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Millioneninvestitionen halten Chemiepark in Dormagen in Schwung

29.04.2015 -

Drei neue Produktionsanlagen haben ihren Betrieb aufgenommen und weitere Großprojekte stehen in den Startlöchern: Chemparkleiter Dr. Ernst Grigat zieht eine positive Bilanz für den Standort Dormagen. Das vergangene Jahr war für vor allem durch die Inbetriebnahmen der neuen Anlagen von Bayer MaterialScience (BMS), Air Liquide und Kemira geprägt. Für 2015 und 2016 kündigt Bayer CropScience umfangreiche Investitionen in seine Produktionsanlagen an, die auch beim Standort-Betreiber Currenta zu Großprojekten führen. „Dies alles sind deutliche Signale dafür, dass der Chemiepark Dormagen mit seinem Produktverbund gut aufgestellt ist und attraktiv bleibt", freut sich Grigat.

Die Unternehmen investierten 2014 rund 225 Mio. EUR am Standort und damit erwartungsgemäß etwas weniger als im Vorjahr (2013: 263 Mio. EUR). Grund dafür sind die umfangreichen Baumaßnahmen für die neuen Produktionsanlagen, die 2013 besonders ausgeprägt waren. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit rund 10.500 Mitarbeitern (Vorjahr: 10.575) weitgehend stabil. Der Firmenverbund bleibt einer der größten Arbeitgeber in der Region und mit 528 Auszubildenden der größte Ausbildungsbetrieb im Rhein-Kreis Neuss.

Weitere Verbesserungen der Infrastruktur

Eine intakte Verkehrsinfrastruktur in NRW bleibt eine der dringlichsten Forderungen an die politisch Verantwortlichen, erläutert Grigat. Die für den Lastverkehr derzeit nicht mehr befahrbare Autobahnbrücke A1 bei Leverkusen sei nur ein Beispiel für den verbesserungswürdigen Gesamtzustand der hiesigen Verkehrsinfrastruktur. „Die Probleme der Verkehrswege werden uns noch lange beschäftigen. Die Investitionen müssen weiter hochgehalten und vor allem zügig umgesetzt werden", betont der Chemieparkchef. Beim Thema Energie fordert er Planungssicherheit für Unternehmen. Schon heute zähle der Industriestrompreis in Deutschland zu den höchsten im weltweiten Vergleich.

Bayer kündigt Investitionsprogramm an

Ein umfangreiches Investitionspaket in seinen weltweit wichtigsten Produktionsstandort kündigt der Pflanzenschutzmittelhersteller des Bayerkonzerns für die nächsten Jahre an. Allein im Jahr 2015 sollen sich die Investitionen auf mehr als 80 Mio. EUR belaufen. „Investitionen in die Instandhaltung unserer Betriebe sowie der Ausbau von Kapazitäten für die Herstellung neuer innovativer Pflanzenschutzmittel sichern und schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze und machen den Standort attraktiv für Mitarbeiter und Nachbarn", meinte Dr. Uwe Stelzer, Werksleiter in Dormagen.

Das größte Einzelprojekt des Unternehmens ist der Ausbau der Kapazitäten für Prothioconazol, der 2017 abgeschlossen sein soll. Der Wirkstoff dient als Basis für Fungizide, die bei wichtigen Nutzpflanzen wie etwa Weizen zur Pilzbekämpfung eingesetzt werden. Der bis 2016 geplante Ausbau der Produktion von Flupyradifurone aus der neuartigen Insektizid-Wirkstoffklasse der Butenolide bildet einen weiteren Schwerpunkt. Diese wirken beim Obst- und Gemüsebau selektiv gegen pflanzenschädliche Insekten und schonen gleichzeitig nützliche sowie bestäubende Insekten. Die Erweiterungen spiegeln sich auch positiv in der Belegschaftsentwicklung wider. 2015 sollen weitere Mitarbeiter eingestellt werden.

Investitionen in Standort-Infrastruktur

Die Großausgaben führen auch beim Standort-Betreiber Currenta zu umfangreichen Projekten, die bis 2017 abgeschlossen sein sollen. Der Umfang der Investitionen wird sich auf insgesamt etwa 70 Mio. EUR belaufen. Dazu gehören etwa der Ausbau der Kälte- und Kühlwasserversorgung sowie eine Anpassung der Entsorgungslogistik. Für ein weiteres Großprojekt hatte das Serviceunternehmen bereits 2014 die Weichen gestellt: Die Dampfversorgung soll modernisiert und elf neue Kessel errichten werden. Diese sollen die Dampfversorgung für die Produktionsbetriebe immer dann übernehmen, wenn das von RWE betriebene Gas-und-Dampf-Kraftwerk nicht läuft. Die notwendige Dampf-Besicherung wird zurzeit durch einen Kessel übernommen, der 2017 nach rund 40 Jahren Betrieb stillgelegt und durch mehrere kleinere Kessel ersetzt wird.

Inbetriebnahme der TDI-Anlage

Unterdessen schloss MaterialScience mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage zur Herstellung von Tolyulen-Diisocyanat (TDI) eines seiner größten Bauprojekte der letzten Jahre ab. TDI ist ein wichtiges Vorprodukt zur Herstellung von Polyurethan-Schaumstoff. Die Investitionen in die Großanlage beliefen sich auf rund 250 Mio. EUR.

Zusätzliche 100 Mio. EUR investierte Air Liquide in einen Steamreformer. Dieser produziert Wasserstoff und Kohlenmonoxid, das etwa in der TDI-Anlage verwendet wird. Die Anlage läuft seit Ende 2014. Bereits im Oktober 2014 feierte die finnische Firma Kemira nach knapp zwei Jahren Bauzeit die offizielle Inbetriebnahme seiner Produktion für Flockungsmittel, die bei der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung eingesetzt werden.

Nächster Schritt bei „Dream Production"

Unterdessen hat BMS das nächste bedeutende Projekt vor Augen: Das Unternehmen will Kohlendioxid als neuen Rohstoff nutzen und dafür in Dormagen eine auf rund 15 Mio. EUR veranschlagte Produktionsstraße bauen. Hier soll mit Hilfe von Kohlendioxid eine neue Art von Polyolen hergestellt werden. Diese Chemikalien werden wiederum zur Herstellung von Polyurethan-Schaumstoff benötigt. Durch CO2 kann Erdöl als herkömmlicher Rohstoff für die Kunststoffproduktion teilweise eingespart werden - ein Beitrag zu Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit. Die neue Produktionsstraße soll eine Kapazität von 6.000 t/a haben und 2016 in Betrieb gehen.

Heraeus Kulzer schließt Produktion

Heraeus Kulzer hat Ende 2014 seine Produktion am Standort Dormagen eingestellt. Viele der zuletzt rund 90 betroffenen Mitarbeiter fanden eine neue Arbeitsstelle innerhalb des Chemieparks.

 

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