Logistik & Supply Chain

Dr. Christoph Feldmann / BME: Industrie 4.0 fordert den Einkauf heraus

Kommentar

07.02.2017 -

In einer sich immer enger global vernetzenden Welt gewinnen Einkauf, Logistik und Supply Chain Management als Innovations-Scouts und Rückgrat der grenzüberschreitenden Warenströme an Bedeutung. Zukunftsfähige Beschaffungsstrategien lassen sich aber insbesondere im Pharma- und Chemiebereich nur erfolgreich umsetzen, wenn alle Glieder der Lieferkette „out oft he Box“ denken und aus eingefahrenen Mustern ausbrechen. Diese zentrale Botschaft ging vom 51. BME-Symposium Einkauf und Logistik aus, das 2016 unter dem Motto „Agenda 2030: Agil und vernetzt“ stand. Auf dem Buyer Summit in Berlin wurde zudem klar aufgezeigt, dass das Internet der Dinge den Einkauf vor gewaltige Herausforderungen stellt.

Weitere Megatrends in Einkauf, Logistik und Supply Chain Management werden uns 2017 beschäftigen, die auch der Pharma- und Chemiebranche ihren Stempel aufdrücken. So hat das vergangene Jahr deutlich gezeigt, dass die internationale Wirtschaftsentwicklung uneinheitlich verläuft, die Märkte unberechenbar stark schwanken und die globalen Krisenherde zunehmen. Angesichts der immer heftiger verlaufenden externen Schockwellen gewinnt das Risikomanagement der Unternehmen enorm an Bedeutung. Der Einkauf hat aus Finanzkrise, Naturkatastrophen und Währungsschwankungen vergangener Jahre gelernt. Sicherer fährt, wer frühzeitig mögliche Bedrohungen und Risiken erkennt. Dazu gehören auch die sich weiter verschärfenden Wettbewerbsbedingungen, die den Kostendruck auf die Lieferketten stetig erhöhen.

Professionelles Lieferantenmanagement ist das Gebot der Stunde. Es hängt maßgeblich vom Einkauf ab, ob das bestehende Lieferantennetzwerk engmaschig genug geknüpft ist, um bei einem plötzlichen Ausfall sofort reagieren zu können. Sonst besteht die Gefahr, sich von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einzelner Supplier zu stark abhängig zu machen.

Der BME tritt seit langem für einen fairen Umgang mit Lieferanten ein. Denn: Partnerschaft, schafft Mehrwert. Konflikte lassen sich auf diese Weise bereits frühzeitig lokalisieren und schneller eindämmen. Zwar müssen alle Firmen kostenoptimiert einkaufen, dennoch sollte die Zusammenarbeit vertrauensvoll und wertig entlang der gesamten Prozesskette erfolgen. Dieses wichtige Thema steht auch im Mittelpunkt des vom 20. bis 23. März 2017 stattfindenden 2nd BME Global Pharma Supply Chain Congress, zu dem rund 400 internationale Teilnehmer erwartetet werden.

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