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Chemie-Tarifrunde 2019: Verhandlungen für Baden-Württemberg vertagt

11.10.2019 -

Die Tarifverhandlungen für die chemische und pharmazeutische Industrie in Baden-Württemberg sind am Donnerstag in Karlsruhe ergebnislos vertagt worden. Patrick Krauth, Verhandlungsführer des Chemie-Arbeitgeberverbandes in Baden-Württemberg, hatte in der Verhandlung den Forderungskatalog der Chemie-Gewerkschaft zurückgewiesen: „Die Chemie steckt in der Rezession. Da gibt es nichts zu verteilen“. Die Forderungen der Gewerkschaft seien, so Krauth, mit mehr als vier Prozent Kostensteigerung bei den Personalkosten verbunden. Das sei nicht leistbar: „Wir fordern vielmehr einen Zukunftsbeitrag für mehr Wettbewerbsfähigkeit“, sagte er.

Die stark exportorientierte chemische Industrie in ganz Deutschland befinde sich durch die Verwerfungen auf den Weltmärkten, die Folgen der ungelösten Handelskonflikte und die inländische Schwäche der Industriekunden in einer Rezession. Es gelte, so Krauth, die Standorte und Arbeitsplätze zu sichern. Die Branche fordert daher mehr Arbeitszeit-Flexibilität in den Betrieben: „Das hat schon in der Vergangenheit geholfen, Krisen abzufedern. Flexibler Arbeiten muss jetzt heißen, dass wir das Arbeitsvolumen bei Produktionsspitzen genauso wie bei Flauten ohne zusätzliche Kosten umschichten können. Es kann auf keinen Fall ‚mehr Freizeit‘ bedeuten.“

Die Chemie in Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr 2018 stagniert. Im ersten Halbjahr 2019 mussten die Unternehmen bereits einen Rückgang bei den Umsätzen hinnehmen. Für die kommenden Monate sind die Arbeitgeber nicht optimistisch: insgesamt zwei Drittel befürchten eine weitere Verschlechterung der Lage oder mindestens anhaltende Stagnation. Nach spürbaren realen Tariferhöhungen in den vergangenen Jahren (mehr als 20% seit 2012 bei einer gleichzeitigen Inflation von 9,5%) erwarten die Arbeitgeber Einsicht bei der Gewerkschaft: „Das liegt im eigenen Arbeitsplatz-Interesse der Mitarbeiter“, so Verhandlungsführer Krauth.

Nach der ersten Verhandlung für Baden-Württemberg am Donnerstag für die etwa 73.000 Beschäftigten in den tarifgebundenen Unternehmen sind die Verhandlungen auf Bundesebene vertagt worden. Die Bundestarifkommission der Chemie-Arbeitgeber trifft ab dem 21. Oktober 2019 zunächst in Hannover auf die Chemie-Gewerkschaft.

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