Anlagenbau & Prozesstechnik

Innovative Lounges 2018

20.03.2018 -

Die Lounges, Messe für Reinraum- und Pharmaprozesstechnik, fand vom 6.– 8. Februar 2018 wieder in Karlsruhe statt und knüpften an ­bewährte Veranstaltungen an.

Die diesjährige Messe überzeugte durch eine Vielzahl an innovativen Ideen, an Vorträgen und Qualität bei Fachbesuchern und Ausstellern.
Die Lounges sind zurück in Karlsruhe: Aussteller und Besucher zeigten sich auf Anhieb zufrieden mit diesem Entscheid. Das Konzept der Messe ist herausragend, die Atmosphäre einzigartig. Denn die Lounges vereinen den Charakter einer Messe mit dem einer Konferenz und bieten neben einer Fachausstellung interessante Fachbeiträge, Aktionsbühnen und Diskussionen.
Diesmal neu: Meet the expert! Auch 2018 trafen sich Fachleute aus der Reinraum-Branche und verwandten Industriezweigen, um in entspannter Atmosphäre Kontakte zu knüpfen und sich über die neuesten Innovationen auszutauschen. Die Lounges 2018 in der Karlsruher Messe präsentierten sich abgerundeter und vielfältiger als an der vergangenen Messe. Die Begeisterung bei den Ausstellern war groß, als Sie den neuen/alten Ort der Lounges für 2018 erfuhren – es geht zurück nach Karlsruhe, in die Heimat der Lounges, in der sich die Veranstaltung nun wieder voll entfalten kann.
Stefanie Rud von Ortner fasste es so zusammen: „Wir freuen uns immer sehr, wenn wir an den Lounges sein dürfen. Hier in Karlsruhe ist es noch viel familiärer als es in Stuttgart war. Es ist wirklich viel angenehmer!“. Und auch Ulrich Rothgerber, Event Manager der Veranstaltungs-Agentur Inspire, gab sich zufrieden: „Über 200 Aussteller gaben dem Branchenevent gleich zu Beginn des Jahres einen ganz besonderen Stellenwert“. Die Besucherzahlen stiegen in diesem Jahr auf 8.000 leicht an. Das hängt sicher auch mit der schönen Atmos­phäre und der sehr guten Verkehrsanbindung und Erreichbarkeit der Messe Karlsruhe zusammen.

Schwerpunkt Reinraum und Pharmatechnik
Neue Themen,  Innovationen und Bereiche in der Karlsruher Messehalle gaben den Besuchern unzählige Möglichkeiten der Information und des Austauschs. In der großen Halle mit 200 Austellern, die ihre Produkte und Dienstleistungen an den diversen Ständen präsentierten, fanden über 300 Vorträge, Aktionen und Produktshows statt. Zu den Highlights 2018 gehörten die neuen Bereiche, die auf separaten Flächen und in Foren präsentiert wurden. Sie umfassten ein Innovation Lab, einen Bereich Innovation Reinraum, das Forum Hygienic Design, GMP-Talks mit Behördenvertretern, den Treffpunkt „Meet the Expert“ zum direkten Austausch mit Experten und auch wieder die beliebte Darkzone.

Reinheitstechnik-Preis CLEAN!
Das Fraunhofer IPA vergab an den Lounges 2018 den Fraunhofer Reinheitstechnik-Preis CLEAN! mit dem Ziel, wegweisende Entwicklungen in der Reinheitstechnik zu würdigen. Die reinheitstechnische Produktion gilt als Schlüsseltechnologie, die branchenübergreifend wichtige Innovationen vorantreibt. Die Herstellung von Mikrochips, Flachbildschirmen, Implantaten, pharmazeutischen Wirkstoffen oder Mikro- und Nanoprodukten wäre ohne saubere, reine bzw. hochreine Fertigungsumgebung undenkbar. Herausragende Ideen in der Reinheitstechnik ermöglichen nicht nur völlig neue Produkte, sondern steigern auch die Wirtschaftlichkeit von Produktionsabläufen. Für ihre Innovationen erhielten LPW Reinigungssysteme, igus und Vetter Pharma International den CLEAN! Preis 2018.

