Anlagenbau & Prozesstechnik

Durchflussmessgeräte: Proline-Konzept zeigt Einsparpotentiale

25.07.2012 -

Durchflussmessgeräte: Proline-Konzept zeigt Einsparpotentiale

Das Zauberwort heißt Durchgängigkeit. Sie senkt die Kosten an verschiedensten Stellen, erhöht Sicherheit sowie Anlagenverfügbarkeit und generiert Zusatznutzen für den Kunden. Endress + Hauser zeigt anhand seines Proline-Konzeptes für fünf verschiedene Gerätefamilien von Durchflussmessgeräten, wo im Lebenszyklus dieser Messgeräte verborgene Einsparpotentiale schlummern. Unter das Proline-Konzept fallen die Gerätefamilien Promass (Coriolis), Promag (magnetisch-induktiv), Prosonic Flow (Ultraschall), Prowirl (Wirbeldurchflussmessung) und t-mass (thermische Massenmessung).

„Unser Ziel ist es, für die Kunden einen immer höheren Nutzen aus der Messtechnik zu generieren. Wir haben bei unserer durchgängigen Proline- Durchflussmessgeräte- Familie schon jetzt sehr viele Leistungsmerkmale zu bieten und arbeiten ständig daran, sie zu erweitern“, betont Christian Rützel, Abteilungsleiter Marketing Durchflussmesstechnik bei Endress + Hauser. So hat das Unternehmen erst kürzlich auf der Interkama in Hannover wieder eine Reihe von Neuerungen vorgestellt (siehe Kasten). Die dazugehörigen Gerätefamilien Promass, Promag, Prosonic Flow, Prowirl und t-mass sind größtenteils bereits seit fünf Jahren auf dem Markt. Kein Wunder also, dass das Unternehmen die breiteste Produktpalette betriebsbewährter Geräte (SIL 2) im Angebot hat. Sie haben ihre Betriebssicherheit bereits in vielen Millionen Betriebsstunden unter Beweis gestellt. Derzeit ist der Hersteller der einzige, der über eine einheitliche Gerätephilosophie für alle fünf wichtigen Durchflussmessverfahren verfügt.

Bares Geld sparen

Modular, einfach und flexibel – drei weitere Schlagworte, die für Kunden eine immer wichtigere Rolle spielen. Trends denen das Proline-Konzept Rechnung trägt. So kann sich der Anwender mit speziellen Umbausätzen, die sogar für den Ex-Bereich zugelassen sind (alle Komponenten wurden einzeln ex-geprüft), jederzeit das passende Gerät zusammenstellen. Das spart nicht nur Platz im Lager, sondern senkt auch die Kosten. Und weil grundsätzlich immer das Gerät ausfällt, das gerade nicht auf Lager liegt, erhöht das pfiffige Umbaukonzept ganz nebenbei noch die Verfügbarkeit. Gerade bei Multiparameter- Technologien wie dem Coriolis-Massedurchflussmessgerät Promass, das es in zig Geräteausführungen gibt, ist Modularität ein großer Vorteil.

Denn Coriolis ist ein Messverfahren, das viel kann. Die Geräte von Endress + Hauser messen heute Masse, Dichte, Temperatur, Konzentration und Viskosität. Je nach Anwendungsfall haben diese Ausgangskarten mit drei Stromausgängen oder zwei Relaisausgängen und einen Statusausgang und, und, und. An einem großen Chemie- Standort mit 3.000 Promass- Geräten gibt es z. B. etwa 20 verschiedene Varianten. „Wenn das Unternehmen aus Gründen der Anlagenverfügbarkeit immer alle Ausführungen auf Lager halten will, müsste es jedes Gerät auch noch in der entsprechenden Nennweite vorrätig haben“, erklärt Rützel. „Das ist nicht machbar. Dank des Proline- Konzeptes reicht nun pro Nennweite ein einziges Standardgerät.“

Eine für alle Mit den neuen Reparatur- und Umbausätzen lassen sich die wenigen Lagergeräte in Windeseile in jede noch so ausgefallene Gerätevariante verwandeln. Noch dazu passt ein und dieselbe Ausgangskarte für unterschiedliche Technologien in der Proline-Familie. Dies ermöglicht eine optimierte, kostengünstige und flexible Ersatzgerätehaltung für die gesamte installierte Basis. Der entscheidende Knackpunkt dabei ist, dass die komplette Proline- Familie systematisch modular und durchgängig aufgebaut ist.

