Strategie & Management

Offenheit – das Erfolgskonzept digitaler Zwillinge

Bentley Systems: Mehr als eine Vertrauen schaffende Maßnahme

18.03.2020 -

Was würden Sie davon halten, wenn Sie mit dem Wink eines Zauberstabs den gesamten Zeit- und Arbeitsaufwand in Luft auflösen könnten, der für Sie und Ihr Unternehmen für die Transformation, Integration und Ag­gregation von Daten anfällt? Wie wäre es, wenn Sie Ihre Zeit damit verbringen könnten, Erkenntnisse zu gewinnen und Ihren Teams bei Entscheidungen zu helfen, mit denen Sie Geld sparen und das Risiko senken könnten?

Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn war in der Branche gerade die digitale Transformation von CAD im Gange. Dabei wurden alle papierbasierten Abläufe auf computerbasierte Prozesse umgestellt. Der nächste große Umbruch war die Umstellung der Branche von CAD auf BIM, die Gebäude-Datenmodellierung. Mit der Einführung von digitalen Zwillingen in der In­frastruktur, den so genannten iTwins, geht unsere Branche jetzt über BIM hinaus. Die iTwins liefern nun die fehlenden Kontextdimensionen, also die physischen Eigenschaften des Standorts, an dem sich die Ressource befindet, und die Zeitdimension, da in unserer Welt nichts konstant ist, sowie andere Arten von Daten wie Informationen aus dem Internet der Dinge (IoT) und Betriebsdaten. Wir sind von dokumentenzentrierten Arbeitsabläufen auf modellzentrierte Arbeitsabläufe übergegangen und der nächste logische Schritt im Zeitalter der digital erstellten Umgebung ist nun die Umstellung auf datenzentrierte Arbeitsabläufe.

Netzwerkeffekte von ET, IT und OT
Wir sind alle dabei, uns in daten­orientierte Unternehmen zu verwandeln, und dabei werden die Unternehmen als Gewinner hervorgehen, denen es gelingt, Daten in verwertbare Informationen umzuwandeln und über den gesamten Lebenszyklus der Ressourcen hinweg den größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen. Infrastrukturdaten können von Netzwerkeffekten profitieren, d. h. je mehr Personen die Daten nutzen, darauf zugreifen können und zu den Daten beitragen, desto wertvoller werden die Daten. Daher werden Offenheit und Vernetzung die Grundvoraussetzungen für die Erzielung des größtmöglichen Datennutzens und den durchschlagenden Erfolg dieser Netzwerkeffekte im gesamten Infrastrukturökosystem sein.
Das Ziel besteht darin, Daten aus der Entwicklungstechnologie (ET), der Informationstechnologie (IT) und der operationellen Technologie (OT) an einem zentralen Ort zusammenzuführen, um eine einheitliche Ansicht zu ermöglichen. Wir haben mit vielen Fachleuten gesprochen, um die Probleme nachvollziehen zu können, die der Erreichung dieses Ziels im Wege stehen. Eine der größten Herausforderungen bei der Umsetzung dieser Datenaggregation war bislang der Zeit- und Arbeitsaufwand für die Transformation und den Abgleich proprietärer und inkompatibler Datenformate. Um diese Herausforderung zu meistern, ist eine offene Plattform erforderlich, die all diese unterschiedlichen Arten von Informationen extrahieren und nahtlos integrieren und zusammenführen kann.

Offenheit digitaler Zwillinge
Nicht nur Bentley Systems hat die Notwendigkeit eines offenen Frameworks für digitale Zwillinge in der Infrastruktur erkannt. In einem Artikel mit dem Titel „Gemini Principles“ (Zwillingsprinzipien) erklärt das Center for Digital Built Britain (CDBB) „Offenheit“ zum zentralen Erfolgsprinzip des „effektiven Informationsmanagements der entwickelten Umgebung“ und kommt zu dem Fazit, dass Open-Source- und Zusammenarbeitsmodelle besser als jede andere Herangehensweise geeignet sind, um Vertrauen zu schaffen, Kosten zu senken und einen Mehrwert zu generieren.
Damit eine auf digitalen Zwillingen basierende Plattform „offen“ sein kann, sind wir bei Bentley zu dem Schluss gekommen, dass sie drei Hauptkriterien erfüllen muss. Erstens muss sie hinsichtlich der verwendeten Anwendungen anbieterneutral sein. Es sollte keine Rolle spielen, ob die verwendeten Anwendungen von Bentley oder von anderen Anbietern wie Autodesk, Graphisoft, Hexagon, Trimble, Aveva usw. stammen. Das System muss in der Lage sein, all diese Informationen zu extrahieren und in einem offenen Kontext verfügbar zu machen.

„Zusammenarbeitsmodelle schaffen Vertrauen, senken Kosten und generieren Mehrwert.“

Zweitens muss das System offen sein, was den Speicherort der Dateien anbelangt. Es sollte nicht davon ausgegangen werden, dass sich alle Daten, mit denen Sie arbeiten, in einem homogenen, strukturierten Bereich oder einer monolithischen Datenbank befinden. Es können Konnektoren entwickelt werden, die die Daten dort suchen und abrufen, wo sie gespeichert sind. Drittens muss das System offen sein, was die Semantik der Daten angeht. Es muss in der Lage sein, Daten im nativen Format zu erfassen und in einen offenen Standard zu verwandeln, über den Sie Daten abfragen, untersuchen und integrieren können.

Im Juni 2019 veröffentlichte Bent­ley Systems Version 1.0 der iModel.js-Plattform auf GitHub. iModel.js ist eine Open-Source-Plattform für die Erstellung, Visualisierung und Analyse digitaler Zwillinge in der Infrastruktur. iModel.js ist offen, flexibel und für die Cloud-, Web- und mobile Umgebung konzipiert, in der wir heute leben. Es liefert eine offene Plattform, auf der Sie und Ihre Lieferkette aufbauen, sich vernetzen und über alle Arbeitsabläufe hinweg einen Mehrwert durch den Einsatz digitaler Zwillinge in der Infrastruktur schaffen können. iModel.js wurde unter Verwendung moderner Cloud- und Webtechnologien entwickelt und ist für die Entwicklung eigener Lösungen zur Visualisierung und Vernetzung mit der restlichen digitalen Welt konzipiert.

Open Source für Infrastrukturprojekte
Bentley ist  bereit, seine innovativste und neueste Technologie als Open Source anzubieten. Wir haben uns dazu entschieden, weil wir der festen Überzeugung sind, dass ein offenes System langfristig den größten Erfolg verspricht, wenn es darum geht, ein florierendes Ökosystem digitaler Zwillinge für die Infrastruktur zu schaffen.

Komplexe Infrastrukturprojekte werden von einem florierenden, offenen und vernetzten Datenökosystem profitieren. Der Datenfluss in und aus digitalen Zwillingen in der Infrastruktur sollte ungehindert, transparent und für die Anwender leicht nachvollziehbar sein. Außerdem sollte es einfach sein, Arbeitsabläufe zu entwickeln, die auf die Daten digitaler Zwillinge zugreifen und diese nutzen.

Dem Potenzial digitaler Zwillinge in der Infrastruktur sind schlichtweg keine Grenzen gesetzt. Offenheit ist eine Voraussetzung für die Bereitstellung digitaler Zwillinge, die unsere Branche über BIM hinaus voranbringen werden. Dadurch können wir in der Planungs- und Bauphase tiefere Erkenntnisse gewinnen und letztendlich eine nachhaltigere und ausfallsicherere Infrastruktur während des Betriebs schaffen. Offenheit ist das Erfolgskonzept digitaler Zwillinge.

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