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BMBF fördert InnovationLab in Heidelberg

18.11.2015 -

Noch in diesem Jahr nehmen die Partner von gleich zwei neuen ambitionierten Forschungsprojekten im Heidelberger InnovationLab ihre Aktivitäten auf. Mithilfe der beiden Projekte werden grundsätzliche Fragen zur Optimierung von Materialien und Prozessen zur Herstellung von Bauteilen der gedruckten Elektronik geklärt. Die Forschungsergebnisse liefern einen wichtigen Beitrag, um der noch jungen, ressourcenschonenden Technologie den Weg in den Markt zu ebnen.

Warum gedruckte Elektronik und wo kommt die Technologie zum Einsatz?
Mithilfe der gedruckten Elektronik können Elektronik-Bauteile mit teilweise ganz neuen Eigenschaften hergestellt werden, wie z.B. mit transparenten, flexiblen oder dehnbaren Komponenten. Dies ermöglicht komplett neue Produktlösungen, beispielsweise in Bereichen wie der Energiekonversion, dem „Internet of Things“, der Bioelektronik oder der medizinischen Diagnostik. Biologische und technische Sensorsysteme eröffnen u.a. neue Möglichkeiten für Anwendungen und für die wirtschaftliche Verwertung im Bereich der Medizintechnik. Das Drucken von organischer Elektronik birgt als kostengünstiges Massenherstellungsverfahren enormes Einsparpotential und ermöglicht somit eine weitreichende Marktdurchdringung. Damit reproduzierbare Bauteile jedoch zukünftig massenhaft herstellbar sind, bedarf es eines grundsätzlichen Prozessverständnisses, der Abstimmung von potentiellen Materialien mit den unterschiedlichen Druckverfahren, sowie vertiefte Kenntnisse über die physikalischen Effekte an den Grenz-flächen der einzelnen Bauteilschichten. Diese Erkenntnisse sind Ziel der beiden Forschungsvorhaben.

Das InnovationLab eröffnet hierfür Möglichkeiten des direkten Wissenstransfers unter verschiedenen Forschergruppen aus Industrie und Wissenschaft. Relevante Ergebnisse der Forschung werden hier ohne Umwege, und damit schneller, auf die Entwicklung gedruckter funktioneller Systeme übertragen.

Das Verbundprojekt „Poesie“ („Das Potential der Gedruckten Organischen Elektronik: Optimierte Materialien, Fluide und Flüssigphasenprozesse“) mit einer Laufzeit von drei Jahren wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 7 Mio. EUR gefördert. Ziel des Projekts ist die Optimierung von Materialien und Prozessen für die Herstellung von Elektronik-Bauteilen. Fünf universitäre Partner steuern unter der Leitung des Lichttechnischen Instituts (Karlsruher Institut für Technologie) ihre Expertise in den Bereichen Materialsynthese, Druckverfahren und Trocknung bei: Karlsruher Institut für Technologie, Universität Heidelberg, TU Darmstadt und Center for Organic Production Technologies (COPT) in Köln. Das Max-Planck-Institut für Polymerforschung unterfüttert die Forschung durch die Erstellung theoretischer Modelle.

Über drei Jahre wird auch das mit 8 Mio. EUR geförderte Projekt InterPhase (Designprinzipien in der organischen Elektronik: Heterogenitäten im Volumen und an Phasengrenzen (Grenzflächen)) laufen. Das Projektkonsortium ist in seiner Zusammensetzung weltweit einmalig: Unter der Leitung des Instituts für Hochfrequenztechnik der TU Braunschweig vereint es das Know-how von insgesamt neun Partnern: Universität Heidelberg, Karlsruher Institut für Technologie, Universität Stuttgart, TU Darmstadt, Universität Wuppertal, Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Paul-Drude-Institut Berlin und Universität Augsburg.

Einmal mehr erweitert das InnovationLab damit sein Forschungsnetzwerk aus Industrie und Wissenschaft um anerkannte Experten, die das bereits vorhandene Wissen komplementär ergänzen, und baut damit seine Position als einer der führenden Standorte für gedruckte organische Elektronik in Deutsch-land und Europa weiter aus.