„Ein cleveres und schlüssiges Konzept, an dem unsere Entwickler lange getüftelt haben. Eine Nachkalibration ist nicht notwendig“, sagt Rützel. „Dass andere Hersteller nachziehen wollen und die hohe Akzeptanz im Markt zeigt uns, dass wir uns für den richtigen Weg entschieden haben.“

Durch das modulare Konzept kann der Anwender auch jederzeit die Funktionalitäten eines Gerätes erweitern und es durch nachrüstbare Spezial-Software noch besser an seinen Prozess anpassen. So können z. B. nachträglich ganz schnell erweiterte Diagnosemöglichkeiten, eine automatische Elektrodenreinigung oder Software für das Abfüllen und Dosieren über den so genannten F-(Function) Chip eingebaut werden. Im Falle eines Falles lassen sich sogar Elektronik und Sensor unabhängig voneinander austauschen. Sollte die Elektronik einmal streiken, dann geht trotzdem kein einziges Bit verloren. Der T-DAT, ein Datenspeicher für die Parametrierdaten, sammelt alle Transmitterdaten und kann ähnlich wie ein mobiler Speicherstick einfach in die Ersatzelektronik umgesteckt werden. Fertig. „Damit erleichtern wir dem Installateur, Betreiber oder Instandhalter das Leben ganz enorm“, freut sich Rützel. „Der Wechsel des Sensors ist genauso leicht. Der S-DAT beinhaltet alle wichtigen Daten und kommt mit dem bereits kalibrierten neuen Sensor ins Haus, wo er lediglich auf die entsprechende Elektronik aufgesteckt wird.“ So kann der Kunde zum einen die bestehende Elektronik weiter nutzen und zum anderen entfällt die Nachkalibrierung komplett. Kostenpunkt ein paar Hundert Euro, die durch das Proline-Konzept eingespart werden können.

Vorteile – ein Geräteleben lang

Damit nicht genug. Von der konsequent umgesetzten Durchgängigkeit kann der Anwender vom Anfang bis zum Ende eines Gerätelebens profitieren. Ein namhaftes Großunternehmen der Chemie hat für einen Zeitraum von zehn Jahren die Gesamtbetriebskosten und Kostensenkungspotentiale für die meistgenutzten Messgeräte, die magnetisch-induktiven Durchflussmesser (MID), gegenübergestellt (siehe Abb.). Wie verteilen sich die Kostenanteile entlang des Lebenszyklus und wie viel lässt sich von der Auswahl, über die Prüfung, durch Standardisierung, in der Planung, bei der Anschaffung und Inbetriebnahme, bis hin zur Wartung, Instandsetzung und Verschrottung einsparen?

Tatsache ist, mit Lösungen von Endress + Hauser können Anlagenbetreiber ihre Ausgaben heute bei der Planung, Inbetriebnahme, Wartung und Instandsetzung deutlich senken. Dazu leisten auch einheitliche Auswahl-, Bedien- und Prüftools für alle fünf Durchfluss- Technologien ihren Beitrag. Das Sparen beginnt schon bei der Geräteauswahl. Der so genannte Applicator, eine von Endress + Hauser für diesen Zweck entwickelte Software, filtert für jede Anwendung das optimale Messverfahren und die ideale Auslegung heraus. Die Optimierung kann hinsichtlich zwei unterschiedlicher Kriterien erfolgen. Wem niedrigere Energiekosten wichtig sind, der muss auf einen geringen Druckverlust achten. Wer seine Anschaffungskosten minimieren möchte, kann durch die Auslegung einer kleineren Nennweite bares Geld sparen. Und noch etwas anderes lohnt das Nachdenken: Muss es immer das High-End-Gerät sein?

Nein. Deshalb hat Endress + Hauser seine Proline-Linie für den kostenbewussten Anwender in drei Geräteserien mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen segmentiert. Denn es gibt einen eindeutigen Trend zurück zur Einfachheit. Die Welt wird immer komplexer, Geräte können immer mehr. Doch letztendlich steht für immer mehr Messstellen immer weniger qualifiziertes Personal zur Verfügung. Noch dazu steigen die Anforderungen an die Sicherheit und die Qualität ständig weiter an.

Sicherer und höher verfügbar

Auch bei der Inbetriebnahme sollte man die Vorteile eines durchgängigen Gerätekonzeptes nicht unterschätzen. Die Vielfalt der heute am Markt verfügbarer Messgeräte hat ihren Preis. Sie kostet Zeit. Anwenderfreundliche Messgeräte- Familien mit einheitlicher Bedienung machen die Inbetriebnahme schneller, sicherer und erleichtern die Wartung. Auch der Schulungsaufwand für die Techniker sinkt. Übergreifende Bedien- und Prüfwerkzeuge wie Fieldcare oder Fieldcheck helfen behördliche Auflagen zu erfüllen und schonen durch Zeit- und Kostenersparnisse den Geldbeutel. In Zeiten hohen Kostendrucks kann die durchgängige und modulare Proline-Familie für eine branchenoptimierte Durchflussmessung bei den Kunden mit beachtenswerten Einsparpotentialen über den ganzen Lebenszyklus eines Gerätes hinweg punkten. Zusätzlich erhöht dieses smarte Geräte-Konzept die Sicherheit und Verfügbarkeit der Anlagen.