). 12,5 Mio. Beschäftigte arbeiteten in mittleren Unternehmen mit 10 – 499 Mitarbeitern, 3,9 Mio. in kleinen Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten. Im Jahr 2016 stellten KMU rund 1,24 Mio. (82,0 %) der insgesamt 1,51 Mio. betrieblichen Ausbildungsplätze in Deutschland zur Verfügung.

F&E-Anteil des Mittelstands sinkt    

Deutsche Unternehmen haben 2016 die Ausgaben für ihre eigene Forschung und Entwicklung (F&E) zum dritten Mal in Folge erhöht. Die internen F&E-Aufwendungen aller Unternehmen wuchsen um knapp 2 Mrd. EUR auf 62,8 Mrd. EUR – vor allem dank der hohen Forschungsleistungen der Unternehmen ab 500 Beschäftigten. Die kleineren und mittelständischen Unternehmen bis 500 Beschäftigte konnten zu diesem Anstieg vergleichsweise wenig beitragen. Ihre internen F&E-Ausgaben verharren seit Jahren auf einem konstanten Niveau (vgl. Grafik), somit ist ihr Anteil an den gesamten Innovationsausgaben der Wirtschaft kontinuierlich gesunken.

Mittelstand prägt Chemiebranche   

Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie steigerten ihre internen F&E-Aufwendungen im Jahr 2016 nach Angaben des Stifterverbands auf 3,9 Mrd. EUR bzw. 4,5 Mrd. EUR. Während die chemische Industrie ihr F&E-Personal um 8,3 % auf unter 22.000 Beschäftigte reduzierte, erhöhte die pharmazeutische Industrie die Zahl der F&E-Beschäftigten um 5,8  % auf über 19.000 Beschäftigte. Ein Großteil (93 %) der insgesamt über 2.000 Betriebe der beiden Branchen sind mittelständische Unternehmen (vgl. Grafik). Knapp die Hälfte aller Unternehmen beschäftigt unter 50 Mitarbeiter; rund 45 % zählen 50 bis 499 Mitarbeiter und 7 % gehören zur Gruppe der Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.

Geringe F&E-Ausgaben im Chemiemittelstand    

Die F&E-Aufwendungen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie werden hauptsächlich von großen Unternehmen erbrachten. Der Anteil der Aufwendungen von mittelständischen Chemie- und Pharmaunternehmen lag im Jahr 2015 unter 10 % (vgl. Grafik). Dennoch sind mittelständische Chemieunternehmen innovativ: Nach Angaben des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) lag der Anteil der mittelständischen Chemieunternehmen (ohne Pharma­unternehmen), die forschen, im Zeitraum 2006 bis 2013 im Schnitt bei 70 %. Bei Unternehmen über 500 Mitarbeitern betrieben über 90 % aller Unternehmen kontinuierliche F&E.