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Lanxess-Umsatz leicht unter Vorjahr

06.05.2020 -

Lanxess zeigte sich im ersten Quartal des Jahres robust – trotz des schwachen wirtschaftlichen Umfelds aufgrund der Corona-Pandemie. Die Ergebnisse im neu gebildeten Segment Consumer Protection sowie im Segment Specialty Additives entwickelten sich positiv und milderten die Auswirkungen der Corona-Krise deutlich ab. Auch Wechselkurseffekte, insbesondere aus dem US-Dollar, wirkten sich positiv aus. Die durch die Corona-Krise weiter geschwächte Nachfrage aus der Automobilindustrie belastete hingegen das Ergebnis, vor allem im Segment Engineering Materials. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank im ersten Quartal 2020 um 9,9% von 272 Mio. EUR auf 245 Mio. EUR. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen lag bei 14,4% nach 15,7% im Vorjahr.

„Bisher konnten wir die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie in Grenzen halten – vor allem dank unseres ausbalancierten Portfolios“, sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Zachert. „Wir wissen, dass wir den Höhepunkt der Krise noch nicht erreicht haben. Wir fühlen uns aber gut gerüstet, denn wir sind stabil aufgestellt und haben umfangreiche Maßnahmen zum Krisen-Management ergriffen. Das Wichtigste: Unsere Mitarbeiter sind weitgehend gesund und unsere Werke laufen.“

Der Konzernumsatz lag im ersten Quartal 2020 mit 1,704 Mrd. EUR nur leicht unter dem Wert des Vorjahresquartals von 1,738 Mrd. EUR. Das Konzernergebnis aus fortzuführendem Geschäft sank um 27,6% von 87 Mio. EUR auf 63 Mio. EUR.

Lanxess geht davon aus, dass sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie im zweiten und dritten Quartal noch verstärken werden. Auf Basis der derzeit verfügbaren Informationen erwartet der Konzern für das zweite Quartal ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 200 Millionen Euro und 250 Mio. EUR. Für das Gesamtjahr 2020 geht man nun von einem EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 800 Mio. EUR und 900 Mio. EUR aus. Bisher rechnete das Unternehmen mit einem Jahresergebnis zwischen 900 Mio. EUR und 1 Mrd. EUR. Im Vorjahr hatte das Unternehmen ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 1,019 Mrd. EUR erwirtschaftet.

Umfangreiches Maßnahmenpaket für Corona-Krise
Schon mit Beginn der Corona-Krise hat das Unternehmen vielfältige Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten. Die Gesundheit der Mitarbeiter steht dabei an erster Stelle. Mithilfe von Schutzmaßnahmen wie strikten Hygieneregeln, Home-Office-Lösungen für den Großteil der Büromitarbeiter oder der Umstellung des Schichtmodells ist die Infektionsrate unter Mitarbeitern weiterhin gering. Bisher haben sich weltweit 31 Mitarbeiter mit dem Coronavirus angesteckt – 27 davon sind bereits wieder genesen.

Die Lieferfähigkeit des Konzerns ist bisher kaum eingeschränkt. Die größten Produktionsanlagen waren dauerhaft in Betrieb. Nur in China, Italien, Indien und Argentinien kam es – auch aufgrund von staatlichen Vorgaben – zu vorübergehenden Stillständen.

Darüber hinaus hat der Spezialchemie-Konzern wichtige Schritte unternommen, um seine bereits gute Liquiditätssituation weiter zu stärken. Im April hatte Lanxess angekündigt, sein Aktienrückkaufprogramm bis auf weiteres auszusetzen. Überdies spart der Konzern im Geschäftsjahr 2020 durch Kostendisziplin 50 bis 100 Mio. EUR ein und senkt sein Investitionsbudget durch die Verschiebung von Projekten um etwa 50 Mio. EUR. Mit dem Verkauf seiner Currenta-Anteile hat der Konzern einen Eigenkapitalwert (nach Abzug von Nettoschulden und Pensionen) von 780 Mio. EUR und eine Gewinnbeteiligung von 150 Mio. EUR (jeweils vor Steuern) am 30. April 2020 erzielt.

„Um den Herausforderungen der Corona-Pandemie zu begegnen, ist eine hohe Liquidität oberstes Gebot. Unsere ohnehin starke Liquiditätsposition haben wir durch den Verkauf unseres Currenta-Anteils nun nochmals erhöht auf rund 3 Milliarden Euro“, sagte Finanzvorstand Michael Pontzen.

Vergütungskürzung bei Aufsichtsrat, Vorstand und erster Führungsebene
Als Reaktion auf die großen Herausforderungen aus der Corona-Krise haben Aufsichtsrat, Vorstand sowie die oberste Führungsebene beschlossen, auf Teile ihrer Vergütung zu verzichten. Die Mitglieder des Aufsichtsrates verzichten auf 20% ihrer Vergütung. Bei Vorständen und oberster Führungsebene betrifft die Kürzung den Bonus: Vorstände erhalten maximal einen Auszahlungssatz von 50%, für die oberste Führungsebene verringert sich der Satz um bis zu 25%.