„Nichts sollte in einen Reinraum kommen, was nicht eine gewisse technische Qualität und technische Sauberkeit aufweist“, betonte Gerhard Koblenzer, Geschäftsführer von LPW Reinigungstechnik, der den 1. Preis Clean! 2018 entgegennahm. In Tuttlingen führt LPW ein Labor für Verfahrensentwicklung in der industriellen Bauteilreinigung. Bei dem patentierten Verfahren macht man sich das Siedeverhalten zunutze, das beim Übergang von Flüssigkeit zu Gas gemäß der Dampfdruckkurve erfolgt. Der Leiter des Labors, Hans Hauger, erhält durch die Geschäftsleitung weitgehende Freiheiten, um neue Verfahren zu entwickeln.

Oberflächenreinigung bis in den letzten Winkel, was heißt das? Ein Bauteil wird in eine vakuumfeste Arbeitskammer eingebracht. Anschliessend wird der Druck solange abgesenkt, bis auf der Oberfläche Wasserdampfblasen entstehen. Diese Blasen vergrössern sich, verdrängen ein Medium und führen dazu, dass in der Struktur eine Medienbewegung stattfindet. Partikel, die mit einem Durchmesser im einstelligen mm-Bereich im Grenzbereich an der Oberfläche liegen, lassen sich nur schwer mit klassischen Reinigungsverfahren reinigen. Wenn dagegen in einem zyklischen Prozess eine sich ständig sich wiederholende Nukleation der Dampfblasen stattfindet, ergibt sich daraus eine Medienbewegung, die sich durch eine unübertroffene Reinigungswirkung auszeichnet. Sinn dieser Art Teilereinigung ist es, die Verunreinigung anzuheben, sie von der Oberfläche wegzubewegen und sie schließlich einer Medienaufbereitung zuzuführen. Dabei ist der erste Schritt, nämlich das Anheben und Wegtransportieren bei komplexen Geometrien, der schwierigste Teil. Neben der Medienbewegung entsteht ein Kavitationseffekt, ähnlich wie beim Ultraschall. Der wesentliche Unterschied ist, dass dieser Effekt auch unter den Partikeln und unter schwierigen Geometrien des Bauteils angreift.

Den auf der Nukleation beruhenden Reinigungsprozess hat die Firma LPW Reinigungssysteme nun für ihre Reinigungsverfahren weiterentwickelt und ist dafür mit dem 1. Preis Clean! 2018 ausgezeichnet worden.

Für den Bereich der Energieführung in reinen Produktionen hat igus ein neuartiges Wellrohr entwickelt, einen aus Ober- und Unterschale bestehender Schlauch, der – in Reissverschluss-Manier zusammengesteckt – vollständig geschlossen ist. Diese e-skin hat eine Zertifizierung nach IPA ISO Klasse 1 für den Einsatz in Rein­raum­umgebungen erhalten und bietet damit für die Versorgung mit Daten und Energie die höchste Reinraum-Sicherheit. Das Rohr ist robust und flexibel. Der verbesserte Wellschlauch für Reinraumanwendungen erhielt den 2. Preis, den igus-Manager Phillip Hagedorn entgegennahm.
Der 3. Preis Clean! 2018 wurde für eine neue Fertigungstechnologie zur aseptischen Abfüllung von Injektionssystemen verliehen. Steigende Anforderungen an die aseptische Abfüllung von Medikamenten haben unmittelbare Konsequenzen für die Produktion im Reinraum. Um die geforderte Qualität und Flexibilität zu erfüllen, hat Vetter Pharma International ein Best practice-Konzept für Reinräume entwickelt: Die Vetter CleanRoom Technology (V-CRT) wurde mit dem 3. Preis ausgezeichnet.

