News

Daten und Fakten zur US-Chemieindustrie

29.10.2014 -

(Ausgabe: CHEManager 20/2014)     Import/Export-Entwicklung     Die US-Wirtschaft ist auf Wachstumskurs. Davon profitie­ren Vorleistungsgüter wie Chemikalien (vgl. Seite 1). Die Nachfrage der USA nach chemischen Erzeugnissen soll laut dem American Chemistry Council (ACC) in diesem Jahr um 2,4 % auf 804 Mrd. USD zulegen. Dabei dürften die Einfuhren um 4 % steigen. Rund ein Viertel der US-Inlandsnachfrage wird derzeit über Importe abgedeckt (2013:203,6 Mrd. USD); die Exportquote liegt leicht darüber. Mit ca. 20,5 Mrd. USD (ca. 14,7 Mrd. EUR) war Deutschland 2013 der drittgrößte Chemikalienlieferant der USA (Grafiken 1 und 2). Für 2015 rechnet ACC mit einem weiteren Wachstum des Chemiemarktvolumens um 4,6 % auf dann 840,9 Mrd. USD.

US-Chemieeinfuhren     Die US-Chemieeinfuhren sind 2013 leicht um 0,6 % auf insgesamt 203,6 Mrd. USD zurückgegangen. Die größten Posten bildeten dabei medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse mit einem Anteil von 32,9 % und organische Chemieerzeugnisse (29,4 %) gefolgt von Kunststoffen in Primärform und anderen Formen (Grafik 2). Nach Schätzung des ACC werden die Chemikalienimporte in diesem Jahr knapp unter 200 Mrd. USD sinken, 2015 aber wieder deutlich auf rund 208 Mrd. USD steigen. Hauptlieferland der US-Chemieimporte ist Kanada (27,7 Mrd. USD), gefolgt von Irland (22,3 Mrd. USD) und Deutschland (20,5 Mrd. USD, vgl. Grafik 1).

US-Chemieinvestitionen     Die Investitionsausgaben der US-Chemieindustrie werden laut ACC 2014 um 9 % zunehmen. Speziell die mit Schiefergas in Verbindung stehenden angekündigten Investitionen im Zeitraum von 2010 bis 2023 haben laut ACC im Februar 2014 bereits die Marke von 100 Mrd. USD überschritten. Die günstigen Preise für Öl und Gas machen eine Produktion in den USA auch für energieintensive Branchen aus Deutschland attraktiv. Die Sachanlageinvestitionen der deutschen Chemieindustrie in den USA betrugen 2012 etwas mehr als 3 Mrd. EUR. Somit trugen deutsche Chemieunternehmen 2012 zu rund 10 % zu den gesamten Sachanlageinvestitionen der US-Chemie von knapp 30 Mrd. USD (Grafik 3) bei.



Chemiebeschäftigung     Seit dem Jahr 200 sind die Chemie-Beschäftigungszahlen in den USA und in Deutschland kontinuierlich gesunken, in den USA jedoch doppelt so stark wie hierzulande. Während in der US-Chemieindustrie zur Jahrtausendwende noch knapp 1 Mio. Menschen beschäftigt waren, sind es 2013 nur noch 793.000 gewesen (Grafik 4). Der Trend könnte sich jedoch infolge des Shale-Gas-Booms umkehren. Die von ACC erfassten 148 Investitionsprojekte im Umfang von rund 100 Mrd. USD - darunter neue Fabriken und Kapazitätserweiterungen - könnten bis 2023 zu zusätzlichen Chemikalienverkäufen in Höhe von 81 Mrd. USD sowie 55.000 dauerhaften neuen Chemiearbeitsplätzen führen.