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Chemische Fabrik von Heyden in Radebeul wird historische Stätte der Chemie

27.09.2012 -

Am 1. Oktober 2012 reiht sich die Chemische Fabrik Dr. F. von Heyden in Radebeul in das Programm „Historische Stätten der Chemie" der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ein. Sichtbar gemacht wird dies durch eine Bronze-Gedenktafel, die nach einer Festveranstaltung im Radebeuler Radisson Blu am ehemaligen Firmensitz, jetzt Sitz der Arevipharma, in der Meißnerstraße enthüllt wird.

Man schrieb das Jahr 1873, als die Chemieprofessoren Hermann Kolbe (Universität Leipzig) und Rudolf Schmitt (Königlich-Sächsische Polytechnische Schule, heute TU Dresden) sowie der Schmitt-Schüler Dr. Friedrich von Heyden ihre Zusammenarbeit für eine verbesserte Synthesemethode für Salicylsäure begannen. Es war Kolbes Idee, die Synthese der Salicylsäure vom Labor in die fabrikmäßige Produktion zu übertragen, und von Heyden begann sofort mit der Umsetzung. Bereits 1874 wurde die „Salicylsäurefabrik Dr. F. von Heyden" in Dresden gegründet, die ein Jahr später nach Radebeul übersiedelte. Aus gesundheitlichen Gründen trat von Heyden 1885 von der Firmenleitung zurück, und Dr. Richard Seifert, ebenfalls ein Schmitt-Schüler, wurde als „wissenschaftlicher Chemiker" eingestellt. Er entwickelte Süßstoffe und Darmantiseptika, vor allem aber den wesentlichen Wirkstoff des Mundwassers „Odol".

Auf der Bronze-Gedenktafel „Historische Stätten der Chemie", die am 1. Oktober am ehemaligen Fabrikations- und Verwaltungsgebäude der Chemischen Fabrik von Heyden in Radebeul enthüllt wird, steht noch ein weiterer Name; denn hier wirkte auch Dr. Richard Müller, der deutsche Vater der Silicone.

Mit dem Programm „Historische Stätten der Chemie" zeichnet die GDCh Leistungen von geschichtlichem Rang in der Chemie aus. Neben der Würdigung mit einer Festveranstaltung und auf einer Bronze-Gedenktafel ist auch eine Broschüre herausgegeben worden, die die bedeutenden Chemiker vorstellt und die geschichtlichen Zusammenhänge beschreibt. So beginnt die soeben erschienene Broschüre über die „Ehemalige Salicylsäurefabrik und spätere Chemische Fabrik Dr. F. von Heyden Radebeul" mit der Entdeckung des Salicin, des fiebersenkenden Inhaltsstoffs der Weidenrinde, sowie der Salicylsäuresynthese, wobei ab 1900 die Salicylsäure wegen ihrer Nebenwirkungen von der wesentlich besser verträglichen Acetylsalicylsäure, ASS, verdrängt wurde und vor allem unter Aspirin, dem Markennamen der Bayer AG, seinen Siegeszug um die ganze Welt antrat. Im Epilog wird die geschichtliche Entwicklung des Firmensitzes und des Arzneimittelwerkes Dresden (AWD), mit dem die Chemischen Werke Radebeul 1961 fusionierten, dargestellt.

 

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