Vortragssessions
Der Schwerpunkt der Vortragssessions lag auf realisierten Projekten und dem Weg dorthin, ausgehend von den Planungsgrundlagen, den rechtlichen Vorgaben und den Wünschen der Betreiber. Neben den klassischen Sessions beteiligten sich auch das Stuttgarter Institut Fraunhofer IPA, der VIP3000 und die ISPE mit aktuellen Themen.

x4com Plattform
Eingebunden in die x4com Plattform, haben erstmals alle Beteiligten, Aussteller wie Besucher, die Möglichkeit – auch über das ganze Jahr hinweg – untereinander vernetzt zu bleiben. Damit wurden die verschiedenen Kommunikationsplattformen: Ausstellung, Vortrag, Aktionsbühne, Workshop, Produktshow, Diskussion, VIP-Räume, Abendveranstaltungen sowie Bars und Gesprächsbereiche um ein neues Angebot erweitert.

Innovationsforum
OHB System, ein Tochterunternehmen des Raumfahrt- und Technologieunternehmens OHB, hat gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut Produktionstechnik und Automatisierung IPA einen mobilen Reinraum konzipiert. Am Innovationsforum stellte OHB gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut das flexible Reinraum-System CAPE vor. Das System CAPE ist ein mobiles, rasch zu errichtendes System, dessen Gerüst aus Aluminiumstreben besteht. Die Doppelstreben dienen einer hohen Stabilität bei geringer Masse. Das System lässt sich rasch in 30 Minuten aufbauen und verfügt über eine Personalschleuse. Alle Bauteile sind vorgereinigt und verpackt. So kann man es auch gut versenden, denn das System ist sehr stabil, die Verpackung ist reinraumtauglich.
„Wie kann empfindliche Hardware in einem Reinraum hoher Reinheitsklasse geschützt werden, während dieser gewartet wird?“, fragte Axel Müller, Cleanliness-Beauftragter bei OHB System. Seine Antwort lautet CAPE. In dem gezeigten mobilen Reinraum lässt sich Reinraumklasse vier innen und außen erreichen. Damit kann z. B. ein Reinraum im Reinraum aufgebaut werden, der sich auch zur Aufbewahrung von reinheitskritischen Produkten innerhalb der Reinraumumgebung eignet. Da man das System in Containern gut versenden kann, löst es auch Probleme in der Zuliefererkette, wenn z. B. ein reines Produkt in einem Zweigwerk oder bei einem Zulieferer bestellt wird, der selber nicht über Reinräume verfügt. Das CAPE-System kann dort eingeflogen, vor Ort mit zwei Personen errichtet werden, und auch die Abnahme erfolgt vor Ort. Im CAPE-System kann dann die reine Produktion und / oder die Verpackung anlaufen. Das System empfiehlt sich auch dann, wenn man einen Reinraum nur selten oder temporär benötigt, z. B. für ein Projekt.

