Anlagenbau & Prozesstechnik

Industrieversicherungen

Durch gezieltes Schadenmanagement werden Betriebsausfälle so kurz wie möglich gehalten

21.02.2014 - Die Flutkatastrophe in Süd- und Ostdeutschland scheint vorüber, doch ihre Konsequenzen sind für einige Industrieunternehmen heute noch spürbar. Zahlreiche Betriebe standen still - ob sie sich im Katastrophengebiet befanden oder nicht. Denn die Auswirkungen einer Naturkatastrophe ziehen weite Kreise: Fällt auch nur ein Schlüsselbetrieb/Hersteller eines Schlüsselprodukts aus, steht schnell auch die Produktion in anderen Betrieben entlang der Lieferkette still. Im Schadenfall kommt es daher auf eine zeitnahe und effiziente Regulierung an, damit der Normalbetrieb schnellstmöglich wieder aufgenommen werden kann.

Beim Industrieversicherungskongress in München brachte die versicherungsnehmende Industrie einmal mehr das Thema Schadenregulierung zur Sprache. Einige Unternehmen sind besorgt, dass sich durch den Einsatz unterschiedlicher Gutachter die Schadenaufnahme und somit auch die Regulierung verlängere, so auch jüngst nach dem Juni-Hochwasser im Süden und Osten Deutschlands. Denn lässt die Schadenregulierung auf sich warten, kann dies für die betroffenen Unternehmen erhebliche finanzielle Belastungen bedeuten.

Der Industrieversicherer FM Global sieht die Schadenbearbeitung als essentiellen Bestandteil seines Versicherungsschutzes. „Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit setzen wir auf ein Versicherungskonzept, das durch aktives Risikomanagement hilft, Schäden zu minimieren und möglichst ganz zu verhindern", sagt Thomas Roth, Client Service Manager bei FM Global. „Wir kennen die Unternehmen unserer Kunden sehr gut und können deshalb im Fall der Fälle zeitnah die Schäden regulieren und das Unternehmen bei der Wiederaufnahme der Betriebsfähigkeit unterstützen." So könne die Resilienz eines Unternehmens nachhaltig gestärkt werden.

Unklarheiten beim Versicherungsschutz vermeiden

„Wie gut ein Versicherer ist, merkt man eigentlich erst im Schadenfall", weiß Roth. „Noch immer bestehen für Unternehmen einzelne Versicherungsverträge für Feuergefahren,  Betriebsunterbrechung, Maschinenbruch, Naturgefahren und vielleicht Cyberrisiken. Wir setzen hingegen auf Policen mit All-Gefahren-Deckung", sagt Roth. Dank dieser Methode entstehen keine Unsicherheiten beim Umfang der Deckung. Der Kunde weiß genau, ob und in welcher Form Versicherungsschutz besteht. Der Vorteil ist zudem, dass im Fall eines Sachschadens alle betroffenen Bereiche über eine einzige Versicherungspolice abgedeckt sind und somit eine schnelle Schadenregulierung ohne die Problemstellung der Übergänge zwischen verschiedenen Verträgen erfolgen kann.

„Unser Ziel ist es, Betriebsausfälle durch effektive und individuelle Risikoanalysen auf ein Minimum zu beschränken", erklärt Roth. Tritt dennoch der Schadenfall ein, stehen weltweit 1.800 FM-Risikoingenieure bereit, um Sofortmaßnahmen zu ergreifen. „Die schnellstmögliche Rückkehr zum Alltagsgeschäft ist nicht nur für den Versicherungsnehmer, sondern auch für den Versicherer von Vorteil, denn sie schützt vor noch längeren Betriebsunterbrechungen und somit weiteren finanziellen Schäden", betont Roth.

Drei Phasen des Schadenmanagements

Ein effizientes Schadenmanagement lässt sich als ein Prozess beschreiben, der aus drei Phasen besteht: Vor dem Schaden (Pre Loss), während des Schadens (Loss Handling) und nach dem Schaden (Post Loss). Vor dem Schaden ist ein vorausschauendes Risikomanagement das A und O, um die Resilienz des Unternehmens gegen Gefahren wie Feuer, Maschinenbruch oder Naturgefahren zu erhöhen. Notfallpläne sollten aufgesetzt und mögliche Schadenszenarien durchgespielt werden, um zu erkennen, durch welche Risiken Produktionsengpässe und Ausfälle auftreten können.

