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Arkema will PMMA-Geschäft an Trinseo veräußern

14.12.2020 - Verkauf soll den französischen Chemiekonzern im Rahmen seiner Transformation bis 2024 auf Spezialmaterialien fokussieren.

Arkema hat die geplante Veräußerung seines PMMA-Geschäfts an den US-Kunststoffhersteller Trinseo bekannt gegeben. Der Transaktionswert von 1.137 Mio. EUR entspricht dem 9,3-Fachen des für 2020 geschätzten EBITDA des integrierten Geschäfts, das von der Produktion von Methylmethacrylat (MMA) bis zu Polymethylmethacrylat (PMMA) reicht. Arkemas PMMA wird unter den Marken Plexiglas auf dem amerikanischen Kontinent und Altuglas in Europa und dem Rest der Welt vermarktet.

Die PMMA-Sparte von Arkema profitiert von führenden Marktpositionen mit Produkten, die hauptsächlich für die Märkte Automobil, Bau, Schilder und Displays sowie Sanitärkeramik bestimmt sind.

Das zu veräußernde Geschäft ist nach Angaben von Arkema wettbewerbsfähig, beschäftigt rund 860 Mitarbeiter und betreibt 7 Produktionsstandorte (4 in Europa und 3 in Nordamerika). Der Umsatz im Jahr 2020 wird auf rund 510 Mio. EUR geschätzt, bei einem EBITDA von rund 122 Mio. EUR. 2019 lag das EBITDA mit 160 Mio. EUR nahe dem historischen Höchstwert.

Trinseo, ein globaler Anbieter von Materiallösungen und Hersteller von Kunststoffen, Latex-Bindemitteln und synthetischem Kautschuk, erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 3,8 Mrd. USD und betreibt weltweit 17 Produktionsstandorte mit 2.700 Mitarbeitern. Die PMMA-Aktivität von Arkema wird das Angebot von Trinseo an Hochleistungskunststoffen (ABS, PC, etc.) ergänzen und die Position des Unternehmens in den Märkten Automobil, Bau und Beleuchtung stärken.

Das erhaltene Angebot basiert auf einem Unternehmenswert von 1.137 Mio. EUR, und die Kapitalertragssteuer wird voraussichtlich bei etwa 15% dieses Betrags liegen.

Mit der vorgeschlagenen Veräußerung, die nach dem Verkauf des Geschäfts mit funktionalen Polyolefinen an die koreanische SK-Gruppe im vergangenen Juni erfolgt, steigt der Anteil des Konzernumsatzes mit Spezialwerkstoffen von 79 % auf 87 %, basierend auf den Pro-forma-Zahlen für 2019. Der französische Konzern macht damit einen weiteren großen Schritt in seiner Transformation mit dem Ziel, bis 2024 ein reiner Spezialwerkstoffanbieter zu werden, der sich fortan noch auf die Bereiche Adhesive Solutions, Advanced Materials und Coating Solutions konzentriert.

Die geplante Veräußerung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden und eines Informations- und Konsultationsprozesses unter Einbeziehung der Arbeitnehmervertretungen von Arkema. Der Abschluss der Transaktion wird für Mitte 2021 erwartet.