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Europäische Arzneimittelagentur EMA zieht nach Amsterdam

BPI und VFA begrüßen Entscheidung des Europarates

21.11.2017 -

Die Europa- und Außenminister der EU-Staaten (der Rat der EU) haben in Brüssel entschieden, die Europäische Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) als Konsequenz der britischen Brexit-Entscheidung von 2016 von London nach Amsterdam zu verlegen. Der Umzug soll möglichst 2018, spätestens Anfang 2019 erfolgen. Der Entscheidung ging eine Evaluation von 19 Standort-Bewerbungen aus der ganzen EU voraus. Für Deutschland bewarb sich die ehemalige Hauptstadt Bonn.

Die EMA spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheitsversorgung in der EU und in assoziierten Staaten wie Island und Norwegen. So führt die EMA für fast alle neuen Medikamente die Zulassungsverfahren durch. Zulassungsanträge bei nationalen Arzneimittelbehörden gibt es kaum noch. Stets prüft die EMA im Detail die Wirksamkeit, Verträglichkeit und technische Qualität des Medikaments. Die EMA organisiert auch die EU-weite Sicherheitsüberwachung von Medikamenten (Pharmakovigilanz) und sichert durch von ihr koordinierte Inspektionen die Einhaltung der Qualitätsstandards bei der Arzneimittelherstellung, -erprobung und -sicherheit. Sie entwickelt diese Qualitätsstandards auch laufend weiter.

Der Umzug ist nur eines von mehreren Gesundheitsthemen im Kontext des Brexit. Dazu Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA): "Die Verfügbarkeit zugelassener und die Zulassung neuer Medikamente hat direkte Konsequenzen darauf, welche Chancen auf Genesung oder Linderung Patienten haben. Das muss in den Brexit-Verhandlungen frühzeitig und gebührend berücksichtigt werden. Übergangslösungen und langfristige Kooperationsvereinbarungen könnten sicherstellen, dass unabhängig von den Verhandlungen über andere Rechtsfragen der Zugang von Patienten zu oft überlebenswichtigen Therapien in der EU ebenso wie in UK nicht beeinträchtigt wird."

Zur Standortentscheidung sagt Birgit Fischer: "Die Handlungsfähigkeit der EMA ist für das gesamte Gesundheitswesen der EU von größter Bedeutung. Diese muss deshalb vor, während und nach dem Umzug gewährleistet sein. Daher begrüßt der VFA, dass jetzt als erster Schritt mit dem Zuschlag für Amsterdam eine Entscheidung zum künftigen Standort der European Medicines Agency (EMA) gefällt wurde. Damit können sich nun die EMA selbst und alle, die mit ihr zu tun haben, auf den Umzug und den neuen Standort konzentrieren. Im Sinne der Kontinuität hoffen wir, dass die EMA möglichst viele ihrer Mitarbeiter bewegen kann, mit umzuziehen."

Dr. Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kommentierte: „Die Entscheidung über den neuen Sitz der bedeutenden Behörde ist eine vernünftige. Amsterdam erfüllt alle geforderten Kriterien, um die täglichen Aufgaben der Agentur reibungslos fortzuführen.“

Der BPI hatte die Mitgliedstaaten mehrfach aufgefordert, sich für die Funktionsfähigkeit der Agentur nach dem Umzug einzusetzen. Mit der objektiven Wahl des Standortes Amsterdam wurden nun die bestmöglichen Voraussetzungen für einen Umzug geschaffen. Dazu gehört unter anderem, dass in Amsterdam genügend internationale Schulen für die Kinder der EMA-Mitarbeiter bereit stehen, dass ihre Familien ausreichenden Zugang zu medizinischer Versorgung in ihrer Muttersprache haben und die Ehepartner Jobs in der Region finden. Zweidrittel der knapp 900 EMA-Mitarbeiter hatten sich zuvor in einer Umfrage für einen Umzug nach Amsterdam bereit erklärt. Mit dem Ortswechsel wird die Arbeits-Kontinuität der EMA gesichert.

Auch den pharmazeutischen Unternehmen bietet die Gewissheit über den neuen Standort nun ein Stückweit Planungssicherheit, wenn sie ohne Unterbrechungen und Schwierigkeiten ihre Medikamente für den Markt zulassen können. Zentgraf: „Das Votum für Amsterdam war schlussendlich auch eine Entscheidung für die Patienten.“

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