Forschung / Labor

Ultraschnelle Kamera filmt Mikroplasmen

Mikroplasmen haben ein enormes Potential für technologische Anwendungen, z.B. in der Halbleitertechnologie und Biomedizin. Ihr Vorteil gegenüber anderen Plasmen ist, dass sie kein Vakuum benötigen und bei Atmosphärendruck brennen. Wie sie jedoch entstehen, ist immer noch nicht genau erforscht. Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum und der Bilkent Universität in Ankara (Türkei) gehen den Mikroplasmen jetzt mit einer ultraschnellen „Kamera" auf den Grund. Ziel der Kooperation ist, wie in einem Film die Entstehung des Plasmas mit allerhöchster Zeitauflösung zu dokumentieren. Die Fakultät für Physik und Astronomie der RUB und die Bilkent Universität unterzeichneten in Ankara eine entsprechende Kooperationsvereinbarung, die auch gemeinsame Lehrveranstaltungen und Tagungen sowie den Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern umfasst. Möglich macht das ehrgeizige Forschungsvorhaben eine der modernsten Femtosekunden-Laseranlage der Welt, entwickelt an der Bilkent Universität. Laser-Impulse, die gerade mal eine Billiardstelsekunde kurz sind, setzen die Forscher mit Hilfe des Know-hows aus Bochum als „Kamera" ein, um die Entstehung des Plasmas bis ins kleinste Detail zu dokumentieren. Zugleich lassen sich die Laserimpulse nutzen, um das Plasma zu initiieren bzw. zu „entfachen", so die Hoffnung der Wissenschaftler. Langfristiges Ziel ist, ein Verfahren zu entwickeln, um die Mikroplasmen als sog. kalte Plasmen nicht nur vollständig zu verstehen, sondern sie auch durch die Laserimpulse kontrollieren zu können. „Damit wären zahlreiche neue Anwendungen in der Elektro- und Biotechnologie denkbar. Das „Memorandum of Understanding" hat zunächst eine Laufzeit von sechs Jahren und kann bei Erfolg verlängert werden.

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