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Die Hoffnungszeichen mehren sich

13.11.2009 -

Gut ein Jahr nach Beginn der schwersten Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg verstärken sich in der deutschen Chemieindustrie die Hoffnungszeichen: BASF überraschte die Märkte mit vorläufigen Eckdaten für das dritte Quartal positiv und sprach von einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau. BASF warnte aber vor Euphorie: Die Erholung verlaufe langsam und bleibe fragil. Auch in anderen Unternehmen der Branche werden die Krisenmaßnahmen allmählich zurückgefahren. So kehrt Bayer in seinem deutschen Kunststoffgeschäft zum 1. November zur Normalarbeitszeit zurück. Viele Unternehmen wie Lanxess, Altana oder Wacker Chemie begründeten die reduzierte Kurzarbeit damit, dass sie zuletzt klare Erholungstendenzen registriert hätten. Der freie Fall in der Branche ist offenbar gestoppt. Ein kräftiger Aufschwung ist aber nicht in Sicht. So warnte Lanxess-Chef Axel Heitmann zuletzt davor, dass sich die Nachfrage in der westlichen Hemisphäre nur langsam verbessere. Der Lagerabbau bei den Kunden sei zwar fast oder ganz abgeschlossen, doch der Zustand sei noch nicht stabil. In Brasilien, Indien und China sei die Rückkehr zu bekannten Wachstumsraten hingegen bereits eingeleitet. Er bezeichnete es als schwierig, die wieder gestiegenen Rohstoffpreise an seine Kunden weiterzugeben. Die Unternehmenspolitik „Preis vor Menge" sei gefährdet, sagte er. „Wir erleben derzeit einen so rasanten, unvorhersehbaren Anstieg einiger Inputkosten, dass es sehr schwer wird, sie zeitnah in die Märkte zu bringen." Auch aus Sicht der BASF kommen Wachstums­impulse derzeit aus Asien, insbesondere aus China, sowie aus Teilen Südamerikas. In China wirkt das Konjunkturpaket der Regierung offenbar. Insgesamt haben sich die Märkte laut BASF auf niedrigem Niveau stabilisiert, die wirtschaftliche Entwicklung der kommenden Monate sei aber weiter schwer einzuschätzen. „Auch wenn sich die Stimmung leicht aufhellt und wir das Rezessionstal verlassen, bleibt die Erholung langsam und fragil", sagte BASF-Chef Jürgen Hambrecht. Nach seiner Darstellung zeigen die konsequent und frühzeitig eingeleiteten Maßnahmen zur Anpassung der Kapazitätsauslastung und zur Kosteneinsparung Wirkung. Im dritten Quartal legten bei der BASF im Vergleich zum Vorquartal sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis zu. Die Chemieindustrie gilt wegen ihrer engen Verflechtung mit anderen Wirtschaftszweigen als ein guter Indikator für die Lage der Wirtschaft insgesamt. Der Branchenverband hatte Anfang September mit Blick auf das zweite Quartal erste Hoffnungsschimmer ausgemacht. Nach neun Monaten scharfer Talfahrt war die Branche erstmals wieder gewachsen. „Das Schlimmste haben wir in der Chemie offensichtlich hinter uns gebracht", hatte der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie, Ulrich Lehner, damals gesagt. Im zweiten Halbjahr sei mit einer weiteren Belebung der Chemiekonjunktur zu rechnen. Grund zur Entwarnung bestehe jedoch nicht. Nach dem schwachen Jahresstart rechnete der Verband für 2009 weiterhin mit dem schärfsten Produktionseinbruch seit 1975. Die Produktion dürfte um 10 % zurückgehen. Dupont rechnet frühestens im Jahr 2012 wieder mit den Profitraten des vergangenen Jahres. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Unternehmens aus einer Investorenkonferenz vom Dienstag hervor. Als Ursache führte demnach Vizechef Mark Vergnano die erwarteten Verluste im Pharmabereich an. 2008 hatte Dupont 2,20 US-$ je Aktie verdient, in diesem Jahr rechnen Analysten mit einem Gewinn von 1,82 US-$ pro Anteilsschein.

 

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