Darkzone und Forum Hygienic Design
Die Darkzone, die von den Firmen Dastex, Decontam, Pfennig Reinigungstechnik und CCI-von Kahlden ins Leben gerufen wurde, erwies sich wieder als Publikumsmagnet. Vor der Darkzone lagen Anmeldelisten aus, in denen sich Interessenten bereits sehr zeitig am Morgen registrieren lassen mussten, um einen der raren Plätze zu ergattern. In der Darkzone wird die Visualisierung gezielt eingesetzt, um das komplexe Thema der Kontaminationskontrolle zur Sicherung der Reinheit anschaulich und verständlich zu vermitteln.
Bei einem Rundgang durch die Darkzone wurde den Besuchergruppen an verschiedenen Stationen gezeigt, wo Kontaminationen entstehen, wie diese sich verhalten und insbesondere wie diese weitergetragen werden können. Demon­striert wurden Hygienic Design und Reinigbarkeit unterschiedlicher Betriebsmittel, Partikelverschleppung, Wischen & Weg, Querkontamination sowie Partikelfreisetzung aus Wischtextilien. Die interaktive Visualisierung im Dunkeln verbunden mit den fachlichen Informationen machten die Zuschauer auf das Wesentliche aufmerksam. Sie erhöhten das Verständnis für Mikroverunreinigungen, die man im Reinraumbetrieb normalerweise nicht sieht. Die Demonstrationen banden die Besucher mit ein – ihnen wurde anhand von fluoreszierenden Substanzen nahegebracht, wann welche Materialien verwendet werden, wie sie verschleppt werden und unter welchen Bedingungen die Reinigung effektiv ist. Unter dem Motto für die Wisch-Kantentechnik: Mein Tuch, das hat 4 Kanten – 4 Kanten hat mein Tuch wurden effektive Wischtechniken vorgeführt. Abschliessend befasste sich eine Station außerhalb des Vortragsraums mit der Thematik „richtiges Ankleiden“. Auch hier wurde das korrekte Bekleidungsprozedere mit Hilfe der Visualisierung anschaulich demonstriert.
Ergänzt wurden die Gruppenführungen in der Darkzone durch Fachvorträge zu Themen rund um die Kontaminationskontrolle im Reinraum.
CCI-von Kahlden stellte seinen Abblas- und Inspektionsplatz / Dunkelkammer zur Inspektion von Bauteilen / Komponenten mit Weiß- oder UV-Licht, bei gleichzeitiger Möglichkeit des Abblasens mit ionisierter Druckluft vor. Die mit Reinstdruckluft abgeblasenen Partikel werden in die Rückwand abgesaugt und können die Arbeitsumgebung daher nicht kontaminieren. Die inspizierende Person wird dadurch optimal unterstützt. Mit Hilfe einer Partikel-Visualisierungslampe, der CCI PVL 3, lassen sich fluoreszierende Partikel gut visualisieren. Auch die mobile Body-Box zur Messung der Partikelemission von Personen im Reinraum zog wieder das Publikum an.

Rote Punkt Aktion
Der Verein Interessengemeinschaft Pharma­bau (VIP3000) umfasst Unternehmen und Forschungsinstitutionen, deren Zulieferer sowie Planer und Hochschulen. Gemeinsam bilden die mehr als 50 Mitglieder ein Qualitäts- und Kompetenznetzwerk mit durchgängigen Komplettlösungen und dem Ziel, alle Technologien der Planung und Realisierung moderner pharmazeutischer Betriebstätten und damit verbundener Fachgebiete zu fördern und deren praxisorientierte Umsetzung zu unterstützen. VIP3000 unterhielt an den Lounges einen Gemeinschaftsstand und Bühnenaktionen und bot eine eigene Vortragssession mit einem hochstehenden und sehr interessanten Programm an.
Eine geniale Methode für den Planungsprozess stellten Drees und Sommer vor: Viele Erfahrungen müssen die Nachwuchs-Mitarbeiter selbst machen. Gerade auch kritische Erfahrungen müssen diese aber auch reflektieren und in der Gruppe aufarbeiten und bewerten. Dies geschieht in der „rote Punkte Aktion“.
Die Thematik ist immer dieselbe – irgendwann in den Planungsphasen haben die Projektbeteiligten unterschiedliche Planungsstand­varianten. Diese werden meist erst in der Ausführung erkannt und kosten dann zur Beseitigung dem Bauherrn Zeit und Geld. Dass dies nicht so sein muss erläutert Rino Woyczyk, Partner bei Drees & Sommer und verantwortlich für den Life Sciences Bereich, anhand seiner „Roten-Punkte-Aktion“. Zum Ende einer jeden Planungsphase nehmen sich alle Planungsbeteiligten eine gemeinsame Review-Zeit von 1 oder 2 Tagen für die Rote-Punkte-Aktion. Die Methodik ist ganz simpel: Zunächst werden in einem großen Raum alle Pläne aufgehängt. Jeder Planungsbeteiligte erhält für seine Funktion im Projekt farbige Klebepunkte (je Disziplin eine Farbe). In einem ersten Durchgang werden – je Planungsdisziplin einzeln – überall dort auf den Plänen Farbpunkte aufgebracht, wo etwas fehlt, etwas unverständlich ist oder etwas zu optimieren wäre. Dann werden in einem zweiten Durchgang – mit dem gesamten Planungsteam – gemeinsam alle Pläne nacheinander besprochen. Die einzelnen Punkte werden nummeriert und besprochen (Anlass des Punktes und Lösungsansatz) sowie in einem online-Protokoll dokumentiert. So erhält man als Basis für die nächste Planungsphase ein Pflichtenheft und einen Planungsstand, welche von allen Projektbeteiligten akzeptiert ist, da er ja gemeinsam erarbeitet wurde. Das hat bis jetzt immer – im Inland wie im Ausland – funktioniert, so Woyczyk. Und alle Projektbeteiligten waren positiv überrascht über das effiziente und lösungsorientierte Vorgehen im Sinne eines erfolgreichen Projektverlaufes.
Die Experten von VIP3000 informierten das Fachpublikum zudem in Vorträgen und Diskussionsrunden unter anderem zu Themen wie: Prozesskontrolle und IT-Sicherheit, Risiken erkennen und beherrschen, welche Pflichten habe ich als Auftraggeber zum Projektstart, um ein Projekt erfolgreich bis zum Ende zu führen? sowie ganzheitliches Construction Management mit dem gezielten Einsatz von Lean Site Management (LSM).

