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Evonik beantragt Genehmigung für erweiterte Rückstandsverbrennung im Chemiepark Marl

Modernisierung und Erweiterung um eine zweite Verbrennungslinie

25.03.2021 - Das Genehmigungsverfahren für die Modernisierung und Erweiterung der Rückstandsverbrennung im Chemiepark Marl ist Anfang März mit der Einreichung der Antragsdokumentation gestartet.

Durch das Investitionsvorhaben soll die umweltgerechte Entsorgung von Produktionsrückständen aus dem Chemiepark am Entstehungsort langfristig gesichert werden. Zusätzlich steht die bei der Rückstandsbehandlung gewonnene Wärmeenergie unmittelbar für die Dampferzeugung zur Versorgung des Produktionsprozesses zur Verfügung. Hierdurch kann der Bedarf des Chemieparks an Primärenergie ebenso wie die CO2-Emissionen beträchtlich reduziert werden.

Die modernisierte und erweiterte Rückstandsverbrennung wird damit zum integralen Bestandteil des Abfall- und Energiekonzepts des Chemieparks. Bislang werden die vorwiegend hoch energiehaltigen, flüssigen Produktionsrückstände im Kohlekraftwerk energetisch mitverwertet. Diese Möglichkeit entfällt jedoch nach der Außerbetriebnahme des Kraftwerks im ersten Quartal 2022, sodass zusätzliche Kapazitäten in der Rückstandsverbrennungsanlage (RVA) erforderlich werden.

Aktuell kann die RVA jährlich bis zu 45.000 t an festen, flüssigen und pastösen Rückständen entsorgen und verfügt über eine Feuerungswärmeleistung von 23 (MW. Mit dem Änderungsantrag soll die Gesamtbehandlungskapazität durch den Bau einer zweiten Verbrennungslinie abhängig vom Energieinhalt der Rückstände auf maximal 195.000 t/a steigen und eine zusätzliche Feuerungswärmeleistung von 49 MW geschaffen werden. Das Abfallportfolio bleibt dabei unverändert.

Die Anlage wird von der SARPI Deutschland, einer Tochter des französischen Entsorgungsspezialisten Veolia, errichtet. Darüber hinaus wird SARPI die bereits bestehende RVA optimieren und modernisieren. Ein bereits im Bau befindliches Tanklager und eine Verladestation, die schon in der Übergangsphase der Entsorgungssicherheit des Chemieparks dienen, sollen logistisch in die Gesamtanlage integriert werden.

Über den unmittelbaren Entsorgungsbedarf des Chemieparks hinaus sollen weitere, vertraglich spezifizierte, sowohl hoch- als auch niederkalorische externe Abfälle eingesetzt werden. Der neue Anlagenverbund erreicht damit ein Optimum an Kosten- und Energieeffizienz bei gleichzeitiger Minimierung der Umweltauswirkungen mit dem durch die gesetzlichen Regelungen vorgegebenen Stand der Technik.

Bei der modernisierten und erweiterten Rückstandsverbrennungsanlage handelt es sich um eine Anlage gem. Ziffer 8.1.1.1 des 4. Bundes-Immissionsschutzgesetztes (BImSchV). Für das Änderungsvorhaben wird eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt, die den Start des Genehmigungsverfahrens mit Öffentlichkeitsbeteiligung darstellt. Antragsteller ist Evonik. Für den späteren Betrieb der Gesamtanlage nach der geplanten Fertigstellung wird die SARPI Deutschland verantwortlich sein.