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VAA-Einkommensumfrage: Fixeinkommen steigen

14.07.2015 -

Im Jahr 2014 sind die Gesamteinkommen der Führungskräfte in der chemisch-pharmazeutischen Industrie moderat um 3,7% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Dies ergab die jährliche Einkommensumfrage des VAA. An der im Frühjahr dieses Jahres durchgeführten Befragung beteiligten sich über 5.000 Führungskräfte.

Im vergangenen Jahr sind die Fixeinkommen bei außertariflichen und leitenden Angestellten in der Chemie um insgesamt 3% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Gleich geblieben sind dagegen die variablen Bezüge: Mit durchschnittlich 18.170 EUR hatten die Boni 2014 einen Anteil von etwa 14% am Gesamteinkommen. Fast alle der befragten Führungskräfte wurden mit Bonuszahlungen am Unternehmenserfolg beteiligt.

Nach Ansicht des zweiten VAA-Vorsitzenden Rainer Nachtrab fielen die Einkommenssteigerungen wie in den Vorjahren moderat aus: „Die variable Vergütung ist für Chemieführungskräfte ein wesentlicher Einkommensbestandteil. Sie ist an der wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen ausgerichtet.“ Für die nahezu unveränderten Bonuszahlungen sei die gedämpfte Konjunkturentwicklung der Chemieindustrie im Jahr 2014 ursächlich, betont Nachtrab.

Die allgemeine Einkommenssteigerung ist neben der Entwicklung der Fixgehälter auch auf sonstige Einkommensbestandteile wie Sonderzahlungen, Erlöse aus Aktienoptionen oder Erfindervergütungen zurückzuführen, die insgesamt 4% des Gesamteinkommens ausmachen. Mit durchschnittlich 13.280 EUR bestand der wertmäßig größte sonstige Einkommensbestandteil aus Aktienoptionserlösen, anteilmäßig war es mit 26% der geldwerte Vorteil aus Mitarbeiteraktien. Über 50% der Umfrageteilnehmer haben 2014 in die betriebliche Altersversorgung in Form von Direktversicherungen oder Versorgungslohn (Deferred Compensation) investiert.

An der Längsschnittanalyse der VAA-Einkommensumfrage wird auch in diesem Jahr deutlich, dass die Gehälter in den unteren Berufsjahren stärker ansteigen als in den oberen Berufsjahren: Pro Berufsjahr wächst das Gesamtgehalt zwischen dem fünften und dem dreißigsten Berufsjahr im Median um rund 3.260 EUR.

Führungskräfte in Großunternehmen erzielten auch im Jahr 2014 ein deutlich höheres Einkommen als in kleinen und mittelständischen Unternehmen: In Firmen mit mehr als 10.000 Mitarbeitern lagen die Gesamteinkommen um circa 28% über denen mit weniger als 1.000 Mitarbeitern.

Dabei verdienten Führungskräfte der Stufe 2 etwa 31% mehr als Führungskräfte des gehobenen außertariflichen Bereichs und leitende Angestellte der Stufe 3, deren Einkommen wiederum etwa 42% über denen von Mitarbeitern des tarifnahen außertariflichen Bereichs der Stufe 4 lag.

Nach wie vor spielt der Funktionsbereich eine Schlüsselrolle für die Entwicklung des Gesamteinkommens bei außertariflichen und leitenden Angestellten: Einkommen im Bereich Forschung und Entwicklung liegen unterhalb derer anderer Funktionsbereiche. Die Einkommen im Bereich des Akademiker-Manteltarifvertrags für Naturwissenschaftler liegen mit durchschnittlich 16,7% unter dem Gesamteinkommen im kaufmännischen Bereich. Damit liegen sie aber immer noch über denen des Ingenieurbereichs (FH). Hier besteht im Alter von 58 Jahren ein Unterschied von 22.000 EUR zugunsten der akademischen Naturwissenschaftler.

In den ersten 15 Berufsjahren liegen die Gesamteinkommen weiblicher und männlicher Führungskräfte etwa auf gleicher Höhe. Ab dem 16. Berufsjahr sind die Gesamteinkommen der Frauen deutlich niedriger angesiedelt, was vor allem mit dem niedrigen Frauenanteil auf höheren Führungsebenen und einer geringeren Beschäftigungsquote von Frauen in Großunternehmen zu erklären ist. Auch bei der Teilzeitarbeit bleibt der Nachholbedarf groß: Während 19% der Frauen Teilzeitmodelle in Anspruch nahmen, ist der Teilzeitanteil bei Männern zwar minimal gestiegen, lag aber noch immer bei nur 1%.

Mit seiner von der RWTH Aachen University wissenschaftlich begleiteten Studie zur Einkommenssituation von Führungskräften liefert der Verband einen umfassenden Überblick über die Gehaltsentwicklung in der Chemiebranche. „Das Alleinstellungsmerkmal der VAA-Einkommensumfrage ist die empirisch gesicherte Längsschnittbetrachtung zur Entwicklung der einzelnen Entgeltbestandteile. Außerdem ermöglicht die Studie den Vergleich einer homogenen Teilnehmergruppe“, erläutert Nachtrab.

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