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Merck & Co übernimmt Idenix

11.06.2014 -

Merck & Co will sich mit einer milliardenschweren Übernahme eine führende Position bei Arzneien gegen die Viruserkrankung Hepatitis C sichern. Mit dem geplanten Zukauf der US-Firma Idenix wird Merck zum Konkurrenten von Gilead Sciences, der derzeit in der Hepatitis-C-Medizin den Ton angibt. Merck setzt vor allem auf eine Schlüsselsubstanz von Idenix. Sie soll einmal Bestandteil einer Kombinationstherapie mit stärkerer Wirkung und kürzerer Behandlungsdauer werden. Weltweit leiden mehr als 170 Millionen Menschen an der durch Hepatitis-C-Viren ausgelösten Leberinfektion - in den USA sind es etwa 3,2 Millionen. Ohne Behandlung kann das über Blut übertragene Virus Leberkrebs und Leberversagen auslösen.

Merck ist die Idenix, die auch Labore im französischen Montpellier betreibt, 3,85 Mrd. US-$ wert. Vor allem die Tablette IDX21437 von Idenix dürfte das Interesse von Merck & Co geweckt haben. Der Wirkstoff, der noch im frühen Entwicklungsstadium steckt, blockiert ein Protein, das der Hepatitis-C-Virus für seine Vermehrung braucht. Die Wirkweise ähnelt dabei dem neuen Blockbuster-Mittel Sovaldi des Marktführers Gilead, das etwa 90 % aller Hepatitis-C-Erkrankungen in rund acht Behandlungswochen heilen kann. Sovaldi war erst im Dezember in den USA zugelassen worden und brachte Gilead bereits in den ersten Monaten rund 2,3 Mrd. US-$ ein. Sovaldi kostet aber viel Geld: Es kostet rund 1000 US-$ pro Tagesbehandlung in den USA - für einen Behandlungszyklus über zwölf Wochen sind das 84.000 US-$.

"Unser Ziel ist es, jeden durch eine Tablette schnell zu heilen", sagte Merck-Forschungschef Roger Perlmutter. Mit der Idenix-Substanz soll eine Dreier-Kombinationstherapie entwickelt werden, die gegen alle Hauptformen des Virus geeignet ist. "Eine ideale Behandlung wäre etwas, was bei jedem Hepatitis-C-Patienten wirkt - unabhängig vom Genotyp", sagte Perlmutter. Das Ziel: Die Wirkung soll erhöht und die Genesungszeit gesenkt werden. Merck strebt eine Heilungszeit von etwa vier bis sechs Wochen an. Die Idenix-Arznei war Studien zufolge bei sechs Haupttypen der Krankheit erfolgreich - ohne schwere Nebenwirkungen.

Merck & Co will die Idenix-Übernahme im dritten Quartal abschließen. Genügend Finanzmittel dürfte Merck haben: Im Mai hatte der Konzern angekündigt, das Geschäft mit rezeptfreien Mitteln und Gesundheitspräparaten an Bayer für 10,4 Mrd. € zu verkaufen. Das Bankhaus Credit Suisse beriet Merck bei der Idenix-Übernahme, Rechtsberater waren die Anwälte von Hughes Hubbard & Reed.

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