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Planspiele machen Spaß

Kolumne: Perspektivenwechsel (von Carsten Suntrop, CMC2)

18.06.2013 -

Einen Wechsel der Perspektive zu erzeugen ist täglich eine große Herausforderung. Anspruchsvoller wird diese Aufgabe in Folge von Strategie- oder Organisationsentwicklungen. Jedes Mal wieder stellen wir uns als Führungskräfte die Frage, wie wir neue Inhalte in den Köpfen unserer Mitarbeiter unterbringen. Es sind meistens keine einzelnen Inhalte, sondern komplexe, miteinander im Zusammenhang stehende Inhalte.

Die neuen Medien ermöglichen heute sehr schnelle Reflexionen der Mitarbeiter, meistens geprägt durch Unsicherheit oder Verärgerung. Aktuell finden sich im Internet in Foren Austausche zu wichtigen Projekten in der Chemiestandortbranche. Hier scheint der Prozess der aktiven Steuerung des Perspektivenwechsels nicht ganz optimal zu laufen. Die Schuldigen sind schnell gefunden, denn am Ende ist alles Kommunikation.

Es ist jedoch mehr als Kommunikation - um komplexe Zusammenhänge mit vielen Menschen zu teilen, ist a) eine aktive Einbindung und b) die Simplifizierung des Lernprozesses notwendig. Im Hochschulumfeld dürfen wir hierzu sehr gute Erfahrungen sammeln. Die zu lehrende Materie ist auch in der Betriebswirtschaft sehr komplex. Wir arbeiten und lehren größtenteils funktionsorientiert, weil es unsere Sichtweise auf das komplexe Unternehmen hilfreich vereinfacht. So funktioniert jedoch kein Unternehmen - der prozessuale Zusammenhang zwischen den Aufgaben und der Mensch entscheiden über Hochleistung oder Durchschnitt.

In der Lehre entwickeln wir Lernprozesse stetig weiter. Bei neueren Ansätzen binden wir die Lernenden aktiv ein und simplifizieren komplexe Zusammenhänge. Wir lassen die Lernenden das Wissen erfahren. Und dazu nutzen wir Planspiele und Labore.

Im Grundlagenbereich arbeiten wir mit einem haptischen Planspiel zur Darstellung der kompletten Komplexität eines Unternehmens. Zusammenhänge zwischen Aufträge bekommen, Kapazitäten gestalten und Kosten managen werden selbst erfahren. Im Prozessmanagement erwartet die Lernenden das umfangreiche Planen, Steuern und Kontrollieren einer Wertschöpfungskette vom Lieferanten bis zum Kunden. Fehler in der Wertschöpfungskette werden selbst identifiziert und über Prozessanalyse dokumentiert, neue Prozesse werden geschaffen und implementiert.

Im Veränderungsmanagement erleben die Lernenden im Organisationslabor, was Komplexität in Organisationen ausmacht, wie man diese systematisch diagnostiziert und erlebt und welche Möglichkeiten zum Management von Veränderung vorliegen.

Die Meinung zu dieser Art „Aktives Erleben von neuen Inhalten" ist eindeutig - es macht Spaß und nirgendwo bleibt so viel im Kopf und Unterbewusstsein. Den Einsatz der Instrumente Mitarbeiterversammlung, Powerpoint oder Newsletter können die Chemiedienstleister nicht ausblenden. Eine Verknüpfung dieser Welten haben Hochleistungsorganisationen jedoch bereits etabliert.