Logistik & Supply Chain

Importe laufen geräuschlos ab

Infraserv Logistics übernimmt Zollaufgaben für Kalle

14.10.2014 -

Im Sinne einer effizienten Wertschöpfungskette sind global agierende Unternehmen der chemischen Industrie auf reibungslose Prozesse im internationalen Warenverkehr angewiesen. Besondere Sorgfalt und Kompetenz ist hier bei der Einhaltung und Umsetzung von Zollvorschriften geboten. Das gilt ebenso bei der Rohstoffbeschaffung, wie beim Export von Fertigprodukten. Immer häufiger überlassen erzeugende Betriebe begleitende Prozesse wie Zollaufgaben spezialisierten Dienstleistern, um sich voll auf ihre Kernkompetenzen - die Produktion und den Vertrieb - konzentrieren zu können.

Unternehmen, die ihre Value Chain optimieren, verfolgen vor allem folgende Ziele: Personal- und Zeitressourcen einsparen sowie Kosten reduzieren. Das Outsourcing ganzer Prozessketten an erfahrene Dienstleister ist für Unternehmen der chemischen Industrie eine effektive Methode auf diesem Weg. Bereits seit 1997 überlässt Kalle am Produktionsstandort Wiesbaden zahlreiche Aufgaben aus dem Bereich Zollwesen der Infraserv Logistics mit Sitz im Frankfurter Industriepark Höchst. „Der Dienstleister erledigt für uns die gesamte Importzollabwicklung und berät uns bei Fragen des Exports", erklärt Michael Goldstein, der bei Kalle in der Abteilung Logistik und Zoll tätig ist.

Das Wiesbadener Unternehmen gehört zu den führenden Produzenten von Wursthüllen, die auf Viskose-, Kunststoff- und Textilbasis hergestellt werden, sowie von Schwammtüchern. „Unsere Produkte vertreiben wir auf der ganzen Welt", erläutert Michael Goldstein. Beim globalen Warenversand unterstützen die Zollexperten von Infraserv Logistics das Unternehmen beispielsweise bei der Zusammenstellung der erforderlichen Begleitdokumente. „Auf diese Weise stellen wir sicher, dass unsere Kunden die bestellten Produkte in dem jeweiligen Empfangsland ordnungsgemäß und reibungslos verzollen können", beschreibt der Kalle-Logistiker.

Von großer Bedeutung sind hier die sogenannten Präferenzbescheinigungen. Mit diesen Dokumenten bestätigt Kalle den präferentiellen EU-Ursprung von Produkten, die das Unternehmen an Kunden im Ausland verschickt. Relevant werden die Bescheinigungen, wenn zwischen dem Empfängerland und der Europäischen Union ein Handelsabkommen besteht. Michael Goldstein erklärt: „Wenn wir beispielsweise Handelswaren an einen Kunden in der Schweiz verschicken, brauchen die dortigen Empfänger für die Einfuhr nur einen niedrigen Präferenzzollsatz zu zahlen." Gleiches gilt für Abnehmer in allen Staaten, die mit der EU ein entsprechendes Abkommen geschlossen haben. Das genaue Maß möglicher Präferenzzollsätze für die verschiedenen Kalle-Produkte hängt von mehreren Faktoren ab.

„Dazu gehören die Herkunft und die Wertanteile der verschiedenen Komponenten sowie die Art der Verarbeitungsschritte", erläutert Ilona Stöcker, Leiterin der Abteilung Zoll und Belegprüfung bei Infraserv Logistics. Als Bespiel führt Michael Goldstein Wursthüllen aus Textilfasern an, die sein Unternehmen international vertreibt. „Es gibt genaue Vorgaben, wie hoch der Rohstoffanteil aus Nicht-EU-Staaten sein darf, um etwa beim Versand in die Schweiz einen Präferenzzollsatz zu erzielen." Für einen dortigen Empfänger können sich ansonsten Produkte, für die keine bevorzugten Zollsätze gelten, nach der Verzollung als deutlich teurer erweisen.

Um die Produkt-Rezepturen in diesem Sinne entsprechend auswerten zu können, ist der Zolldienstleister an das SAP-System von Kalle angebunden. Als grundlegende Information für die exakte Berechnung der Kalle-Produkte dienen sogenannte Lieferantenerklärungen, mit denen die Herkunft der einzelnen Bestandteile nachgewiesen wird. „Diese Erklärungen beschafft Infraserv Logistics bei unseren Zulieferern", sagt Michael Goldstein. Er betont, dass der Dienstleister sein Unternehmen hier bei „aufwändigen Prozessen" deutlich entlastet: „Durch die externe Unterstützung müssen wir für diese Aufgaben keine eigenen Mitarbeiter bereithalten", erklärt er. Kalle spart auf diese Weise Personalressourcen und damit Zeit und Geld.

Externe Zoll-Experten mit stets aktuellem Know-how

Neben dem Management der Lieferantenerklärungen und der Organisation des gesamten Präferenzwesens erledigt der Frankfurter Dienstleister auch die komplette Importzollabwicklung für das Wiesbadener Unternehmen. „An dieser Stelle profitieren wir vom ständig aktuellen Know-how der externen Zollexperten", erläutert Michael Goldstein. Diese organisieren nicht nur die Anmeldung der einzuführenden Waren bei den Zollbehörden, sie kennen sich auch mit den Regularien aus, die bei der Einfuhr zu beachten sind. Bedeutend ist das vor allem beim Warenimport aus sogenannten Drittländern, die kein Handelsabkommen mit der Europäischen Union haben. Das gilt auch für die USA. Und dort haben verschiedene Unternehmen der Kalle-Gruppe ihren Sitz, die regelmäßig Produkte nach Wiesbaden schicken, um sie dort prüfen zu lassen.

„Wenn wir operativ im Import tätig sind, gehört unter anderem auch die Eingruppierung der bestellten Waren in die für Deutschland gültigen Zolltarife der EU zu unseren Aufgaben", erklärt Zollexpertin Ilona Stöcker. Dies erfolgt über mehrstellige Zahlencodes, die exakt Auskunft über Material und Beschaffenheit der Ware geben. „Anhand dieser sogenannten HS-Codes legt der Zoll den Einfuhrzollsatz fest und erkennt darüber hinaus, ob etwaige Handelsbeschränkungen für das Produkt gelten", so die Leiterin der Zollabteilung.

„Der Import läuft für uns völlig geräuschlos ab, wir müssen lediglich manchmal ein erforderliches Dokument beisteuern", berichtet Kalle-Logistiker Michael Goldstein. Er bestätigt: „Das Outsourcing von Zollaufgaben reduziert unseren administrativen Aufwand." Zudem betont er das gewachsene Vertrauensverhältnis zu den geschulten Zollexperten von Infraserv Logistics. „Dies ist die Grundlage für unsere Zusammenarbeit, denn der Dienstleister hat nicht zuletzt einen tiefen Einblick in die Beschaffenheit unserer Produkte." Durch die langjährige Kooperation mit Infraserv Logistics konnte Kalle auch seinerseits zusätzliche Zoll-Expertise aufbauen. „Denn gerade zu Fragen der Importzollabwicklung wird das Fachpersonal aus Wiesbaden regelmäßig von den Spezialisten des Dienstleisters geschult.

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