Logistik & Supply Chain

Industriepark Höchst: Standortvorteile führten 2015 zu Investitionen von 352 Mio. EUR

24.02.2016 -

Neue Gebäude entstehen und Produktionskapazitäten wachsen mit steigender Nachfrage: Der Industriepark Höchst bleibt auch in einem für die Chemie- und Pharmabranche schwierigen regulatorischen Umfeld ein Investitionsmagnet. Im Jahr 2015 haben die Standort-Unternehmen 352 Mio. EUR investiert. Mit dieser beachtlichen Zahl liegt das Investitionsniveau leicht unter dem Vorjahr. Für Jürgen Vormann und Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, sind die aktuellen Projekte und die beachtliche Investitionssumme von 6,65 Mrd. EUR seit dem Jahr 2000 ein Beleg für die Attraktivität des Standortes. Allerdings sehen die Geschäftsführer erhebliche Herausforderungen für die Chemieindustrie in Deutschland.

Effiziente Infrastrukturen sorgen für Wettbewerbsfähigkeit

Insbesondere die Auswirkungen von nationalen energiepolitischen Vorgaben beeinträchtigen international agierende Unternehmen, sind doch die Kosten bei energieintensiven Produktionsprozessen für die globale Wettbewerbsfähigkeit entscheidend. „Zusätzliche, politisch motivierte Kostenbelastungen können die Unternehmen einfach nicht kompensieren“, beklagt Kreysing. In einer energieintensiven Branche wirken sich hohe Energiekosten zwangsläufig massiv auf die Wettbewerbsfähigkeit aus. Doch nicht allein die eigentlichen Kosten stellen ein Problem dar. „Die Unternehmen brauchen Planungssicherheit. Die ständigen Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland ein massives Investitionshemmnis“, bemängelt Vormann. Nachteile wie regulatorisch bedingte Zusatzbelastungen bei den Energiekosten können Industriestandorte mit einer hoch wettbewerbsfähigen, technisch anspruchsvollen Infrastruktur bislang noch teilweise kompensieren.

Nachhaltige Energieerzeugung und Synergieeffekte

Der hessische Standortmanager setzt auf innovative Konzepte und nutzt neben den klassischen Energieträgern wie Kohle und Erdgas auch heizwertreiche Abfälle. In einer der größten Biogasanlagen Deutschlands werden organische Abfälle für die Energieproduktion verwertet und fast ein Fünftel des großen Wärmebedarfs kann durch die Nutzung der Abwärme aus Produktions- und Verbrennungsanlagen gedeckt werden. Das effiziente Konzept sorgt für international wettbewerbsfähige Energiepreise und trägt zur Nachhaltigkeit der Energieversorgung bei. Der Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids wird im Vergleich zur Energieerzeugung mit klassischen Kohlekraftwerken um rund 500.000 t/a reduziert. Der Betrieb eigener Anlagen, die den Energiebedarf des 4,6 km² großen Standortes fast vollständig abdecken, verringert dabei die Abhängigkeit von den Marktentwicklungen im Energiebereich.

Die Betreibergesellschaft unterstützt die Unternehmen beim Bau neuer Anlagen oder dem Ausbau bestehender Kapazitäten und sorgt für Synergieeffekte. Ein aktuelles Beispiel ist Bayer, das seine Produktionskapazitäten für ein Pflanzenschutzmittel im Industriepark ausbaut. Durch den Abriss alter Gebäude konnte eine geeignete Freifläche zur Verfügung gestellt werden, damit der neue Betrieb direkt neben der vorhandenen Produktion errichtet werden kann. Dank der unmittelbaren Nachbarschaft können beide Anlagen über eine gemeinsame Messwarte gesteuert werden, zudem lassen sich die Versorgung mit Rohstoffen, die Entsorgung und Logistikprozesse bündeln. Der Standortbetreiber hat zwei neue Rückkühlwerke errichtet und übernimmt die Ammoniak-Versorgung der Anlage.

Standortvorteile Logistik und Bildung

Der Standort verfügt über logistische Alleinstellungsmerkmale: Mit dem Frankfurter Flughafen ist eines der wichtigsten Luftverkehrs-Drehkreuze Europas nur wenige Kilometer entfernt. Zentral gelegen, ist der Standort besonders gut an das Fernstraßennetz sowie das Schienennetz der Deutschen Bahn angebunden und kann über den Main auch per Schiff erreicht werden. Der zu einem „Trimodalport“ ausgebaute Industriepark-Hafen vernetzt die Verkehrsträger Schiene, Straße und Wasserstraße. Dabei ist der Industriepark nicht nur ein Logistik-, sondern auch ein Bildungsstandort. Die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten der Tochtergesellschaft Provadis unterstützen die Unternehmen bei der Rekrutierung geeigneter Nachwuchskräfte und der Qualifikation der Mitarbeiter. Alles in allem erweist sich der Industriepark als guter Standort für Forschung und Produktion – auch in einem für die energieintensive Industrie schwierigen regulatorischen Umfeld. (op)

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