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„Future Readiness Index“ von KPMG erlaubt Aufschluss über Zukunftsfähigkeit verschiedener Branchen

20.06.2018 -

Deutsche Unternehmen blicken optimistisch in die Zukunft, investieren aber schwerpunktmäßig in Bereiche, in denen sie bereits gut aufgestellt sind. Das zeigt eine KPMG-Umfrage unter mehr als 600 Unternehmen aus zwölf Branchen, bei der erstmals versucht wurde, deren Zukunftsfähigkeit („Future Readiness“) zu evaluieren.

Zu diesem Zweck schätzten sich die Unternehmen in den Businessdimensionen Optimismus, Reifegrad, Investitionen und Wahrnehmung künftiger Herausforderungen selbst ein. Daraus wurde für jede Dimension ein Index-Wert ermittelt, der einen Aufschluss über die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen erlauben soll. Ergänzend verglich KPMG die Einschätzung der Unternehmen zu künftigen Herausforderungen dann noch mit den Ergebnissen einer eigenen umfangreichen semantischen Datenanalyse („KPMG Research Cloud“). Dieser Abgleich gibt Hinweise auf die Trend-Sensitivität der Unternehmen.

Kernergebnisse:
•             Insgesamt erreichen die deutschen Unternehmen auf einer Skala von 0 („nicht zukunftsfähig“) bis 10 („sehr zukunftsfähig“) zurzeit einen Future Readiness Index-Wert von 6,3.
•             Die befragten Unternehmen blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft (Optimismuswert 7,1); allen voran die Technologiebranche.
•             Die Unternehmen sehen sich in unterschiedlichsten Businessbereichen (von Kundenbedürfnissen über Finanzlage bis hin zur Anpassung an internationale Krisen) eher gut aufgestellt (Reifegradwert 6,5)
•             Die Unternehmen investieren vorwiegend in Produkte und Prozesse und damit in Bereiche, in denen sie sich bereits gut aufgestellt sehen. Bei vergleichsweise wenigen Unternehmen stehen Investitionen zur Verbesserung der Flexibilität gegenüber geopolitischen Veränderungen im Fokus (Investitionswert 6,2).
•             Einige Megatrends und globale Herausforderungen für das eigene Geschäft werden von vielen Unternehmen unterschätzt (Trend-Sensitivität 5,7). 

Trend-Sensitivität: Globale Herausforderungen werden unterschätzt
Nur eines von fünf Unternehmen (20%) hierzulande sieht wirtschaftspolitische Entwicklungen - etwa im Zusammenhang mit dem Iran oder Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und der EU - für die eigene Organisation als wichtigstes Thema in den kommenden fünf Jahren an.

Karl Braun, CMO bei KPMG in Deutschland: „Die Unternehmen erkennen zwar viele strategisch wichtige Zukunftsthemen, widmen sich diesen aber oft nicht mit der gebotenen Aufmerksamkeit. Drei Entwicklungen werden unseres Erachtens stark unterschätzt: Automatisierung, geopolitische Spannungen und Cyber-Sicherheitsrisiken sind unserer Trendanalyse zufolge deutlich dynamischere Trends als Unternehmen dies wahrnehmen. Zudem sieht nicht einmal die Hälfte der Unternehmen in der zunehmenden Branchen-Konvergenz oder in disruptiven Geschäftsmodellen und Technologien eine relevante Herausforderung für sich selbst. Das ist bedenklich.“ Die Trend-Sensitivität deutscher Unternehmen liegt entsprechend bei einem Index-Wert von nur 5,7.

Optimismus: Unternehmen blicken zuversichtlich nach vorn
Die Einschätzung der eigenen Lage fällt unter den Unternehmen laut den Ergebnissen des Future Readiness Index positiv aus: 70% der Unternehmen blicken für die kommenden fünf Jahre optimistisch in die Zukunft (Optimismus-Indexwert 7,1) – allen voran Technologieunternehmen (Optimismus-Indexwert 7,8).

Reifegrad: Deutsche Wirtschaft fühlt sich gut aufgestellt
Die zuversichtliche Stimmung zeigt sich auch bei den Antworten auf die Frage, wie gut aufgestellt sich ein Unternehmen sieht, um auch in 5 Jahren noch erfolgreich zu sein („Reifegrad“). Bezüglich ihrer Produktportfolios sehen sich 73% der befragten Unternehmen gut oder sehr gut gerüstet; die Zukunftsreife der Produkte und Dienstleistungen wird ebenfalls als positiv bewertet. Bei Kundenbedürfnissen und Positionierung im Wettbewerbsumfeld sind sich über 70% der Unternehmen sicher, dass sie eine gute Strategie verfolgen. Reifegradwert insgesamt: 6,5.

Karl Braun: „Überraschend ist in diesem Zusammenhang allerdings, dass nur rund jedes dritte Unternehmen aus der Fertigungsindustrie seine Anpassungsfähigkeit gegenüber weltwirtschaftlichen oder geopolitischen Veränderungen als gut einschätzt. Das macht nachdenklich, da doch gerade diese Branche stark globalisiert und international verflochten ist.“

Investitionen: Unternehmen stärken eher ihre Stärken
Die Investitionsschwerpunkte der Unternehmen liegen häufig auf Bereichen, in denen sie sich ohnehin bereits gut aufgestellt sehen (z.B. Produktportfolio, Kundenbedürfnisse). Lediglich bei einem Fünftel der befragten Unternehmen stehen Investitionsmaßnahmen zur Verbesserung der Flexibilität angesichts geopolitischer Risiken im Fokus (19%). Karl Braun: „Die Investitionsstrategien der befragten Unternehmen zeigen deutlich, dass Krisenszenarien wenig Berücksichtigung finden.“

Besonders prägnant: Nur jedes Fünfte der befragten Life Sciences-Unternehmen (18%) – häufig mit länderübergreifenden Geschäftsbeziehungen – sieht in der Anpassung an internationale Krisen und weltwirtschaftliche Veränderungen einen Investitionsschwerpunkt. Einschätzungen wie diese zeigen sich über alle Branchen hinweg an einem Investitions-Indexwert von 6,2.

Heiko von der Gracht, Zukunftsforscher und Senior Manager bei KPMG: „Heutzutage verlaufen gesellschaftliche und technologische Entwicklungen exponentiell, das heißt, der Fortschritt vollzieht sich in enormer Geschwindigkeit. Neue Märkte und Geschäftsmodelle lassen sich in solchen Zeiten nicht alleine durch das Stärken alter Stärken erschließen oder entwickeln. Es wird immer wichtiger, die eigenen Prozesse und Geschäftsmodelle in regelmäßigen Assessments zu hinterfragen, um agiler planen und Innovationen vorantreiben zu können.“

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