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Industriekonzerne kaufen sich in Start-ups ein

Jeder fünfte Industriekonzern ist an einem Start-up beteiligt

27.03.2015 -

Die deutsche Großindustrie beteiligt sich vermehrt an Start-ups, um von deren Kreativität zu profitieren. Jedes fünfte Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern kauft sich in Gründerfirmen ein, um Innovationen zu fördern. Bei kleineren Unternehmen sind derartige Beteiligungsmodelle deutlich seltener anzutreffen. Nur jede zehnte Firma mit weniger als 1.000 Mitarbeitern verfolgt diese Strategie. Zu diesen Ergebnissen kommt der „Industrie-Innovationsindex 2015". Dabei handelt es sich um eine branchenübergreifende Studie, für die das Forsa-Institut im Auftrag des Spezialchemiekonzerns Altana 250 Topentscheider sowie 250 Berufseinsteiger in deutschen Industrieunternehmen befragt hat.

„Die deutsche Industrie hat nachweislich eine hohe Innovationskraft und gerade deswegen können wir auch von neuen Marktteilnehmern und anderen Ländern lernen", sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Matthias L. Wolfgruber. „Denn Innovationsfähigkeit hat immer auch mit dem Austausch von Wissen zu tun. Ich persönlich schätze den Unternehmermut in den USA." Dass in Deutschland in dieser Hinsicht noch Potenzial steckt, bestätigt auch die Studie: Zwei von fünf Industriemanagern geben an, dass in ihrem Unternehmen nur eine geringe oder gar keine Risikobereitschaft vorhanden ist. Sehr stark ausgeprägt ist Unternehmermut nur in 14% der Firmen.

Neben finanziellen Beteiligungen werden auch Kooperationen gepflegt
Über finanzielle Beteiligungen hinaus nutzen deutsche Industrieunternehmen auch andere Formen der Vernetzung, um Innovationen zu fördern. 92% setzen dabei auf die Kooperation mit Kunden, etwa bei der gemeinsamen Produktentwicklung. 87% arbeiten mit Dienstleistern zusammen, 86% pflegen den Austausch in Verbänden. Dahinter folgen mit 77% wissenschaftliche Partnerschaften. 72% schließen sich Netzwerken beziehungsweise Think-Tanks an. Auf Partnerschaften mit anderen Industrieunternehmen setzen 63%. Auch diese Vernetzungsformen werden überdurchschnittlich häufig von Großunternehmen genutzt und weniger von mittelgroßen.

Externes Wissen wird häufig nicht gezielt genutzt
In über 40% der Industrieunternehmen wird das extern erworbene Wissen jedoch nicht konsequent genutzt. Nur in elf% der Firmen wird dieses Know-how gezielt eingesetzt, in weiteren 45% trifft das zumindest zum Teil zu. Dieses Bild zeigt sich sowohl bei großen als auch mittelgroßen Industrieunternehmen. „Informationen, die sich durch einen Austausch mit externen Partnern ergeben, sollten intern systematisch allen Bereichen zur Verfügung gestellt werden, die davon profitieren könnten", so Wolfgruber. „Das setzt eine Unternehmenskultur voraus, die hierarchie- und abteilungsübergreifende Kommunikation nicht nur zulässt, sondern auch gezielt fördert."