Siemens bietet integrierte Lösungen zum Schutz von Personen, Sachwerten und Prozessen in F&E- und Reinraumumgebungen an. Dazu gehören Abzugs- und Volumenstromsteuerung, Brandmelde- und Löschtechnik, Zutrittskontrolle und Einbruchsmeldung sowie Videoüberwachung und eine gewerkeübergreifende Gebäudemanagementplattform. Siemens Brandschutz, Zürich (Abb. 8) demonstrierte am Modell, dass die Abluft im Reinraum und im Labor heute prinzipiell anders als sich in normalem Räumen gesteuert wird: unten im seitlichen Abluftrohr, in das die Abluft sicher entlüftet wird, befindet sich auch ein Brandschutzmelder. Er misst, ob in der Luft Rauchpartikel vorhanden sind und wie es mit der Temperatur aussieht. Der Raum befindet sich Ü/N im Standby-Modus. Sobald der Raum betreten wird schaltet das System automatisch in den Belegtmodus. Falls der Brandmelder eine Störung feststellt, werden automatisch Türen verriegelt und die Information wird automatisch an die Brandmeldezentrale weitergeleitet. Bei den Sensoren handelt es sich um Multisystem-Detektoren mit verschiedenen Empfindlichkeitsprofilen. Denn im Störfall kann sich viel Schmutz auf dem Brandmelder ablagern und so einzelne Sensoren blockieren. Ein Brandmelder kann für verschiedene Räume verwendet werden.

Berendsen hat 2017 den „Cleanroom Innovation Award“ mit dem Connected Cleanroom-Konzept gewonnen, das zusammen mit diversen FacilityApps entwickelt wurde. Die im Reinraum dabei verwendete Intelligent Traceability stellt ein Monitoringsystem dar, bei dem über Sensoren ein effektives Textilmanagement umgesetzt wird. Das Stichwort „Connected Cleanroom“ umschreibt alle digitalen Lösungen zur Verbesserung von Produktivität und Effizienz in Ihrer Reinraumumgebung. Dazu gehört z. B. die schnelle Ausgabe von intelligenten Schränken mit großer Kapazität, die alle Textilien, Mops und Schutzbrillen aufnehmen können, an den Kunden. Mithilfe von Scans und leicht ablesbaren Dashboards erhält der Anwender einen Einblick in alle seine Reinraumdaten zur Verwendung von Reinraumkleidung und SOP-Hygiene.

