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Hafen Antwerpen: Container und Dry Bulk weiter im Aufwind

Gesamtes Frachtaufkommen steigt in Antwerpen um 1,1 %

18.10.2019 -

Das Gesamtfrachtaufkommen stieg im Hafen Antwerpen von Januar bis September 2019 um 1,1 % auf 178,9 Mio. t. Beim Containervolumen ließ sich mit 8,87 Mio. TEU im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar ein Zuwachs von 6,4 % erzielen. Dagegen führte die Abschwächung der Weltwirtschaft bei volatileren Handelsströmen wie konventionellem Breakbulk, Liquid Bulk und Fahrzeugen zur Abschwächung des Wachstums. Im Dry Bulk stieg das Umschlagsvolumen mit Schrott, Mineralien und Kohle insgesamt um 9,5 %.

Steigendes Containervolumen

Mit einem Wachstum von 5,7 % auf 104,4 Mio. t ist die Containerfracht weiterhin der mit Abstand größte Umschlagsbereich im Hafen Antwerpen. Zuwächse wurden insbesondere im Transshipment von Containern erzielt, aber auch im Import und im Export ist das Containervolumen angestiegen. Alle Handelsregionen mit Ausnahme von Lateinamerika konnten von Januar bis September ein positives Wachstum verzeichnen. Die jüngsten Anpassungen im MSC-Feeder-Netzwerk – einem Netzwerk kleinerer Schiffe, die im Hafen Containerfracht aus großen Schiffseinheiten für den Weitertransport übernehmen – sind vorteilhaft für Antwerpen. So haben seit dem dritten Quartal zwei neue Verbindungen nach Lateinamerika zu zusätzlichen Importen von Reeferladungen aus Peru, Chile, Ecuador, Kolumbien und Costa Rica geführt.

Positive Signale im Liquid Bulk Sektor

Bei Liquid Bulk verzeichnete der Hafen Antwerpen bis zum Ende des dritten Quartals einen Rückgang von insgesamt 6,2 % auf 54,1 Mio. t. Das Rohölvolumen stieg um 5,5 %. Der Umschlag chemischer Produkte, der zum Ende des zweiten Quartals 2019 ein Plus von 5,7 % erreicht hatte, ging allerdings wieder zurück, so dass die ersten drei Quartale mit einem Plus von 0,8 % abgeschlossen werden, praktisch auf gleichem Niveau wie im Vorjahr.
Auch die Ölderivate verzeichneten im August wie im Vorjahr einen schwachen Monat, was zu einem Rückgang von insgesamt 9,5 % bis zum Ende des dritten Quartals führte. Die raffinerie-gebundenen Volumina blieben jedoch relativ stabil, obwohl sich die Volumina im Handelsbereich eher schwach entwickelten. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und schwankende Ölpreise mit rückläufiger Tendenz sorgten weiterhin für Verunsicherung bei den Händlern. Aber es gibt auch erneut positive Signale: Der Chemiekonzern BASF hat kürzlich eine Investition von 550 Mio. EUR in zusätzliche Produktionskapazitäten am Standort Antwerpen angekündigt.

Hohe Zuwächse bei Dry Bulk

Das Dry-Bulk-Volumen erzielte in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Zuwachs von 9,5 % auf 10,3 Mio. t. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde von Januar bis September 2019 fünfmal so viel Kohle umgeschlagen. Andere Kategorien im Dry-Bulk-Bereich, wie z. B. Düngemittel, die 2018 gute Werte zeigten, geraten unter starken Druck und verzeichnen aktuell einen negativen Trend.

Breakbulk-Volumen unter Konjunktureinfluss

Die Schwankungen im Welthandel haben zu einem Rückgang der Breakbulk-Frachtströme von insgesamt 9 % auf 6,63 Mio. t geführt. Das konventionelle Breakbulk-Volumen, mit Stahl als Hauptkategorie, verzeichnete ein Minus von 12,9 %. Die geopolitischen Maßnahmen, die den Handelsfluss einschränken, wirken sich zunehmend auf den Import und Export von Stahl aus. Lediglich die Exporte nach Mexiko und in die Türkei sind weiter angestiegen; die Importe aus allen Produktionsländern waren rückläufig.