„Wenn Sie sich als Betrieb bereits vor dem Schaden mit Ihrem Versicherer zusammen setzen und die Richtlinien für eine Schadenregulierung festlegen, verlieren Sie im Ernstfall keine Zeit", sagt Peter Kohlhofer, Claims Manager bei FM Global in Deutschland. „Wir führen mit unseren Kunden bereits vor einem Schaden spezielle Workshops durch, die zeigen, worauf besonders geachtet werden muss." So sollten z.B. Fragen nach Zuständigkeiten, Alternativen für Produktionsprozesse oder andere wichtige Abhängigkeiten geklärt werden. Ein Notfallplan sollte im Idealfall auch unter realen Bedingungen getestet werden. Hier zeigt sich, auf welche Faktoren es im Notfall ankommt. „Das Ziel der reibungslosen Zusammenarbeit kann nur erreicht werden, wenn Kommunikationswege und Hierarchien festgelegt sind, sodass im Schadenfall jeder weiß, was er zu tun hat", so Kohlhofer.

Im Schadenfall handlungsfähig bleiben

Das Loss Handling setzt bereits wenige Minuten nach dem entstandenen Schaden ein. „Die ersten fünf Minuten nach dem Schaden sind entscheidend", weiß Kohlhofer. FM Global ist in der Lage, rund um die Uhr eine Task Force aus branchenkundigen Ingenieuren und Schadenregulierern zu bilden, die sich vor Ort um die kurz- und langfristigen Auswirkungen des Schadens kümmert. Ihr Ziel ist es, die Produktion so schnell wie möglich wiederherzustellen.

Die Schadenregulierer kennen den Entscheidungsdruck, der im Schadenfall auf den Risikomanagern eines Unternehmens lastet. Sie helfen deshalb, Teamentscheidungen schnell und effizient zu treffen und legen Wert auf eine offene Kommunikation - beispielsweise kümmern sie sich um Sachverständige und Sanierer sowie die Zusammenarbeit mit den Behörden. „Der Schadenregulierer hilft, stets den Überblick zu behalten, damit jeder zum richtigen Zeitpunkt zum Einsatz kommt", erklärt Kohlhofer.

Lieferkettenunterbrechungen so kurz wie möglich halten

Die Ursache für eine Betriebsunterbrechung muss nicht im eigenen Betrieb liegen, sondern kann auch von der Lieferkette ausgehen. „Besteht eine schadenbedingte Produktionsunterbrechung bei einem Zulieferer, sind finanzielle Risiken der Betriebsunterbrechung bei unseren Kunden durch die Ertragsausfall-Komponente der Police abgesichert", sagt Kohlhofer. „Dieser Risikoschutz gilt bei FM Global für Folgeschäden bei unseren Kunden, die bei einer Störung in der Lieferkette auftreten können, inklusive aller Lieferanten, Zulieferer und Abnehmer sowie der Zulieferer von Zulieferern."

Feedback und Selbstreflexion

Zu einem umfassenden Schadenmanagement gehört auch die Nachversorgung, bei der es gilt, aus dem Schadenfall zu lernen: Hat die Notfallorganisation funktioniert? Welche Prozesse haben funktioniert? Wo gibt es Verbesserungspotential? Das gilt sowohl für den Kunden als auch für den Versicherer. „Wir nutzen die Diskussion mit dem Kunden auch, um Gelegenheit zur Kritik zu geben und zu fragen, wie wir unseren Schadenservice noch weiter verbessern können", sagt Kohlhofer. Diese Zusammenarbeit zur Minimierung von Betriebsunterbrechungen durch Risiko- und Schadenmanagement hat sich über die Jahre bewährt: Peter Kohlhofer hat entgegen dem Markttrend in den vergangenen 25 Jahren keine einzige juristische Auseinandersetzung mit einem Kunden erlebt.

Ein umfassendes Risiko- und Schadenmanagement bietet somit die optimale Voraussetzung, um auf potenzielle Risiken reagieren zu können, und ermöglicht eine schnelle Regulierung im Schadenfall. Ein reibungsloses, effektives Schadenmanagement funktioniert am besten bei festgelegten Zuständigkeiten und Unterstützung durch einen hausinternen Schadenregulierer, der schon im Vorfeld einen Überblick über die Risikostruktur und die Schutzmaßnahmen des gesamten Unternehmens hat und deshalb schnell reagieren kann.

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