Der Reinraumspezialist VWR International bietet ein umfassendes Sortiment an Produkten, Versorgungskonzepten und zuverlässigen Logistikleistungen für den Reinraum und für das Labor an. In dem Produktportfolio mit über 8.000 Produkten sind Reinraum-Verbrauchsmaterialien wie Tücher, Handschuhe, Papier, Verpackungsmaterial und Einwegkleidung, Mehrwegbekleidung, Reinigungsgeräte und -mittel, Bodenbeläge sowie Einrichtungsgegenstände und technische Geräte enthalten. In der Biopharma-Produktion existieren in den einzelnen Prozessabschnitten erhebliche Risiken, die zu Unsicherheiten führen. Die Basis eines sicheren Bioprozesses ist es, die Risiken zu identifizieren und zu vermeiden. Single-Use-Systeme ermöglichen es den Herstellern biopharmazeutischer Produkte, das Kontaminationsrisiko zu senken sowie Arbeits- und Energiekosten zu senken.
Testo wurde als neues Prüflabor für den Reinraum akkreditiert. Bei der Zertifizierung als Prüf­labor geht es um Qualifizierungsmessungen bei den Kunden vor Ort. Testo wurde von der DAkks (Akkreditierungsstelle der Bundesrepublik Deutschland) akkreditiert.

Das Unternehmen Gerflor hat neu Bodenbeläge mit der patentierten Evercare-Oberflächenvergütung im Angebot. Diese Beschichtung wird bereits im Werk aufgebracht und UV-vernetzt. Sie ist lebenslang – also permanent – einpflegefrei und bietet höchste Fleckbeständigkeit. Sie ist antistatisch und garantiert optimales Abriebverhalten durch die hochverdichtete Oberflächenbeschichtung.

Weiss Technik bietet ein neues Monitoringsystem an: das S!MPATI Monitoring System, das insbesondere in der pharmazeutischen Industrie und Apotheken sowie in Biotechnologie-Unternehmen, Spezialbereichen der Medizintechnik und der temperaturgeführten Logistik eingesetzt wird. Alle Geräte sind miteinander vernetzt, wie z. B. Waage, Partikelzähler, schlicht alles was Daten ausgibt. Die Daten werden verfälschungssicher aufgezeichnet. Die flexible Steuerungs- und Dokumentationssoftware kann auch für bereits vorhandene Geräte, welche mit der S!MPAC Mess- und Regelsystem ausgestattet sind, genutzt werden und eine einheitliche Überwachung garantieren.

Die Firma Skan aus der Nordwestschweiz ist in den Fachbereichen Reinraumausrüstungen und Bau von Isolatoren für die pharmazeutische Industrie tätig und zeichnet sich durch innovative Produkte aus. Das Unternehmen feierte 2017 bereits sein 50jähriges Bestehen. (Abb. 10). In den Skan-Entwicklungslabors wird aktuell die Penetration von H2O2 durch Kunststoffmaterialien erforscht: Welche Kunststoffe eignen sich bzw. eignen sich nicht für die Dekontamination mit H2O2? Welche geeigneten Detektionsmöglichkeiten für Gas und Flüssigkeiten gibt es? SKAN führt entsprechende Tests auf Kundenwunsch durch. Neu im Angebot ist das vollautomatische Handschuhprüfgerät WirelessGT – 1000 für Isolatoren und RABS in der pharmazeutischen Industrie.

Mehrere neue Systeme stellte Ortner Reinraumtechnik vor. Das Unternehmen produziert Geräte und Anlagen für Reinraum­anforderungen aus der Life Science-, Pharma-, Semiconductor- und Lebensmittelbranche und ist Systemlieferant für Schleusen- und Dekontaminationsprozesse. Neu entwickelt das Unternehmen Industrie 4.0-Lösungen in der Isolator-Technologie. Isolatoren werden im Sinne der Energieeffizienz bei Ortner als kleinstnotwendige Reinräume angesehen, die in bestehende Strukturen integriert und mit ihnen kombiniert werden können. Die Isolator-Technologie sorgt für hohe Sicherheitsstandards. Aber nur dann, wenn ihnen vernetztes Denken zugrunde liegt und die Dekontaminations-Anforderungen eines Projekts von Anfang bis Ende berücksichtigt werden, kann das Projekt Industrie 4.0 sinnvoll eingesetzt werden.

