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FDBR: Regierung spielt mit der Versorgungssicherheit russisches Roulette

22.01.2015 -

Anlässlich der Handelsblatt-Tagung „Energiewirtschaft" in Berlin hat Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, überraschend eine klare Absage an die Vorhaltung von Kapazitätsmärkten zur Stützung nicht mehr lukrativer Kraftwerke erteilt.

Bislang hatte dies im Zuge der Energiewende anders geklungen. Mehrfach hatte Gabriel versichert, dass aus Sicht der Politik in den nächsten 20 Jahren weiterhin rund 50% der Stromversorgung über konventionelle Kraftwerke abgedeckt werden muss, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, die mit der vorgezogenen Wende hin zu erneuerbaren Energien nicht mehr gegeben ist.

Mit der Umsetzung dieser Sicherheitsleistung lässt die Politik die Energiewirtschaft allein, so der FDBR. Das unternehmerische Risiko, die weiterhin unverzichtbaren thermischen Kraftwerke in den Fortgang der Energiewende einzupassen, ist nach wie vor unkalkulierbar. Die Branche hat sich daher erbeten, einen zweiten Markt einzuführen, um die nicht mehr lukrativen konventionellen Kraftwerke zu stützen. Als zweite Säule werden die erneuerbaren Energien weiter ausgebaut.

Enormes wirtschaftliches Risiko
Die nun klare Absage des Ministers ist für die Energiebranche ein gewaltiges wirtschaftliches Risiko. Dieses ist existenzgefährdend und verhindert zudem die Wettbewerbsfähigkeit der Vorreiternation Deutschland in puncto Energiewende weltweit.

Darüber hinaus können die Anlagenbetreiber die notwendigen Investitionen in die technische Umrüstung von thermischen Kraftwerken nicht weiter ohne Unterstützung stemmen. Schon heute ist der Betrieb von konventionellen Gas- und Kohlekraftwerken kaum noch rentabel - selbst die geregelte Instandhaltung wird immer mehr zurückgefahren. Entsprechend ist die Politik gefordert, nicht nur Speichertechnologien und Netze zu fördern, sondern auch die Bestandskraftwerke weiterhin in ihre Planung zu integrieren.

„Wer die Energiewende will, muss auch für ihre Absicherung sorgen", erklärt FDBR-Geschäftsführer Reinhard Maaß nach dem Statement des Ministers. „Wer sein Ass im Ärmel leichtfertig ins Spiel wirft, verliert am Ende vielleicht alles und sitzt im Dunkeln."

Hinzu kommt, dass die deutschen Kohlekraftwerke bis 2022 weitere 22 Mio. t CO2 zusätzlich zu den bisher verordneten 71 Mio. t einsparen sollen. Eine weitere Belastung, die die Branche vor eine schier unlösbare Aufgabe stellt.

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