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Heimische Rohstoffe für den weltweiten Agrarmarkt

09.11.2009 -

Die Nachfrage nach Agrarprodukten wächst mit steigender Weltbevölkerung und steigendem Energieverbrauch. Langfristig ist daher eine stetige Zunahme der Nachfrage vorgezeichnet. Düngemittel mit ihrer Ertrag und Qualität steigernden Wirkung spielen bei der nachhaltigen Agrarproduktion eine zentrale Rolle.
Die Produktion bzw. Ernte von Agrarrohstoffen war in den vergangenen Jahren nicht immer ausreichend, um die Nachfrage zu decken. Grafik 1 zeigt beispielhaft die Entwicklung des weltweiten Verbrauchs sowie der Produktion an Getreide seit Anfang der 1980er Jahre. Immer wieder konnte der Bedarf nur durch einen Rückgriff auf Lagerbestände ausgeglichen werden. Die weltweiten Vorräte an Getreide sanken auf einen sehr geringen Wert ab. Die steigende Nachfrage resultierte daher in einem deutlichen Anstieg der Getreidepreise; andere Agrarrohstoffe nahmen eine ähnliche Entwicklung. Die Aussichten auf eine profitablere Produktion regten weltweit den Pflanzenanbau und damit auch den zielgerichteten Einsatz von Düngemitteln an.

Weltweit steigende Düngemittelpreise

Ausgelöst durch die zuvor genannten Entwicklungen beim Pflanzenanbau ist seit dem Jahr 2000 ein kontinuierlicher Anstieg beim Verbrauch der Hauptpflanzennährstoffe Stickstoff, Phosphat und Kalium zu beobachten. Die Prognosen internationaler Organisationen, wie der Food and Agriculture Organization (FAO) der vereinten Nationen, gehen von einer Fortsetzung dieses Trends aus (Grafik 2). Der Anstieg der Nachfrage nach Düngemitteln führte in der Vergangenheit zu einer deutlichen Festigung der Preise bei diesen Produkten. Insbesondere die Entwicklung seit Anfang 2007 übertraf selbst die Erwartung von Marktkennern: Mit einem Preis von beispielsweise 1200 US-$/t (FOB US Golf) für Diammoniumphosphat (DAP) wurde ein zwischenzeitlicher Höchstwert markiert. In jüngerer Zeit haben die internationalen Notierungen wieder nachgegeben. Die Entwicklung bei Harnstoff (Urea) war vergleichbar, der Preis für Kaliumchlorid (KCl) ist nach wie vor fest.

Nachfrage am Kaliweltmarkt wächst

Auch bei Kaliumdüngemitteln führte in den vergangenen Jahren eine extrem gestiegene Nachfrage zu deutlichen Preissteigerungen. Mit einem weltweiten Kaliabsatz von rund 59 Mio. t im Jahr 2007 wurde ein neuer vorläufiger Höchstwert markiert. Gegenüber dem durch Sondereinflüsse geprägtem Jahr 2006 bedeutete dies einen Zuwachs von 8 Mio. t (+16%). Der Absatz lag in allen Regionen der Welt über den Vorjahreswerten, wesentlicher Motor für den Nachfrageanstieg bei Kaliumdüngemitteln war die Region Asien.
Nicht immer war das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage am Weltkalimarkt so ausgeglichen wie in den vergangenen fünf Jahren. Die strukturellen und politischen Reformen in den Ländern Ost- und Zentral­europas Ende der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre - bekannt als Perestroika - führten auf dem Düngemittelsektor zu einem fast vollständigen Zusammenbruch der Lieferungen in diese Region. Die weltweiten Produktionskapazitäten wurden im Laufe der Folgejahre zwar angepasst, so auch in erheblichem Umfang in Deutschland, bis Ende der 1990er Jahre war der Kalimarkt jedoch von Überkapazitäten gekennzeichnet.
Die Anzahl der Kaliproduzenten sowie der Produktionseinrichtungen weltweit hat sich in der jüngeren Vergangenheit nicht nachhaltig geändert. Ein bis vor Kurzem schwaches Preisniveau in Verbindung mit einem hohen Investitionsaufwand und einem erhöhten Risiko für Unternehmen mit Bergbauaktivitäten machte ein Engagement in der Kaliproduktion bislang wenig reizvoll. Die größten Kaliproduzenten sind heute in Kanada und Weißrussland zu finden. Die deutsche K+S Kali liegt mit einer Produktion von 6,7 Mio. t an vierter Stelle der Weltkaliproduzenten und ist damit einer der wenigen, vielleicht der einzige deutsche Rohstoffproduzent von Weltrang. Mit seinen Aktivitäten leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der deutschen und europäischen Landwirtschaft mit einem nicht substituierbaren Pflanzennährstoff.

Ausblick positiv

Nachdem das erste Halbjahr 2008 bei nahezu allen Düngemitteln, so auch bei Kaliumdüngemitteln, von einer nochmals gestiegenen Nachfrage gekennzeichnet war, führten die rückläufigen Preise für Agrarrohstoffe und die zunehmend stärker um sich greifende Finanzkrise zu einer zurückhaltenden Ordertätigkeit im dritten Quartal 2008. Im vierten Quartal kam die Warenbewegung bei Düngemitteln fast völlig zum Erliegen. Auch zu Beginn des Jahres 2009 zeichnete sich keine durchgreifende Änderung dieser Situation ab.

Die weitere Absatzentwicklung schätzt die K+S Kali jedoch aufgrund der fundamentalen Marktdaten mittel- und langfristig positiv ein. Um auch in Zukunft die zu erwartende steigende Nachfrage u.a. nach Getreide bedienen zu können, muss die Pflanzenproduktion gesteigert werden. Eine nachhaltige Düngung ist die Maßnahme, die die Erträge weltweit mit am deutlichsten steigern kann.

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