Mit der bereits etablierten Photodynamischen Personalschleuse inklusive Lichtdusche war es der Firma Ortner erstmals gelungen, ein System zu entwickeln um Keime und Partikel auf komplexe Oberflächen nachweislich abzulösen und zu inaktivieren. Das System ist auch für die Anwendung am Menschen sicher einsetzbar. Neu wurden H2O2-Dekontaminationsschleusen für materialschonende Schleusenprozesse auf der Basis von Industrie 4.0 vorgestellt. Diese leistungsstarken Kompaktsysteme basieren auf innovativem Know-how und Kreativität bei der Entwicklung.

Die neue Wasserstoffperoxid-Sonde PEROXCAP HPP272 mit der Insight PC Software können Messungen von verdampftem Wasserstoffperoxid, Feuchte und Temperatur mit hoher Genauigkeit, Wiederholbarkeit und Stabilität erfolgen. Sie wurde am Stand von Vaisala vorgestellt.

Der Beleuchtungsspezialist Fischer Elektronik Beleuchtungstechnik produziert seit 37 Jahren an die 300 verschiedene Leuchtentypen – meist aufgrund von Kundenwünschen. Gemeinsam mit einem Ärzteteam hat Fischer Technik eine LED-OP-Leuchte aus der vollumfänglich beim IPA zertifizierten LED-Reinraumleuchten-Serie neu entwickelt. Die neuen Reinraumleuchten weisen mindesten 2.000 Lux auf, können stufenlos im Weißlichtspektrum von 2.700 Kelvin bis 6.000 Kelvin betrieben werden und gewährleisten eine sehr gute Farbwiedergabe und Farbechtheit.

Speziell für kühle Räume bietet Condair Kondensations-Luftentfeuchter zur professionellen Luftentfeuchtung/-trocknung für industriell-gewerbliche Anwendungen an. Je kälter die Luft, desto weniger Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Bei 20 °C wären dies maximal 14,7 g Wasser pro kg trockener Luft. Bei 5 °C liegt der entsprechende Maximalwert bei nur noch 5,4 g Wasser pro Kilogramm trockener Luft. Entsprechend muss die Luftfeuchte reguliert werden, damit sich die Feuchte nicht auf den Oberflächen niederschlägt. Die neuen Kondensations-Luftentfeuchter sind in der Regel für den Betrieb unter üblichen Raumluftbedingungen, d. h. nicht für aggressive und schadstoffbelastete Luft, geeignet. Große Industrie-Luftentfeuchter können zusätzlich auch an ein Lüftungskanalnetz angeschlossen werden.

„Für uns von Condair ist es eine interessante Messe, man hat hier ein qualifiziertes Publikum und man kann sich auch noch untereinander mit den anderen Ausstellern austauschen. Wir arbeiten z. B. mit der Firma Weiss Technik zusammen. Wir können gemeinsam Kunden besuchen und entsprechend kombinierte Lösungen anbieten“, meint Kundenberater Achim Ochs.

Ein Blick voraus
Die Lounges on Tour, die im Herbst 2018 in Wien und in Berlin halt machen, erfahren ein hohes Interesse. Beide Veranstaltungen sind bereits zu 90 % ausgebucht. Der neue Termin für die Lounges 2019 steht – 5. bis 7. Februar 2019 in der Messe Karlsruhe! Fachbesucher dürfen sich bereits auf ein interessantes Angebot 2019 freuen.
Das macht die Lounges so einzigartig: eine Plattform, an der Innovationen und Networking gleichermassen mit der Vermittlung von Branchenneuigkeiten und Informationen zusammenfinden. Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten wurden 2018 die Lounges wieder zu einem einmaligen Erlebnis.