Anlagenbau & Prozesstechnik

Vom Hersteller bis zur Apotheke

16.12.2012 -

Vom Hersteller bis zur Apotheke – SAP stellte im März 2007 neue Einsatzmöglichkeiten für berührungslos lesbare Funkchips (Radio Frequency Identification/ RFID) vor, mit denen Unternehmen verschiedene branchenspezifische Herausforderungen lösen können. Produktidentifizierung und -nachverfolgung (PTA) ist einer der neuartigen Geschäftsprozesse für unterschiedliche Branchen, die auf Informationen von RFID-Etiketten aufbauen.

Produktinformationen werden dabei in einer neu entwickelte Lösung der SAP, dem Object Event Repository, verwaltet. Die neuen Technologien werden voraussichtlich ab dem zweiten Halbjahr 2007 für die Kunden verfügbar sein.

Als eine der ersten Branchen wird die pharmazeutische Industrie diese Neuentwicklung nutzen. Hier tragen PTA-Prozesse dazu bei, Produktfälschungen aufzudecken. Zudem können sie eine sichere Medikation gewährleisten.

Experten schätzen, dass der Branche bis ins Jahr 2010 durch gefälschte oder illegal vertriebene Medikamente Einnahmen von rund 75 Mrd. US-$ entgehen. Mit dem Object Event Repository lässt sich die Kennzeichnung von Produkten, Lieferungen oder Inventarbeständen mittels elektronisch lesbarer, eindeutiger Seriennummern (EPC) auf RFID-Chips und Barcodes noch vielseitiger nutzen.

Unter anderem können Unternehmen damit eindeutig identifizierte Produktdaten unmittelbar mit Informationen aus dem ERP-System oder anderen Geschäftsanwendungen verknüpfen.

Das erhöht die Transparenz und Genauigkeit von Geschäftsprozessen vor allem bei der Erfüllung gesetzlicher Auflagen, in der Fertigung sowie im Lieferkettenund Anlagenmanagement.

Mit PTA kann ein Hersteller jedes einzelne Produkt innerhalb des eigenen Unternehmens sowie bei seinen Geschäftspartnern eindeutig identifizieren und nachverfolgen. So versieht beispielsweise die pharmazeutische Industrie rezeptpflichtige Medikamente mit EPC, die entsprechend dem weltweiten EPCglobal-Standard beschriftet werden.

Handelspartner können über diese Kennzeichnung verifizieren, ob es sich um Medikamente des Originalherstellers handelt. Zudem ist der gesamte Transportweg vom Hersteller bis zur Apotheke detailliert nachverfolgbar.

Die neue Technologie unterstützt den EPCIS-Standard des EPCglobal-Konsortiums für elektronische Produkt-Codes und erfüllt damit zentrale Branchenforderungen.

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis gehört zu den führenden pharmazeutischen Unternehmen, die mit diesen Lösungen den Produkt- und Patientenschutz nachhaltig verbessern. Zusammen mit SAP arbeitet das Unternehmen an der Entwicklung durchgängiger Branchenlösungen, derzeit etwa an der Implementierung eines Projekts zur Produktkennzeichnung in sämtlichen USNiederlassungen von Novartis.

Ziel ist es, jede Medizinflasche, Sichtverpackung, Kartonage oder Palette in Echtzeit nachverfolgen zu können und so die Produktidentifizierung an jedem Punkt der Lieferkette sicherzustellen.

Das sei ein wesentlicher Teil der Compliance-Strategie, erklärt Marc Bechet, Leiter IT Global Technical Operations bei Novartis Pharma. „Diese SAP-Lösung unterstützt uns dabei, gesetzliche Auflagen zu erfüllen. Außerdem fügt sie sich nahtlos in unser ERP-System ein und bietet damit Zugang zu sämtlichen Prozessinformationen. Die Verknüpfung von Produktseriennummern mit Geschäftsdaten eröffnet uns Möglichkeiten, betriebswirtschaftlichen Nutzen aus der eindeutigen Produktkennzeichnung zu ziehen. Zudem können wir uns schneller an veränderte Geschäftsmodelle anpassen und damit unsere Investitionen besser schützen."

 


Kontakt:

Manuela Schnaubelt
SAP AG
Tel.: 06227/7547-15
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manuela.schnaubelt@sap.com